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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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jemals getan. Ihr habt mich auf eine Weise umsorgt, wie meine eigene Gemahlin es niemals gekonnt hätte. Ihr habt mich in Mystria willkommen geheißen. Fräulein Frost, wäre es nicht für Euch, ich würde mit dem nächsten Schiff nach Norisle in See stechen und darauf warten, von Rivendells Dummheit zu lesen.«
    »Nein, das würdet Ihr nicht.«
    »Doch, das würde ich.«
    Sie stieß ihn sanft zurück. »Ihr lügt. Er wird ein Desaster anrichten, und Ihr wollt zur Stelle sein, um es zu verhindern. Sosehr es Euch ängstigen mag, noch einmal auf du Malphias zu treffen, der Gedanke, ihn vor Port Maßvoll zu sehen, ängstigt Euch noch mehr.«
    Owen nickte. »Ihr kennt mich gut.«
    »Und ich bin stolz, Euch zu kennen. Ihr seid wahrlich ein erstaunlicher Mann.« Sie kehrte an seine Seite zurück, schob die Hand durch seinen Arm und zog ihn wieder südwärts. »Dank Euch hält Caleb sich bei seinen Bemerkungen über norillische Soldaten zurück. Er war seit Eurer Rückkehr in keine Kneipenschlägerei mehr verwickelt.«
    »Das liegt weniger an seinem Respekt für mich und mehr daran, dass er erwachsen wird.« Owen schaute sie an. Im Mondlicht hatte ihre Haut die Farbe von Alabaster, und eine Tränenspur leuchtete auf ihrer Wange. »Doch Ihr habt das Thema gewechselt, und ich fordere Gelegenheit, meinen Gedanken zu Ende zu führen.«
    »Es spielt keine Rolle, Kapteyn, denn ich weiß, was ich tun muss, und nichts, was Ihr sagt, wird daran etwas ändern.«
    »Es ist nicht meine Absicht, daran etwas zu ändern. Ich werde Eure Wünsche ganz und gar respektieren. Morgen werde ich aus dem Haus Eurer Familie ausziehen und mir eine andere Unterkunft suchen. Und ich werde Eure Eltern dort zum Essen einladen müssen. Katherine wird sich als Gastgeberin zeigen wollen. Und sie wird mich bitten, auch Euch einzuladen.«
    »Kapteyn, Ihr versteht die Frauen nicht. Sie wird zwar sagen, dass Sie mich als Gast begrüßen möchte, doch es wird nicht stimmen.« Bethanys Augen wurden schmal. »Würde ich erscheinen,
würde sie mich wie eine arme Verwandte aus der tiefen Provinz behandeln. Sie würde freundlich sein und trotzdem beleidigend. Sie wäre zu mir wie eine Lilith Binsen, nur weit höflicher und subtiler. Nein, Ihr werdet mich einladen, und ich werde unpässlich sein. Ich werde meinem Bedauern Ausdruck verleihen, und da es bedeutet, Euch nicht sehen zu können, wird das Bedauern aufrichtig sein.«
    »So etwas würde Katherine nicht tun.«
    »Ich habe Eure Gemahlin nicht beleidigt, Kapteyn, nur die Realität einer Frau akzeptiert, die einen Mann wie Euch liebt. Sie wird jedermann beweisen, dass Ihr wirklich Ihr gehört. Das ist ihr gutes Recht als Eure Gattin. Ich freue mich aufrichtig, dass es eine Frau in Eurem Leben gibt.«
    Sie gingen schweigend weiter, dann bogen sie an der Freundlichkeit nach Westen ab. Dünne Wolkenstreifen zogen langsam über den Himmel und verdeckten die Sterne. Grillen zirpten, und gelegentlich bellte ein Hund. Aus dem Obergeschoss eines nahen Hauses drang ein leises Wiegenlied. Die Worte waren nicht zu verstehen, aber die Melodie klang tröstlich.
    Owen nahm ihre Hand in die seine. »Wollt Ihr mir damit sagen, dass ich Euch nie wiedersehen werde?«
    »Ihr werdet mich sehen, doch nur aus der Ferne. Ihr werdet die Messe besuchen, und ich werde ebenfalls dort sein. Ich werde in der Menge sein, die Euch verabschiedet, wenn Ihr gegen du Malphias marschiert. Ihr werdet mich in Begleitung meines Onkels und meines Bruders sehen. Ihr werdet meine Hand in geflickten Uniformen sehen. Ihr werdet mich finden können, doch ich Euch nicht.«
    »Und falls ich Euch schreiben möchte?«
    »Bitte, Kapteyn, tut das nicht. Ich habe Euch einmal verloren und wiedergefunden. Doch nun könnt Ihr der meine nicht sein.
Bitte macht es nicht noch schwerer, als es bereits ist.« Sie hob den Kopf und lächelte kurz. »Ihr habt Eure Gattin. Ihr werdet nach Norisle zurückkehren und mich vergessen. Vielleicht werdet Ihr Euch erinnern, wenn Ihr die Narbe an Eurer Seite seht und die Nähte bemerkt, aber die Erinnerung wird viel schneller verblassen als die Narbe. Es ist nicht von Bedeutung.«
    »Ihr werdet mich auch vergessen.«
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf und schaute zu Boden. »Frauen vergessen die Männer nicht … Erinnert Ihr Euch noch an das erste Mädchen, das Ihr geküsst?«
    Owen überlegte kurz, dann nickte er. »Sie hieß Jenny. Die Tochter des Kochs in der Schule von Overton Park.«
    »Sehr gut. Erinnert Ihr Euch an den

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