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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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hob eine Hand, war sich nicht sicher, was er jetzt tun sollte, fühlte aber keine Bedrohung. »Was geht hier vor? Was übersehe ich?«

    Die Augen des Lindwurms schlossen sich halb, dann drehte er sich um und spazierte zurück zum Wurmstand, den Kopf hoch erhoben. Stolz.
    Ist das so, oder will ich es nur so deuten?
    Nathaniel und Kamiskwa kamen herbeigerannt, die Waffen in der Hand. Der Altashie kniete neben dem Mann, den Magwamp gerettet hatte. Der übergab sich erneut, dann richtete er sich auf Hände und Knie auf. »Bin nicht dafür gemacht, Flüssiges zu atmen. Wird schon wieder.«
    Vladimir schaute zu Nathaniel. »Wen hat Magwamp getötet? «
    »Is’ nicht so, dass er ihn getötet hätte. Das hab ich schon erledigt. Zwei Mal.« Der Waldläufer schüttelte den Kopf. »Etienne Ilsavont. Er war ein Pasmorte wie sein Vater. Eure Kugel hat wunderbar funktioniert.«
    »Ihr müsst mir alles genau berichten. Doch zunächst sollten wir hineingehen und Eurem Begleiter trockene Kleidung beschaffen. «
    Mit dem nassen Bart und den triefenden Kleidern erinnerte der riesige Mann an eine halbertrunkene Katze, doch sein Grinsen zeugte von guter Laune. »Schätze, Ihr werdet kaum mehr als ein Laken haben, das mir passt, aber ich wär’ Euch dankbar, wenn ich eines ausleihen könnte, bis meine Sachen trocken sind.«
    »Unsinn. Mein Vater war von großer Statur. Es steht ein Koffer mit seiner Kleidung auf dem Dachspeicher. Ich bin Prinz Vladimir, um die Gelegenheit zur Vorstellung zu nutzen, und dies hier ist Prinzessin Gisella von Kesse-Saxenburg.«
    Die Augen des Hünen wurden weit, dann erhob er sich auf ein Knie und senkte den Kopf. »Erfreut und geehrt, Eure Hoheiten. «

    Nathaniel schlug ihm auf die nasse Schulter. »Das hier ist Friedensreich Bein.«
    »Ah, der Mann, der am Amboss-See verletzt wurde.«
    Friedensreich stand wieder auf. »War nicht der Rede wert, Hoheit. Nur eine Fleischwunde, kein Knochen verletzt.«
    Nathaniels Lächeln verblasste langsam. »Am Amboss-See haben wir auch den Pasmorte gefangen.«
    »Habt Ihr etwas über Kapteyn Radband in Erfahrung bringen können? Ich habe Jean ausgesandt, um seinen Austausch zu arrangieren.«
    »Dafür wird er ein wenig spät kommen, Hoheit.« Wald schluckte hart. »Kapteyn Radband kommt nicht mehr zurück.«
     
    Der Prinz brachte sie ins Haupthaus und ließ Kamiskwa, Nathaniel und Friedensreich allein, um ein großes Feuer im Kamin des Esszimmers anzufachen. Gisella übernahm es, für Speis und Trank zu sorgen. Vladimir schickte Bäcker los, um Magwamp im Wurmstand einzuschließen und zu bewachen. Und Feuer unter dem Heiztank zu machen, da der Abend sich näherte.
    Dann stieg er persönlich hoch auf den Dachspeicher, um die versprochene Kleidung zu holen. Er fand die Holztruhe ohne Probleme und öffnete sie. Als Erstes entfaltete er ein Hemd und hielt es empor. Es konnte dem Neuankömmling unter Umständen knapp passen. Er fand auch eine Hose, die sich vermutlich nicht würde schließen lassen, aber das musste genügen. Unter den Sachen fand er noch eine gefaltete Decke, die er ebenfalls herauszog.
    Ein kleines Bündel Briefe fiel auf den Boden. Sie wurden von einem Band zusammengehalten, das mit Wachs versiegelt war. Das Siegel trug das Wappen seiner Mutter, und der oberste Brief war in ihrer Handschrift an seinen Vater adressiert. Doch als er
das Bündel seitlich durchblätterte, bemerkte er auch Briefe in der Handschrift seines Vaters. Das Papier wirkte alt, und das Datum des obersten Briefes lag vor seiner Geburt.
    Er fühlte, wie er rot wurde, ohne zu verstehen, warum, und versteckte die Briefe wieder in der Truhe, bevor er zu seinen Gästen zurückkehrte. Friedensreich Beins nasse Kleidung wurde in die Küche gebracht, um sie zum Trocknen aufzuhängen, während ihr hünenhafter Besitzer in eine Decke gehüllt vor dem Kamin saß, die Füße gefährlich nahe am Feuer.
    Gisella und ein Küchenmädchen kamen mit gewürztem Apfelwein und Eintopf, Brot und Käse. Vladimir bot Whiskey an, den Nathaniel dankbar annahm, Kamiskwa und Friedensreich jedoch ablehnten. Sie plauderten, während die Männer aßen, und Gisella erwies sich als hervorragende Gastgeberin. Sobald sie den Eintopf gegessen hatten, brachte sie die Schalen in die Küche und setzte sich dann schweigend neben Vladimir.
    Nathaniel berichtete von der Expedition und beschränkte sich ganz auf die wichtigen Fakten – oder zumindest auf die Fakten, von denen er glaunte, dass sie dem Prinz wichtig waren. Er

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