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Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone

Titel: Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Reklame gemacht?«

    »Bei meinem erfolgreichsten Auftrag ging es um Rolli Roller, Master Sergeant!« Rolli Roller war das Maskottchen von Nirvana Tires, die Reifen für Spezialfahrzeuge herstellten. Ich hatte die Grundidee und Rollis Motto geliefert, aus der die Zeichner der Firma die Figur entwickelt hatten. Rolli Rollers Auftritt fiel zeitlich mit dem Revival der Motorräder zusammen. Die Mode hielt mehrere Jahre lang an, und Rolli brachte Nirvana eine Menge Geld ein, nicht nur als Figur für Werbespots, sondern auch im Lizenzgeschäft als Vorlage für Stoffpuppen, T-Shirts, Schnapsgläser und so weiter. Es war sogar eine Zeichentrickserie für Kinder geplant, aus der jedoch nichts wurde. Im Grunde war es eine ziemlich alberne Geschichte, aber Rollis Erfolg sorgte dafür, dass mir nie die Kunden ausgingen. Für mich hatte es sich gelohnt. Allerdings nur bis zu diesem Moment, wie es schien.
    Ruiz machte unvermittelt einen Satz nach vorn und brüllte mir direkt ins Gesicht. »Du bist für die Rolli-Roller-Kampagne verantwortlich, Rekrut?«
    »Ja, Master Sergeant!« Es bereite mir ein perverses Vergnügen, jemanden anzuschreien, dessen Visage nur wenige Millimeter von meinem eigenen entfernt war.
    Ruiz hing noch ein paar Sekunden lang vor meinem Gesicht, musterte mich ganz genau und wartete, dass ich zusammenzuckte. Dann knurrte er sogar. Schließlich trat er zurück und knöpfte langsam sein Hemd auf. Ich wahrte die Haltung, aber plötzlich bekam ich große Angst. Er zog sich das Hemd über die rechte Schulter, drehte sie in meine Richtung und trat wieder vor. »Rekrut, sage mir, was du dort auf meiner Schulter siehst!«
    Ich schaute hin und dachte: Ich glaub’s einfach nicht! »Da ist ein Tattoo von Rolli Roller, Master Sergeant!«
    »Völlig richtig«, bellte Ruiz zurück. »Ich werde dir eine Geschichte erzählen, Rekrut. Auf der Erde war ich mit einer sehr bösartigen Frau verheiratet. Sie war eine wahrhaftige Giftschlange. Obwohl ich mich während der Ehe gefühlt habe, als würde ich langsam an vielen kleinen Schnittwunden verbluten, hatte sie mich so fest im Griff, dass ich an Selbstmord dachte, als sie sich von mir scheiden lassen wollte. Am tiefsten Punkt meines Lebens stand ich an einer Bushaltestelle und überlegte, ob ich mich vor den nächsten Bus werfen sollte, der vorbeikam. Dann schaute ich auf und sah ein Werbeplakat mit Rolli Roller. Und weißt du, welcher Spruch dort stand, Rekrut?«
    » Manchmal muss man einfach die Kurve kratzen , Master Sergeant!« Ich hatte etwa fünfzehn Sekunden gebraucht, um auf diesen Spruch zu kommen und ihn hinzuschreiben. Was für eine Welt!
    »Genau!«, sagte er. »Und als ich auf dieses Plakat starrte, hatte ich so etwas wie meinen Moment der Erleuchtung. Plötzlich wusste ich, dass ich einfach die Kurve kratzen musste. Ich habe mich von der bösen Giftschlange scheiden lassen, ich dankte meinem Schicksal, packte meine Sachen in eine Satteltasche und ritt davon. Seit jenem gesegneten Tag ist Rolli Roller mein Avatar gewesen, das Symbol meiner Sehnsucht nach Freiheit und Selbstverwirklichung. Er hat mir das Leben gerettet, Rekrut, und dafür bin ich ihm auf ewig dankbar.«
    »Das freut mich, Master Sergeant!«, brüllte ich.
    »Rekrut, es ist mir eine Ehre, dich kennen gelernt zu haben. Außerdem bist du der erste Rekrut in meiner Militärlaufbahn, der mir keinen unmittelbaren Anlass zur Verachtung gegeben hat. Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr mich das irritiert und entnervt. Doch ich tröste mich mit der ungetrübten Gewissheit,
dass du schon bald, höchstwahrscheinlich innerhalb der nächsten paar Stunden, etwas tun wirst, das mich ankotzt. Damit sich meine Hoffnung erfüllt, ernenne ich dich hiermit zum Kompanieführer. Das ist ein undankbarer Scheißjob, der nichts Erstrebenswertes hat, da du noch viel härter mit den armseligen Rekruten umspringen musst als ich, denn für jeden Mist, den sie bauen, wirst du den doppelten Ärger bekommen. Die Leute werden dich hassen, dich verachten, dir das Leben schwer machen, und ich werde dir eine Extraration Scheiße verpassen, wenn es ihnen gelingen sollte. Was hälst du davon, Rekrut? Antworte mir ehrlich!«
    »Ich scheine ziemlich tief in der Scheiße zu stecken, Master Sergeant!«, brüllte ich.
    »So ist es, Rekrut«, sagte Ruiz. »Aber du steckst schon längst tief in der Scheiße, und zwar seit dem Moment, als du in meiner Kompanie gelandet sind. Jetzt renn los! Wenn die ganze Kompanie rennt, kann der Anführer

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