Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone
würden. Ich wünschte es allen. Aber ich wusste, dass die meisten es nicht schaffen würden. Nach einigen Monaten in diesem Job beantragte ich einen neuen Tätigkeitsbereich. Niemand wunderte sich darüber. Es war ein Job, den niemand gerne lange Zeit machte.
Schließlich bat ich darum, wieder in die kämpfende Truppe versetzt zu werden. Nicht dass ich wild aufs Kämpfen war, obwohl ich seltsamerweise ziemlich gut darin war. Aber in diesem Leben war ich nun einmal Soldat. Dazu hatte ich mich verpflichtet, und das wollte ich sein. Ich hegte die Absicht, irgendwann damit aufzuhören, aber vorläufig wollte ich weiter dabei sein. Ich wurde einem Bataillon zugewiesen und in die Taos versetzt. Dort bin ich jetzt. Es ist ein gutes Schiff. Meine Soldaten sind gute Leute. In diesem Leben kann man sich kaum mehr wünschen.
Dass ich Jane nie wiedersah, war gar nicht so dramatisch. Schließlich war ein Nichtwiedersehen kein besonders aufwühlendes Ereignis. Jane flog mit dem ersten Shuttle zur Amarillo .
Der Bordarzt warf nur einen kurzen Blick auf die Soldatin der Spezialeinheit und schob sie in eine Ecke seiner Krankenstation. Sie blieb in der Stasiskammer, bis sie nach Phoenix zurückkehrten, wo sich die medizinischen Ingenieure der Spezialeinheit mit ihr beschäftigen konnten. Ich kam irgendwann mit der Bakersfield nach Phoenix. Zu diesem Zeitpunkt steckte Jane tief in den Eingeweiden der medizinischen Abteilung der Spezialeinheit und war für einen Normalsterblichen wie mich unerreichbar – nicht einmal für einen gefeierten Helden wie mich.
Kurz danach wurde ich ausgezeichnet, befördert und auf die große Tournee durch die Kolonien geschickt. Irgendwann erhielt ich von Major Crick die Nachricht, dass Jane genesen war und wieder ihren Dienst angetreten hatte. Zusammen mit vielen anderen überlebenden Besatzungsmitgliedern der Sparrowhawk war sie in ein neues Schiff namens Kite versetzt worden. Darüber hinaus hätte es wenig Sinn, Jane eine Nachricht schicken zu wollen. Die Spezialeinheit war eben etwas Spezielles. Die Geisterbrigade. Es ging einen nichts an, wo sich diese Leute aufhielten oder was sie taten oder dass sie überhaupt existierten.
Doch ich weiß, dass es sie gibt. Wenn Soldaten der Spezialeinheit mich sehen, schicken sie mir einen kurzen BrainPal-Impuls – einen geballten Schwall emotionaler Informationen, mit dem sie ihrem Respekt Ausdruck verleihen. Ich bin der einzige Naturgeborene, der jemals in der Spezialeinheit diente, wenn auch nur für kurze Zeit. Ich habe einem von ihnen das Leben gerettet und dafür gesorgt, dass eine ihrer Missionen doch nicht mit einem Fehlschlag endete. Wenn ich einen solchen Impuls empfange, sende ich eine genauso knappe Antwort zurück, doch ansonsten zeige ich keine Reaktion, um sie
nicht zu verraten. So ist es den Leuten von der Spezialeinheit am liebsten. Ich habe Jane weder auf Phoenix noch anderswo wiedergesehen.
Aber ich habe von ihr gehört. Kurz nach meiner Versetzung zur Taos teilte Arschloch mir mit, dass ich eine Nachricht von einem anonymen Absender empfangen hatte. Das war etwas Neues, denn ich hatte über meinen BrainPal noch nie eine anonyme Nachricht erhalten. Ich öffnete sie. Ich sah ein Bild von einem Getreidefeld mit einem Farmhaus in der Ferne und einem Sonnenaufgang. Vielleicht war es auch ein Sonnenuntergang, aber so fühlte es sich nicht an. Ich brauchte einen Moment, um zu kapieren, dass das Bild eine Postkarte sein sollte. Dann hörte ich ihre Stimme – die Stimme, die ich im Laufe meines Lebens von zwei verschiedenen Frauen gehört hatte.
Du hast mich einmal gefragt, wohin die Angehörigen der Spezialeinheit gehen, wenn sie sich zur Ruhe setzen, und ich habe geantwortet, dass ich es nicht weiß. Aber jetzt weiß ich es. Für uns gibt es einen Ort, zu dem wir gehen können, wenn wir möchten, wo wir lernen können, als Menschen zu leben. Ich glaube, wenn die Zeit kommt, gehe ich dorthin. Ich glaube, ich möchte, dass du mitkommst. Aber du musst nicht. Doch wenn du möchtest, kannst du es tun. Schließlich bist du einer von uns.
Ich hielt die Nachricht für einen Moment an, und als ich bereit war, setzte ich sie fort.
Ein Teil von mir war einmal jemand, den du geliebt hast. Ich glaube, dieser Teil von mir möchte wieder von dir geliebt werden, und er möchte, dass auch ich dich liebe. Ich kann niemals wie sie sein. Ich kann nur ich sein. Aber ich glaube, du könntest mich lieben, wenn du willst. Ich möchte, dass du es tust. Komm zu mir,
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