Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
Vom Netzwerk:
schnaubte und versuchte einen dramatischen Abgang, der allerdings enorm an Wirkung verlor, weil er vor jedem Schritt erst den Fuß aus dem Schlamm ziehen musste.
    Der Prinz lehnte sich wieder zurück und klopfte Magwamp auf
die Seite. »Ich weiß, es ist eine erniedrigende Aufgabe für dich, mein Freund, aber ohne deine Hilfe wären wir nicht einmal halb so weit.«
    Der Lindwurm schaute sich zum ihm um, blinzelte mit einem riesigen goldenen Auge und trank weiter.
    Die Straßenarbeiten waren ein einziges Ärgernis. Die Kolonisten hatten den Auftrag, wo immer es notwendig war, einen Weg von acht Fuß Breite begehbar zu machen, aber niemand hatte erwartet, dass das für die gesamten zweihundert Meilen bis Hutmacherburg der Fall sein würde. Unglücklicherweise hatte der lange Winter auch größere Schneemengen und eine entsprechend stärkere Schneeschmelze als üblich mit sich gebracht. Major Forsts Männer hatten Hindernisse wie Marschgebiete einfach umgangen, aber Rivendell bestand darauf, dass Umwege welcher Art auch immer den Weg inakzeptabel verlängerten.
    Selbst unter den günstigsten Umständen wäre die Arbeit knochenbrecherisch gewesen. Mit Spaten und Pickäxten bewaffnete Arbeiter gruben sich in Berghänge, um den Weg auf die geforderten acht Fuß zu verbreitern, bevor er mit Holzstämmen ausgelegt wurde, die andere Truppen gefällt und auf die gewünschte Länge gehackt hatten. Anschließend wurden die Stämme noch mit Erde überdeckt, um die Lücken zwischen ihnen zu füllen. Das Ergebnis waren Buckelstraßen, die diesem Namen alle Ehre machten.
    Der beinahe endlose Regen, der sie seit Beginn begleitet hatte, machte alles noch schlimmer. Absolut einwandfreie Wege verwandelten sich plötzlich in Morast. Die Erde wurde weggeschwemmt, die Baumstämme verrutschten, und Truppen, die eigentlich weiter vorne gebraucht wurden, um die Straße fortzusetzen, mussten zu Reparaturarbeiten wieder zurück. Und all das, während sich die Rotröcke über sie lustig machten.

    Die Spannungen zwischen den Einheiten veranlassten die Kolonialsoldaten, deutlich langsamer zu arbeiten, als sie es hätten tun können, besonders, wenn es die Norillier zwang, am Ufer von Brackwasserteichen zu lagern, aus denen ganze Wolken großer schwarzer Fliegen aufstiegen. Trotz der Warnungen tranken die Soldaten aus den Teichen und wurden mit chronischem Durchfall belohnt. Kamiskwa und die Altashie hatten den Soldaten zwar geeignete Pflanzen gezeigt, um etwas dagegen zu unternehmen, aber die Norillier trauten ihnen nicht, und die Mystrianer, die selbst kübelweise Mogiquabrühe kochten, redeten ihnen noch zusätzlich ein, die Medizin der Zwielichtvölker sei Hexerei.
    Magwamp hatte sich beim Straßenbau als unverzichtbare Hilfe erwiesen. Während die Arbeit alle anderen auszehrte, genoss er sie und wurde immer kräftiger. Er schien es als persönliche Beleidigung zu betrachten, dass die Erde sich den Wünschen seines Herrn widersetzte. Er wuchs auch zusehends. Nicht nur wurden seine Muskeln dicker, sein ganzer Leib wurde größer. Inzwischen konnte Vladimir den Sattel nur noch in zwei Etappen über das Kniegelenk eines Vorderbeins erreichen, und wann immer er Zeit fand, notierte er seine aktuellen Messungen.
    Der Lindwurm stellte sich jeder Herausforderung ohne Zögern. Er zog die gefällten und zurechtgestutzten Baumstämme zur Straße und ließ sich vor einen riesigen Stamm spannen, um das Straßenbett zu planieren, bevor sie aufgelegt wurden. An einem Bach spuckte er Felsbrocken stromabwärts. Später benutzten sie dieselbe Strategie an einem Marschgebiet, um einen Damm zu bauen. Damit hoben sie die Wasseroberfläche und richteten eine Fähre für die Karren ein, während die Soldaten um das Gelände herum marschierten. Die Mystrianer tauften den so geschaffenen kleinen See Magwamp-Teich und jubelten
dem Lindwurm zu, als er ihn durchschwamm und das erste Fährentau hinüberzog.
    Die wenigen Schluchten, die sie überbrücken mussten, stellten sie vor die größten Schwierigkeiten, aber dort bewies Graf von Metternin seinen Wert. Er zog die schlauesten Mystrianer aus den Arbeitsgruppen ab und schickte sie voraus, um Problemzonen zu suchen. Sie entwarfen die benötigten Brücken, kennzeichneten die geeigneten Bäume mit Markierungen, die zeigten, wie genau sie für die Konstruktion zerteilt werden mussten, und ließen einen Mann an Ort und Stelle, um den Bau zu überwachen. Wenn die Arbeitsgruppen eintrafen, konnten sie die Bäume wie

Weitere Kostenlose Bücher