Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone
wir Kontakt halten.«
»Als würden wir per Flaschenpost kommunizieren«, sagte Maggie. »Flaschen mit gewaltiger Feuerkraft.«
»So machen wir es«, sagte Harry. »Wir sind eine Familie, die zusammenhält. Wir bleiben in Verbindung, ganz gleich, wo wir sind.«
»Jetzt wirst auch du sentimental«, sagte Susan.
»Ich mache mir keine Sorgen, dass du mir fehlen wirst, Susan«, sagte Harry. »Du bleibst in meiner Nähe. Die anderen werden mir fehlen.«
»Also schließen wir einen Pakt«, sagte ich. »Dass wir die Alten
Scheißer bleiben, ganz gleich, was geschieht.« Ich streckte eine Hand aus. Nacheinander legten die übrigen Mitglieder der Gruppe die Hände auf meine.
»Au weia«, sagte Susan, als sie ihre Hand auf die der anderen legte. »Jetzt werde ich sentimental.«
»Das legt sich wieder«, sagte Alan.
Susan schlug mit der freien Hand nach ihm.
So blieben wir, so lange es ging.
Zweiter Teil
7
Über einer fernen Ebene auf Beta Pyxis III ging Beta Pyxis, die Sonne dieses Systems, gerade im Osten auf. Durch die spezielle Zusammensetzung der Atmosphäre hatte der Himmel eine Färbung, die ins Türkisfarbene ging, mit etwas mehr Grün als auf der Erde, aber im Wesentlichen immer noch blau. Auf der sanft gewellten Ebene wogten die Gräser in Rotund Orangetönen in der morgendlichen Brise. Vogelähnliche Tiere mit zwei Flügelpaaren spielten am Himmel und erkundeten die Luftströmungen in wilden, chaotischen Flugmanövern. Es war unser erster Morgen auf einer neuen Welt, der ersten, auf die ich oder meine Kameraden ihren Fuß gesetzt hatten. Es war wunderschön. Wenn es nicht den großen, wütenden Master Sergeant gegeben hätte, der mir ins Ohr bellte, wäre es ein vollkommener Morgen gewesen.
Leider gab es dieses lästige Detail, das die Vollkommenheit störte.
»Jesus auf der Rodelbahn!«, rief Master Sergeant Antonio Ruiz, nachdem er unsere sechzigköpfige Rekrutenkompanie wütend angefunkelt hatte. Wir standen auf dem Asphalt des Shuttlelandeplatzes der Basis Delta und hatten Haltung angenommen (oder was wir dafür hielten). »Wir haben soeben eindeutig die Schlacht ums verdammte Universum verloren. Wenn ich Sie anschaue, kommen mir sofort die gottverdammten Worte ›total im Arsch‹ in den Sinn. Wenn Sie das Beste sind, was die Erde aufzubieten hat, wird es Zeit, dass wir uns tief bücken und einen Tentakel in den Arsch schieben lassen.«
Das entlockte mehreren Rekruten leises Gelächter. Master Sergeant Antonio Ruiz schien von einem Besetzungsbüro ausgewählt worden zu sein. Er war genauso, wie man sich einen knallharten Ausbilder vorstellte – groß, jähzornig und mit einem unbegrenzten Vorrat an phantasievollen Schimpfworten. Zweifellos würde er in den nächsten Sekunden einem der lachenden Rekruten an die Gurgel springen, ihm Unflätigkeiten an den Kopf werfen und zwingen, hundert Liegestütze zu machen. Das kommt davon, wenn man fünfundsiebzig Jahre lang mittelmäßige Kriegsfilme gesehen hat.
»Ha ha ha«, erwiderte Master Sergeant Antonio Ruiz. »Glaubt ihr, ich wüsste nicht, was ihr gerade denkt, ihr blöden Scheißer. Ich weiß, dass ihr euch jetzt noch prächtig über meine Vorstellung amüsiert. Wie köstlich! Ich bin genauso wie alle Ausbilder, die ihr aus Kriegsfilmen kennt! Bin ich nicht einfach unglaublich originell?«
Das Lachen erstarb schlagartig. Seine letzten Sätze standen nicht im Drehbuch.
»Ihr versteht überhaupt nichts«, fuhr er fort. »Ihr bildet euch ein, ich würde so reden, weil das irgendwie zur Rolle eines Ausbilders gehört. Ihr glaubt, dass nach ein paar Wochen der Ausbildung meine böse, aber gerechte Fassade bröckeln wird, worauf ich durchblicken lasse, dass ich doch ein bisschen von euch beeindruckt bin. Und am Ende der Ausbildungszeit werde ich widerstrebend zugeben müssen, dass ihr euch meinen Respekt verdient habt. Ihr bildet euch ein, dass ich es gut mit euch meine, während ihr das Universum etwas sicherer für die Menschheit macht, und dass ich bessere Soldaten und Soldatinnen aus euch gemacht haben werde. Was ihr glaubt und euch einbildet, meine sehr verehrten Rekruten und Rekrutinnen, ist völliger und ausgemachter Blödsinn.«
Master Sergeant Antonio Ruiz trat vor und ging an den Reihen auf und ab. »All das sind nicht mehr als Illusionen, weil ich im Gegensatz zu euch wirklich da draußen im Universum war. Ich habe gesehen, mit welchen Gefahren wir es dort zu tun haben. Ich habe gesehen, wie Männer und Frauen, die ich persönlich kannte,
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