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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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schüttelte er den Kopf. »Ich glaube nicht. Ihr seid ein Mann, der viel ertragen würde, um mein Vertrauen in Euch zu rechtfertigen. Es besteht keine Notwendigkeit
für Euch, mehr zu wissen, und mein Glück beruht ganz auf der Genauigkeit meiner Einschätzung.«
     
    Owen meldete sich in voller Uniform im Hauptquartier und wurde stehenden Fußes zu Koronel Langford gebracht. Wie vorhergesagt, ließ sich dieser über die Schwierigkeiten aus, die Owen erwarteten, und deutete kaum verhohlen an, dass er jemanden von Owens Fähigkeiten in Port Maßvoll gut gebrauchen konnte. »Lasst es mich offen aussprechen, Kapteyn. Ihr und Euer Können wärt besser hier aufgehoben, anstatt sich in den Wäldern zu verirren und umzukommen.«
    »Damit habt Ihr sicherlich Recht, Koronel.« Owen griff in seine Jacke und zog ein gefaltetes Blatt Papier heraus. »Doch ich habe meine Befehle. Nun denn, Sire, wenn Ihr so gütig wärt, dies hier zu lesen. Ich glaube, die Liste enthält alles, was ich für den Abschluss meiner Mission benötige.«
    Langford nahm das Papier, öffnete es und las. Seine Augen verengten sich während der Lektüre mehrmals, dann nickte er. »Ihr habt auf diese Requisition erhebliche Zeit verwendet, Kapteyn.«
    »So ist es, Sire. Die Überfahrt gestattete es. Ich hatte einige der früheren Berichte und zusätzlich eine tharyngische Studie gelesen, die ich in einem Geschäft in Launston fand. De Veraces Forschungsbericht von 1641.«
    Langford schaute auf. »Es gibt eine Übersetzung?«
    »Nein, Sire. Ich beherrsche Tharyngisch und Kessisch. Mein Großvater hatte wenig Geduld mit Dummköpfen.« Er streckte die Hand aus. »Wenn Ihr die Liste abzeichnen wollt, Sire, kann ich damit zum Quartiermeister und mir das Material aushändigen lassen.«
    Langford tauchte eine Schreibfeder in die Tinte und kritzelte
hastig seinen Namen auf das Blatt. »Ich beglückwünsche Euch zu Eurer Voraussicht, Sire.«
    »Danke, Sire.« Owen nahm das Papier wieder entgegen, stand auf und salutierte. »Gott segne die Königin, Sire.«
    Langford erwiderte den Gruß, ohne sich von seinem Platz zu erheben. »Und er sei Euch und Eurer Seele gnädig.«
     
    Lieftenant Palmerston, der Quartiermeister, ein in Ehren ergrauter Veteran mit nur einem Auge, einer Handvoll Zähnen und zwei fehlenden Fingern an der linken Hand, studierte Owens Liste. Dann brach er in schallendes Gelächter aus. »Schwefel, Feuersteine und Kugeln für zweihundertfünfzig Schuss Eurer Muskete und hundert der Pistole? Zwieback und Dörrfleisch für drei Monde? Kleidung, Decken, Tauschwaren, Gold? Sire, verzeiht, aber das kann nicht Euer Ernst sein.«
    »Das ist es ohne jeglichen Zweifel, Sire.« Owens Augen wurden schmal wie Schlitze. »Warum scheint Ihr zu glauben, dass ich diese Dinge nicht benötigen werde?«
    Der Lieftenant riss sich zusammen, und sein Lachen brach abrupt ab. »Nun, Sire, es ist nur so, dass der Koronel bereits eine Requisition von Rufus Ast für Eure Expedition abgezeichnet hat. Die Männer sind gerade dabei, das meiste davon zusammenzustellen. Ich habe es alles ordentlich überprüft und fertig. Da habt Ihr mehr als genug für Eure Bedürfnisse, Sire.«
    Owen rieb sich das Kinn. Der Lieftenant befehligte ein allem Anschein nach bestens ausgestattetes Lager. Genaugenommen waren das Einzige, was durch Abwesenheit glänzte, die Arbeiter.
    »Könnte ich einen Blick auf diese Requisition werfen?«
    Palmerston öffnete eine Schublade an seinem Schreibtisch und holte ein dreiseitiges Dokument hervor. »Alles ordentlich abgezeichnet.«

    Das stimmte. Koronel Langford hatte die letzte Seite unterschrieben und die beiden vorhergehenden mit seinem Zeichen versehen. Und falls Owen sich nicht irrte, hatte er das Dokument sogar selbst geschrieben. Während Owen las, stieg eine zunehmende Wut in ihm auf, und er hatte Mühe, sich diese nicht anmerken zu lassen.
    »Darf ich fragen, Lieftenant, was es mit diesem Posten auf sich hat, für das als Proviant vorgesehene Fleisch. Um genau zu sein, mit dieser Dienstleistungsgebühr.«
    »Ach, das ist so üblich, Sire.« Der Mann kratzte sich mit einem vernarbten Finger unter der Augenklappe. »Wisst Ihr, die Rinder werden aus unserer Herde zu Meister Fass’ Schlachthaus gebracht und dort getötet und zerteilt. Dann wird das Fleisch dort gedörrt und gepökelt, Sire. Das ist die Dienstleistung.«
    »Aber, Lieftenant, das braucht Zeit, und das Dörrfleisch wird nicht fertig sein, wenn wir aufbrechen.«
    »Nein, Sire, Ihr werdet

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