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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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könnten uns nichts tun.«
    Der Altashie schüttelte den Kopf. »Mein Vater hat ausgehandelt, dass der Weg keine unschuldigen Opfer fordert. Betreten wir den Weg, verletzen wir bewusst den Vertrag.«
    »Sie wollten Owen schon mal.« Nathaniel setzte sich in den Schnee. »Diesmal werden sie ihn nicht wieder ziehen lassen.«
    »Ich fürchte, damit hast du Recht.« Kamiskwa wandte sich vom sich windenden Weg ab. »Heute haben wir einen Bruder verloren. Dafür wird der Herr der Wendigo einen teuren Preis bezahlen.«
     
    Sie kehrten auf das Schlachtfeld zurück und köpften alle Toten, einschließlich der ryngischen Soldaten. Anschließend legten sie die Soldaten und einen Teil der Pasmortes in ein Batteau und stießen es hinaus auf den See, wo es nach Westen abtrieb, in der Hoffnung, dass die Strömung es in den Tosenden Fluss zog. Ihre beiden Gefangenen und die Munition der toten Soldaten luden sie in das andere Batteau und machten sich auf den Rückweg über den See. Zwei Tage später erreichten sie den Tillie und konnten ihn ein gutes Stück hinabfahren.
    Bei den seltenen Gelegenheiten, als sie gezwungen waren, auszusteigen und das Batteau an Hindernissen vorbeizuschieben, machten vereiste Steine den Untergrund trügerisch, aber sie lernten dabei auch etwas. Der kleinere Pasmorte fiel in den Fluss und ertrank nicht, obwohl er fünf Minuten unter Wasser war. Und wenn die Sonne schien, waren beide Pasmortes merklich aktiver, auch wenn Etienne trotz allem sehr schwach und teilweise gelähmt blieb.
    Sie kamen mit dem Batteau fast bis Hutmacherburg, versteckten es aber westlich der Stadt und bogen nach Süden ab, um den Ort zu umgehen. Dabei machten sie nur einen Abstecher zu Seth Pflanz und blieben gerade lange genug, um ihm zu sagen, wo sie das Boot verstaut hatten, und dass er es sich holen durfte. Danach zogen sie nach Süden, in der Hoffnung, unterhalb der Großen Fälle den Benjamin zu erreichen. Etiennes Unbeholfenheit bremste sie, also bauten sie eine Schlepptrage für ihn, wobei der Schnee sich sogar als Hilfe dabei erwies, ihn zu ziehen.

    Die Gefährten machten einen Abstecher nach Sankt Fortunas, um Kamiskwas Vater von Owens Tod zu unterrichten. Sie schlugen ein eigenes Lager außerhalb des Altashie-Dorfes auf, in dem sie die Pasmortes sicher gefesselt zurückließen. Die Altashie betrauerten Owen in einer ernsten, ehrlichen Zeremonie und vergossen reichlich Tränen. Nur die kleine Agaskan bestand darauf, dass Owen ihre Puppe zurückbringen würde.
    Die Zeremonie gestattete den Männern, sich auszuruhen, bevor sie weiterzogen. Wieder unterwegs, wollten sie die restliche Strecke so schnell wie möglich zurücklegen, aber das Wetter spielte nicht mit. Knapp über einen Monat nach dem Aufbruch vom Amboss-See lagerten sie unter den Großen Fällen und entzündeten ein loderndes Lagerfeuer. Sie erlaubten dem kleinen Pasmorte, sich daran zu wärmen. Die Reise hatte ihm schwer zugesetzt, und selbst das Feuer konnte ihn kaum beleben.
    Friedensreich Bein sprach schließlich aus, was Nathaniel dachte. »Zischer macht’s nicht mehr lang.«
    »Nee.«
    Die ledrige Haut des kleinen Pasmorte war aufgeplatzt und rissig. Seine Fingerspitzen waren nur noch weiße Knochen, und eine seiner Wangen hing unter der leeren Augenhöhle lose herab. Und aus der Höhle trat etwas aus, fast wie Tränen, nur dass es schwarz war und widerlich stank.
    Bein hockte sich neben ihn. »Irgend’ne Ahnung, was er hat?«
    Nathaniel schüttelte den Kopf. »Hat gar nichts, außer dass er tot ist un’ so.«
    Kamiskwa verzog das Gesicht. »Der Wendigo verlässt die Schwachen.«
    Etienne lachte. Sein Mund klaffte weit auf und entzog sich offenbar seiner Kontrolle, was es recht schwierig machte, ihn zu
verstehen. »Ih’ ve’shteht ga’ nichtsh. Du Mal’shiash könnt ihn ’eicht recharier’n. De’ Mann ’irkt ’under.«
    »Is’ aber gerade nicht hier.« Nathaniel runzelte die Stirn. »Frag mich, ob die Magie wohl schwächer wird, je weiter er weg ist.«
    Friedensreich grunzte. »Das würde Zischers Probleme erklären. Sieht für Euch dann auch nich’ gut aus, Etienne.«
    Ilsavont lachte und bekam seinen Unterkiefer wieder etwas besser unter Kontrolle. »Er kommt bald genug. Über den Winter lässt er sich die Toten aus Kebeton schicken. Die wird er bis zum Frühjahr eingefroren lassen wie meinen Père. Dann wird er sie auftauen und die Festung fertig bauen. Und danach ’olt er sich Euch. Ihr werdet alle sterben, und dann werdet Ihr ihm

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