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Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone

Titel: Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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wahrhaftig Gott ist! Ich könnte Blutwurst aus euren Scheißeingeweiden machen, und ich würde nur dann Ärger von oben bekommen, wenn ich nicht dafür sorgte, dass einer von euch anschließend die Sauerei beseitigt.« Ruiz trat zurück und sah die übrigen Veteranen mit finsterem Blick an. »Dies hier ist das wahre Militär, meine Damen und Herren. Ihr seid nicht beim Heer, in der Marine oder der Luftwaffe. Ihr gehört zu uns. Und jedes Mal, wenn ihr das vergesst, werde ich zur Stelle sein und euch dafür fertigmachen. Rennt los!«
    Sie rannten.
    »Wer von Ihnen ist homosexuell?«, wollte Ruiz wissen.
    Vier Rekruten traten vor, einschließlich Alan, der neben mir stand. Ich sah, wie er die Stirn runzelte, als er vortrat.
    »Einige der besten Soldaten der Menschheitsgeschichte waren homosexuell«, sagte Ruiz. »Alexander der Große, Richard Löwenherz. Die Spartaner hatten eine eigene Truppe aus Pärchen vom anderen Ufer, weil sie dachten, ein Mann würde härter um das Leben seines Geliebten kämpfen als um das irgendeines anderen Soldaten. Einige der besten Kämpfer, die ich persönlich kennen gelernt habe, waren so schwul wie eine Drei-Dollar-Note. Alles wunderbare Soldaten.
    Aber es gibt etwas, das mich an ihnen tierisch nervt: Sie suchen sich immer den unpassendsten Moment aus, um ihre
Gefühle zu offenbaren. Es ist mir schon dreimal passiert, dass ich an der Seite eines Schwulen gekämpft habe und er mir ausgerechnet in dem Moment, als es wirklich brenzlig wurde, erklären musste, dass er sich in mich verliebt hatte. Das ist einfach verdammt unpassend. Irgendein Alien will mir das Gehirn aus dem Schädel schlürfen, und mein Kamerad will mit mir unsere Beziehung diskutieren! Als hätte ich im Moment nicht ganz andere Sorgen. Tut euren Kameraden einen verdammten Gefallen. Wenn ihr euch verknallt, setzt euch in eurer Freizeit damit auseinander und nicht, wenn irgendeine Bestie euch zerfleischen will. Rennt los!«
    Weg waren sie.
    »Wer gehört einer ethnischen Minderheit an?«
    Zehn Rekruten traten vor.
    »Blödmänner! Schaut euch um, ihr Arschlöcher. Hier sind alle grün. Hier gibt es keine Minderheiten. Wollt ihr einer ethnischen Minderheit angehören? Gut. Im Universum leben zwanzig Milliarden Menschen. Es gibt vier Billionen von andereren intelligenten Spezies, und sie alle würden euch gerne zum Frühstück verspeisen. Und das sind nur die, von denen wir wissen! Der erste von euch, der zickig wird, weil er einer Minderheit angehört, bekommt von meinem grünen Latinofuß einen Tritt in die Weicheier! Bewegt euch!«
    Sie rannten über die Ebene davon.
    Und so ging es weiter. Ruiz hatte gegen jeden etwas Bestimmtes vorzubringen, gegen Christen, Juden, Moslems und Atheisten, gegen Beamte, Ärzte, Rechtsanwälte, Lehrer, Haustierbesitzer, Waffenbesitzer, Kampfsportler, Ringer und seltsamerweise (sowohl hinsichtlich seiner Abneigung wie auch der Tatsache, dass es tatsächlich jemanden in der Truppe gab, der in diese Kategorie fiel) gegen Holzschuhtänzer. Einzeln
oder in Gruppen wurden immer neue Rekruten herausgepickt und gezwungen, über die Ebene zu rennen.
    Irgendwann wurde mir bewusst, dass Ruiz mich anstarrte. Ich wahrte die Haltung.
    »Verdammt, ich fasse es nicht«, sagte Ruiz. »Einer von euch Scheißern ist übrig!«
    »Ja, Master Sergeant!«, brüllte ich, so laut ich konnte.
    »Es ist für mich nur schwer zu glauben, dass du in keine der Kategorien fällst, die mir gegen den Strich gehen!«, sagte Ruiz. »Wahrscheinlich versuchst du nur, dich vor einer erquickenden Joggingrunde am Morgen zu drücken!«
    »Nein, Master Sergeant!«, bellte ich.
    »Es kann einfach nicht sein, dass du keine Eigenschaft besitzt, die ich verachte. Woher kommst du?«
    »Aus Ohio, Master Sergeant!«
    Ruiz verzog das Gesicht. Nichts zu machen. Endlich einmal hatte sich die absolute Charakterlosigkeit von Ohio zu meinem Vorteil ausgewirkt. »Als was hast du gearbeitet, Rekrut?«
    »Ich war selbstständig, Master Sergeant!«
    »In welchem Bereich?«
    »Ich war Schriftsteller, Master Sergeant!«
    Ruiz zeigte wieder sein teuflisches Grinsen. Offenbar hatte er auch etwas gegen Leute, die mit Worten ihren Lebensunterhalt verdienten. »Mit Literaten habe ich ein besonders fettes Hühnchen zu rupfen!«, rief er. »Du hast also Romane geschrieben!«
    »Nein, Master Sergeant!«
    »Verdammt! Dann sag mir, was du geschrieben hast!«
    »Werbetexte, Master Sergeant!«
    »Werbung! Für welche nutzlosen und bescheuerten Dinge hast du

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