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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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Zunächst waren die Bücherwürmer wenig mehr als Maskottchen in ihren neuen Trupps, aber schnell lernten die anderen Soldaten ihre Intelligenz zu schätzen. Aus den
Tagebüchern der Studenten wurden Truppjournale, und sie wurden wie der zusätzliche Schwefel abwechselnd von allen Männern getragen.
    Die Schärler fanden sogar einen Platz für Ehrwürden Buchecker. Obwohl Nathaniel ihn nicht leiden konnte und seine Forderungen an einzelne Soldaten nachgerade unverschämt waren, fand ein fester Kern der Schärler Trost in seinen Lesungen aus der Heiligen Schrift. Wenn er nicht gerade predigte, besaß Buchecker eine angenehme Stimme und verstand es, Ängste zu vertreiben.
    Die Nachrichten, die Kamiskwa von der Kolonne des Prinzen brachte, waren gar nicht gut. Als Major Forsts Einheit Hutmacherburg verließ, waren die Kolonialtruppen noch immer eine Woche entfernt, und Rivendell einen Tag hinter ihnen. Die Knochenarbeit, eine Straße durch die Wildnis zu schlagen, hatte die Soldaten erschöpft, und Rivendells konstante Forderungen, schneller zu arbeiten, versetzten sie noch zusätzlich in Rage.
    Forst suchte Nathaniel auf, als sie Hutmacherburg in nordwestlicher Richtung verließen. »Falls ich alles richtig berechnet habe, erreichen wir Fort Cuivre etwa zur selben Zeit wie unsere Kameraden den Amboss-See. Ende Juli wird es hoch hergehen.«
    »Sieht so aus.« Nathaniel nickte. »Und solange ich den August noch erlebe, ist mir das ganz recht.«

SIEBENUNDFÜNFZIGSTES KAPITEL
    1. Juli 1764
Lindental, Mystria
     
     
     
    P rinz Vladimir wischte sich mit dem Unterarm über die Stirn, ohne sich um den Schlamm zu scheren, der auf seinem Gesicht blieb, dann setzte er den weichen Hut wieder auf. Er lehnte sich an Magwamps Flanke. Kühles Wasser floss um seine Knie. Der Lindwurm hatte den Kopf stromaufwärts gedreht. Er senkte das Maul und ließ das Wasser in seinen Rachen fließen.
    »Prinz Vladimir, Ihr könnt es nicht noch länger hinauszögern. «
    Der Prinz schaute ans Ufer, wo der Fluss sein Bett verlassen hatte. Bischof Binsen stand dort und stemmte die Hände in die Hüften. Sein Gesicht unter dem schwarzen Hut war rot angelaufen, die weißen Strümpfe fleckig vom Schlamm. Seine Füße sanken langsam ein. Wie der Mann es geschafft hatte, oberhalb der Knie makellos sauber zu bleiben, war Vladimir ein Rätsel.
    Binsen fuchtelte mit dem Finger. »Ihr bringt der Männer Seelen in Gefahr, Sire. Ihr lasst sie am Sabbat, am heiligen Sonntag, arbeiten. Ihr weigert Euch, mir die Zeit für eine ordentliche Messe zu gewähren.«
    Vladimir ging auf ein Knie hinunter, ließ das Wasser um seine Hüften strömen und säuberte seine Hand. Dann schöpfte er mit beiden Händen Wasser und trank.
    »Hört Ihr, was ich sage, Hoheit?«
    Er schaute hoch. Von seinem unrasierten Kinn tropfte das Wasser. »Ich höre Euch klar und deutlich, Bischof. Ich habe Euch bereits heute Morgen erklärt, dass Ihr eine halbe Stunde habt.«

    »Ich sagte, eine ordentliche Messe, Sire.« Binsen drehte sich halb um, um hinüber zu den Arbeitsgruppen zeigen zu können, und fiel fast um, als einer seiner Füße sich aus dem Fuß löste. »Es ist schlimm genug, dass sie am Tag des HErrn arbeiten!«
    Erschöpft wie er war, wusste Prinz Vladimir doch, dass er darauf besser nichts entgegnete. Aber er brachte es nicht fertig, sich zurückzuhalten. »Bischof Binsen, ich würde sagen, hätte der Liebe Gott etwas dagegen, dass wir an diesem speziellen Sonntag arbeiten, hätte er es nicht Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Samstag wie aus Kübeln regnen lassen. Stattdessen hat er uns in seiner unendlichen Weisheit heute den perfekten Tag geschenkt, um etwas fertigzubringen.«
    Binsens Augen verengten sich. »Ist es schon so weit gekommen, Prinz Vladimir? Ihr haltet Euch für größer als Gott?«
    »Keineswegs, Sire. Ich habe Euch die Zeit für einen Gottesdienst gewährt. Diese Zeit gehört mir. Wir sind zu einem Zweck hier, Sire. Zu dem Zweck, eine Straße durch die Wildnis zu schlagen, damit unsere Armee einen gottlosen Feind stellen und besiegen kann.«
    Binsen hob eine Hand zum Himmel. »Ihr versündigt Euch, Sire. Der Herr wird seine Feinde zerschmettern, und Ihr werdet unter ihnen sein. Ich werde dem Herrn und Lhord Rivendell von Eurem Verhalten berichten! Ich verlange eine Eskorte zurück zur wahren Armee!«
    Lieber würde ich Euch eine Eskorte ins Paradies geben. Vladimir stand wieder auf und nickte. »Bitte sucht Kapteyn Radband und schickt ihn zu mir.«
    Binsen

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