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Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone

Titel: Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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es in Wirklichkeit gar nicht ist – und dass jemand, der nicht sie ist, darin herumspaziert … Ich glaube, es hat mir besser gefallen, als ich fast davon überzeugt war, dass ich es nur halluziniert habe.«
    Ich sah zu Harry und Jesse. Beide waren erstarrt und blickten an mir vorbei.
    »Was ist?«, fragte ich.
    »Wenn man vom Teufel spricht …«, sagte Harry.
    »Was?«, sagte ich.
    »John«, flüsterte Jesse. »Sie steht in der Schlange für die Hamburger.«
    Ich fuhr herum und warf dabei meinen Teller um. Dann hatte ich das Gefühl, als würde ich in einen Eisbottich getaucht.
    »Heilige Scheiße«, sagte ich.
    Sie war es. Daran bestand kein Zweifel.

14
    Ich erhob mich. Harry hielt meine Hand fest.
    »Was hast du vor?«, fragte er.
    »Zu ihr gehen und mit ihr reden«, sagte ich.
    »Bist du dir sicher, dass du das tun willst?«, fragte er.
    »Was soll die Frage? Natürlich bin ich mir sicher!«
    »Ich will damit nur sagen, dass es vielleicht besser wäre, wenn Jesse oder ich vorher mit ihr reden würden«, sagte Harry. »Um zu erfahren, ob sie mit dir sprechen will.«
    »Mein Gott, Harry«, sagte ich. »Wir sind hier nicht auf dem Schulhof. Das ist meine Frau.«
    »Nein, sie ist es nicht, John«, sagte Harry. »Sie ist jemand ganz anderer. Du weißt nicht einmal, ob sie überhaupt mit dir reden will.«
    »John«, sagte Jesse, »selbst wenn sie mit dir reden will, musst du dir klar machen, dass sie eine Fremde ist. Was immer du dir von dieser Begegnung erwartest, du wirst es nicht bekommen.«
    »Ich erwarte nichts«, sagte ich.
    »Wir möchten dich nur vor Schmerzen bewahren«, sagte Jesse.
    »Ich komme schon damit klar«, sagte ich und sah die beiden an. »Bitte. Lass mich gehen, Harry. Kein Problem.«
    Harry und Jesse sahen sich an. Dann ließ Harry meine Hand los.
    »Danke«, sagte ich.
    »Was willst du zu ihr sagen?«, erkundigte sich Harry.

    »Ich werde ihr danken, dass sie mir das Leben gerettet hat«, sagte ich und stand auf.
    In der Zwischenzeit waren sie und ihre zwei Begleiter mit dem Essen in den hinteren Bereich der Kantine gegangen. Sie unterhielten sich, doch als ich mich ihrem Tisch näherte, verstummten sie. Die Frau saß mit dem Rücken zu mir und drehte sich um, als ihre Bekannten zu mir aufschauten. Ich blieb stehen, als ich ihr Gesicht sehen konnte.
    Es war natürlich anders. Abgesehen von der grünen Haut und den Augen war sie wesentlich jünger als Kathy – wie Kathy vor einem halben Jahrhundert gewesen. Aber auch nicht ganz. Kathy war nie so schlank wie diese Frau gewesen, was natürlich an der genetisch implantierten Optimierung durch die KVA lag. Kathys Haar war fast immer eine fast nicht zu bändigende Mähne gewesen, selbst als sie in einem Alter war, in dem die meisten anderen Frauen eine etwas matronenhaftere Frisur vorzogen. Die Frau, die am Tisch saß, hatte so kurzes Haar, dass es weder die Ohren noch den Kragen berührte.
    Es war das Haar, das mir am unpassendsten vorkam. Es war schon so lange her, dass ich jemanden ohne grüne Haut gesehen hatte, dass ich es gar nicht mehr bewusst registrierte. Aber an dieses Haar konnte ich mich nicht erinnern.
    »Es ist nicht nett, andere Menschen anzustarren«, sagte die Frau mit Kathys Stimme. »Und um diese Frage gleich zu klären: Nein, Sie sind nicht mein Typ.«
    Oh doch , sagte ein Teil meines Gehirns.
    »Tut mir leid, ich wollte Sie nicht stören«, sagte ich. »Aber ich habe mich gefragt, ob Sie mich vielleicht wiedererkennen.«
    Ihr Blick musterte mich von oben bis unten. »Nein, bestimmt nicht«, sagte sie. »Und wir waren auch nicht in der gleichen Ausbildungskompanie.«

    »Sie haben mich gerettet«, sagte ich. »Auf Coral.«
    Jetzt spitzte sie die Ohren. »Ach du Scheiße! Kein Wunder, dass ich Sie nicht wiederkannt habe. Als ich Sie das letzte Mal gesehen habe, fehlte Ihnen die untere Hälfte des Kopfes. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, aber es erstaunt mich, dass Sie noch am Leben sind. Ich hätte nicht darauf gewettet, dass Sie durchkommen würden.«
    »Ich hatte etwas, wofür es sich weiterzuleben lohnt.«
    »Offensichtlich.«
    »Ich bin John Perry«, sagte ich und reichte ihr meine Hand. »Ich fürchte, Ihr Name ist mir nicht bekannt.«
    »Jane Sagan«, sagte sie und nahm meine Hand. Ich hielt sie etwas länger, als es angemessen gewesen wäre. Ihre Miene war leicht verdutzt, als ich sie schließlich losließ.
    »Corporal Perry«, sprach mich einer ihrer Begleiter an. Er hatte zwischenzeitlich mit seinem BrainPal

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