Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone
in Fleischbrocken zerrissen wurden, die immer noch in der Lage waren zu schreien. Bei meinem ersten Einsatz wurde mein vorgesetzter Offizier in ein Mittagsbüffet für Aliens verwandelt. Ich habe gesehen, wie die Bestien ihn packten, zu Boden drückten, ihm die inneren Organe herausrissen, sie unter sich aufteilten und genüsslich verschlangen – um sich anschließend wieder in den Boden zurückzuziehen, bevor irgendjemand von uns irgendwas dagegen tun konnte.«
Ein ersticktes Lachen von irgendwo hinter mir. Master Sergeant Antonio Ruiz hielt inne und legte den Kopf schief. »Ach. Einer von euch glaubt wohl, ich würde irgendwelche Geschichten erzählen. Es gibt immer einen blöden Saftarsch, der das glaubt. Deshalb habe ich stets das hier zur Hand. Aktivieren!«
Plötzlich tauchte vor uns ein Videoschirm auf. Ich war eine Sekunde lang desorientiert, bevor mir klar wurde, dass Ruiz irgendwie auf meinen BrainPal zugegriffen hatte und mir eine Videoaufzeichnung überspielte. Die Bilder schienen von einer kleinen Helmkamera aufgenommen worden zu sein. Wir sahen mehrere Soldaten, die in einem Schützengraben kauerten und die Einsatzplanung des nächsten Tages besprachen. Da brach einer der Soldaten mitten im Satz ab und legte eine Hand auf den Boden. Er blickte mit ängstlichem Ausdruck auf, dann schrie er »Sie kommen!« – einen Sekundenbruchteil, bevor der Boden unter ihm explodierte.
Was als Nächstes geschah, geschah so schnell, dass es trotz
der instinktiven, panischen Reaktion, mit der die Kamera weggedreht wurde, deutlich genug zu erkennen war. Es waren entsetzliche Bilder. In der realen Welt übergab sich jemand, ironischerweise im selben Moment wie die Person, an deren Helm die Kamera montiert war. Zum Glück wurde die Übertragung des Videos unmittelbar danach abgebrochen.
»Jetzt klingt es nicht mehr so witzig, was ich sage, nicht wahr?«, fuhr Master Sergeant Antonio Ruiz spöttisch fort. »Plötzlich bin ich gar nicht mehr der beschissene, klischeehafte Ausbilder, nicht wahr? Das alles hier ist plötzlich gar keine amüsante Militärklamotte mehr, nicht wahr? Willkommen in der Scheißrealität! Das Universum ist ein verdammt beschissener Ort, meine Freunde. Und ich rede nicht so zu euch, weil es mir Spaß macht, die Rolle des verdammten Scheißausbilders zu spielen. Der Mann, der dort zerschlitzt und zerfetzt wurde, war einer der besten Soldaten, die ich jemals die Ehre hatte, kennen lernen zu dürfen. Keiner von euch kann sich mit ihm messen. Trotzdem habt ihr gesehen, was mit ihm passiert ist. Jetzt stellt euch vor, was mit euch passieren wird. Ich rede so mit euch, wie ich rede, weil ich wirklich davon überzeugt bin, dass wir ein großes Problem haben. Wenn ihr das Beste seid, was die Menschheit aufzubieten hat, werden wir total und unübertrefflich im Arsch sein. Glaubt ihr mir jetzt?«
Ein paar von uns brachten ein mattes »Ja, Sir« oder etwas Ähnliches heraus. Die Übrigen hatten immer noch die Bilder von der Ausweidung im Kopf, auch ohne dass sie noch einmal von unseren BrainPals abgespielt wurden.
»Sir? Sir?!? Ich bin ein verdammter Master Sergeant, ihr Saftärsche! Ich mache hier meine Arbeit! Ihr werdet mit ›Ja, Master Sergeant‹ antworten, wenn ihr eine Frage bejaht, und
mit ›Nein, Master Sergeant‹, wenn ihr sie verneint. Habt ihr das verstanden?«
»Ja, Master Sergeant!«, antworteten wir.
»Das könnt ihr bestimmt viel besser! Sagt es noch einmal!«
»Ja, Master Sergeant!«, brüllten wir. Einige von uns standen in diesem Moment offensichtlich kurz vor den Tränen.
»In den nächsten zwölf Wochen ist es mein Job, euch zu Soldaten auszubilden oder es zumindest zu versuchen, und ich schwöre euch, dass ich meine Arbeit tun werde! Auch wenn mir schon jetzt klar ist, dass es keiner von euch Saftärschen schaffen wird. Ihr denkt jetzt gefälligst über das nach, was ich euch zu sagen habe. Das hier ist nicht das Militär auf der guten alten Erde, wo Ausbilder die Fetten in Form bringen, die Schwachen aufpäppeln und den Blöden etwas beibringen mussten. Jeder von euch steht hier mit der Erfahrung eines ganzen Lebens und einem neuen Körper, der in Bestform ist. Vielleicht glaubt ihr, dass meine Arbeit dadurch leichter wird. Aber so ist es nicht!
Jeder von euch hat fünfundsiebzig Jahre lang schlechte Gewohnheiten und persönliche Ansprüche angesammelt, die ich euch in drei gottverdammten Monaten austreiben muss. Und jeder von euch glaubt, dass sein neuer Körper so etwas
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