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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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Bücherwürmer ist so ziemlich erledigt. Die, denen die Stiefel nicht von den Füßen gefallen sind, haben offene Blasen.«
    »Grund genug, sie hierzulassen.«
    »Na ja, ich sag nicht, dass dem nich’ so wäre. Aber ich sag mal, was Ihr gerade gesagt habt. Wenn Ihr Leute braucht, die zusammenarbeiten können, dann sind das die Bücherwürmer.« Nathaniel schmunzelte bei der Erinnerung, wie sie die Bajonette aufgesteckt und die Kavalleristen eingeschüchtert hatten. »Und ich schätze, der Rest der Männer wird sich anstrengen müssen, wenn sie nich’ wollen, dass die Bücherwürmer besser sin’ als sie.«
    »Sagt Ihr das, weil es Eure ehrliche Meinung ist, Kapteyn, oder weil Ihr wisst, dass Caleb einer von denen ist, die ich hier zurücklassen muss?«
    »Ihr würdet einen wirklich bösen Fehler machen, wenn Ihr ihn hierlasst.«
    Forst warf ihm einen skeptischen Blick zu. »Nathaniel, er ist erschöpft. Der Mann kann sich kaum noch auf den Beinen halten.«
    »Weil er mehr arbeitet, als irgendwer sonst hier, Euch und mich eingeschlossen.« Nathaniel trank und fühlte, wie der Alkohol sich durch seine Kehle brannte. »Er geht als Letzter schlafen
und steht als Erster auf, übernimmt jede Aufgabe, die ihm irgendjemand gibt, und meldet sich noch freiwillig für mehr dazu. Gibt keinen Mann in der Kolonne, der ihm nich’ mindestens einen Gefallen schuldet.«
    »Ich stehe hier nicht gerade vor einer leichten Entscheidung, Nathaniel. Wenn ich ihn mitnehme, und er ist der Aufgabe nicht gewachsen, wird es aussehen, als würde ich ihn bevorzugen. «
    »Un’ wenn Ihr ihn zurücklasst, verwindet er das sein Leben nicht.« Nathaniel nickte Forst zu. »Macht Eure Liste, aber gebt mir ’ne Woche. Schätze, mit ein bisschen Arbeit kriegen wir das hin.«
     
    Am 2. Juli, dem Tag, an dem Forst entschieden hatte, dass sie Hutmacherburg verlassen mussten, war der Nachschub noch immer nicht eingetroffen. Die Einheimischen waren froh über die Rettung vor der Vierten Schweren Reiterei und öffneten für die Schärler ihre Vorrats- und Waffenkammern. Jeder Mann konnte seinen Proviant auffüllen und fünfzig Schuss Pulver und Kugeln zusätzlich mitnehmen. Pro Trupp mussten zwei Pfund Schwefel zusätzlich transportiert wurden, eine Extralast, bei deren Transport sich die Mitglieder abwechselten.
    Während der Woche Aufenthalt hatte Nathaniel mit den Männern in beiden Kompanien geredet. Es war nicht schwer, in den Einheiten die geborenen Anführer auszumachen, selbst wenn sie nicht zum Offizier gewählt worden waren. Es waren Männer, an denen sich die anderen orientierten, zu denen sie aufblickten, deren Entscheidungen sie respektierten und auf deren Respekt sie Wert legten.
    Nathaniel fand einen Weg, bei den Gesprächen auch darauf zu sprechen zu kommen, wie hart Lieftenant Caleb Frost arbeitete.
Er wies beiläufig darauf hin, dass Caleb sich zu Tode schuftete mit Arbeiten, die eigentlich die Aufgabe anderer gewesen wären, und erwähnte, dass jemand, der einem anderen erlaubte, sich dermaßen viel aufzuladen, eigentlich gar kein richtiger Mann war, und was für eine Schande es sei, dass ein junger Kerl wie Caleb sich selbst das Grab schaufelte.
    Die Dinge änderten sich. Allmählich übernahmen andere die Aufgaben, die Caleb erledigt hatte, und das, ohne dazu aufgefordert zu werden. Trupps übernahmen es, sein Zelt für ihn aufzubauen, oder luden ihn zum Mitessen ein. Die Männer fingen an, eine zusätzliche Tasse Tee für ihn mit aufzusetzen oder eine extra Prise Salz für ihn lockerzumachen.
    Die Woche in Hutmacherburg bekam Caleb. Er holte dringend benötigten Schlaf nach, und seine Füße heilten. Als Kamiskwa und die Shedashie zurückkehrten, nähten sie neue Mokassins für die Bücherwürmer und teilten ihren Vorrat an Salbe, die die meisten der jungen Männer fast im Handumdrehen wieder marschbereit machte.
    Als es Zeit wurde weiterzuziehen, konnten nur zwei der Bücherwürmer nicht mehr mit. An diesem Morgen heulten sie fast, obwohl sie Mühe hatten, zur Inspektion auch nur geradezustehen. Major Forst teilte sie für Kurierdienste ein. Er gab ihnen auf, für die Analphabeten unter den übrigen Soldaten Briefe zu schreiben und sie zurück nach Port Maßvoll zu bringen. Außerdem diktierte er ihnen einen Bericht über die bisherigen Ereignisse für Meister Wattling und Dr. Frost.
    Die übrigen Bücherwürmer wurden auf andere Trupps verteilt, und Friedensreich erhielt die härtesten Männer der Einheit als eigenen Trupp.

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