Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone
versteckten Andeutungen basiert«, erklärte Harry.
»Was vermutlich bedeutet, dass es wesentlich zutreffender ist als alles, was wir offiziell erfahren«, sagte ich.
»Möglicherweise«, räumte Harry ein. »Die größte Neuigkeit ist jedoch, dass es in der Tat einen Grund gibt, warum sie als ›Geisterbrigade‹ bezeichnet wird. Das ist keine offizielle Bezeichnung, müsst ihr wissen, sondern nur ein Spitzname. Nach den Gerüchten, die ich aus mehr als nur einer Richtung gehört habe, sind die Mitglieder der Spezialeinheit Tote.«
»Wie bitte?«, sagte ich. Jesse blickte ebenfalls verdutzt von ihrem Essen auf.
»Keine Toten im strengen Sinne«, sagte Harry. »Es sind keine Zombies. Aber es gibt sehr viele Menschen, die sich von der KVA rekrutieren lassen und vor ihrem fünfundsiebzigsten Geburtstag sterben. Wenn das geschieht, scheint die KVA die DNS nicht einfach wegzuschmeißen. Sie wird benutzt, um daraus Mitglieder der Spezialeinheit zu züchten.«
Mir fiel etwas ein. »Jesse, erinnerst du dich, als Leon Deak starb? Was der Mediziner sagte? ›Wieder einer, der sich in letzter Minute freiwillig für die Geisterbrigade gemeldet hat.‹ Damals hatte ich es für einen makabren Scherz gehalten.«
»Wie kann man so etwas tun?«, sagte Jesse. »Das lässt sich ethisch nicht rechtfertigen.«
»Meinst du?«, sagte Harry. »Wenn du deine Absicht erklärst, dich einziehen zu lassen, gibst du der KVA das Recht, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um deine Kampffähigkeit zu verbessern, und wenn du tot bist, steht es ziemlich schlecht um deine Kampffähigkeit. Wir haben den Vertrag unterschrieben. Es mag ethisch nicht korrekt sein, aber es ist auf jeden Fall rechtlich einwandfrei.«
»Gut, aber es ist ein Unterschied, ob man meine DNS benutzt, um einen neuen Körper für mich zu züchten, oder ob man ohne mich einen neuen Körper züchtet«, sagte Jesse.
»Unbedeutende Details«, sagte Harry.
»Die Vorstellung, dass mein Körper ganz allein herumläuft, gefällt mit überhaupt nicht«, sagte Jesse. »Ich finde, dass es nicht richtig ist, wenn die KVA so etwas tut.«
»Das ist noch gar nicht alles, was sie tut«, sagte Harry. »Du weißt, dass diese neuen Körper, an denen wir uns erfreuen, genetisch modifiziert sind. Anscheinend sind die Körper der Spezialeinheit noch viel weiter entwickelt. Diese Soldaten sind Versuchstiere für neue Verbesserungen und Fähigkeiten, bevor sie für die Allgemeinheit eingeführt werden. Und es gibt Gerüchte, dass einige dieser Modifikationen ziemlich radikal sind – bis zu einem Punkt, an dem sie gar nicht mehr menschlich aussehen.«
»Mein Arzt ließ die Bemerkung fallen, dass die Soldaten der Spezialeinheit besondere Anforderungen stellen«, sagte ich. »Auch wenn ich möglicherweise halluziniert habe, sahen sie für mich noch recht menschlich aus.«
»Und wir haben auch keine Mutanten oder Monster in der Sparrowhawk gesehen«, sagte Jesse.
»Allerdings durften wir uns auch nicht überall im Schiff umsehen«, warf Harry ein. »Sie haben uns in eine Sektion gesperrt und uns von allem abgeschottet. Wir haben die Krankenstation und den Aufenthaltsraum gesehen, und das war auch schon alles.«
»Menschen sehen ständig Soldaten der Spezialeinheit herumlaufen oder kämpfen«, sagte Jesse.
»Sicher«, sagte Harry. »Aber das heißt nicht, dass sie alle Mitglieder zu Gesicht bekommen.«
»Deine Paranoia kocht wieder hoch, Schätzchen«, sagte Jesse und fütterte Harry mit einer Pommes.
»Danke, meine Liebste«, erwiderte Harry. »Aber selbst wenn wir die Gerüchte über ultrahochgezüchtete Supersoldaten
beiseite lassen, bleiben genügend Hinweise übrig, die erklären, dass John tatsächlich seine verstorbene Frau gesehen hat. Allerdings ist es nicht die echte Kathy. Sondern nur jemand, der ihren Körper benutzt.«
»Wer?«, sagte ich.
»Das ist die große Frage, nicht wahr?«, sagte Harry. »Deine Frau lebt nicht mehr, also kann in diesem Körper nicht mehr ihre Persönlichkeit existieren. Entweder haben sie so etwas wie eine vorformatierte Persönlichkeit, die sie den Soldaten der Spezialeinheit einpflanzen …«
»… oder jemand anderer hat ihren Körper übernommen«, sagte ich.
Jesse erschauderte. »Tut mir leid, John, das ist unheimlich.«
»John? Alles in Ordnung mit dir?«, fragte Harry.
»Was? Ja, alles klar«, sagte ich. »Es ist nur etwas viel, um es auf einmal zu verarbeiten. Die Vorstellung, dass meine Frau am Leben sein könnte – auch wenn sie
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