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Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone

Titel: Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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in der Masse aber sehr gefährlich werden. Erst am Boden ließ sich unser überwältigender Vorteil ausspielen. Cova Banda war nur von einer verhältnismäßig kleinen Raumflotte geschützt worden. Das war einer der Gründe gewesen, warum die KVA überhaupt entschieden hatte, den Planeten zurückzuerobern.
    »Ich rede nicht davon, wer im Großen und Ganzen kampfstärker ist, Alan«, sagte ich. »Ich rede davon, dass unsere Feinde nur einen beschissenen Zoll groß sind. Davor haben wir gegen Spinnen gekämpft. Davor gegen verdammte Flugsaurier. Mein Gefühl für Größenordnungen ist völlig durcheinandergeraten. Ich habe überhaupt kein Gefühl mehr für
mich selbst. Ich fühle mich nicht mehr wie ein Mensch, Alan.«
    »Genau genommen bist du auch kein Mensch mehr«, sagte Alan. Das sollte wohl ein Versuch sein, meine Laune aufzubessern.
    Aber es funktionierte nicht. »Dann ist es eben so, dass ich keine Verbindung mehr zu dem habe, was einmal menschlich an mir war«, sagte ich. »Unsere Aufgabe besteht darin, fremdartige Wesen und Zivilisationen aufzusuchen und die Mistkerle so schnell wie möglich umzubringen. Über diese Wesen wissen wir nur das, was wir wissen müssen, um sie bekämpfen zu können. Außer der Tatsache, dass sie unsere Feinde sind, haben sie für uns keine andere Existenz. Außer der Tatsache, dass sie sich auf ziemlich intelligente Weise gegen uns wehren, könnten es genauso gut Tiere sein, gegen die wir kämpfen.«
    »Dadurch wird es für die meisten von uns einfacher«, sagte Alan. »Wenn man sich nicht mit einer Spinne identifizieren kann, fällt es einem auch nicht so schwer, eine zu töten, selbst wenn es eine große und intelligente Spinne ist. Vielleicht wird es dadurch sogar noch leichter.«
    »Das könnte es sein, was mich beunruhigt«, sagte ich. »Ich verliere völlig das Gefühl für Konsequenzen. Ich habe gerade ein lebendiges, denkendes Wesen gegen diese Wand geworfen, und es hat mich überhaupt nicht irritiert. Aber die Tatsache, dass es mich nicht irritiert, irritiert mich sehr, Alan. Unsere Handlungen sollten Konsequenzen haben. Wir müssen uns zumindest ansatzweise bewusst sein, wie schrecklich es ist, was wir tun, ob wir es aus einem trifftigen Grund tun oder nicht. Ich finde es überhaupt nicht schrecklich, was ich getan habe, und das macht mir Angst. Ich habe Angst vor dem, was
es bedeutet. Ich stapfe durch diese Stadt wie ein gottverdammtes Monster. Und allmählich glaube ich, dass ich genau das bin. Das, wozu ich geworden bin. Ich bin ein Monster. Du bist ein Monster. Wir alle sind verfluchte unmenschliche Monster geworden, und wir verstehen nicht, was daran falsch sein soll.«
    Alan musste dazu gar nichts sagen. Also beobachteten wir stattdessen unsere Soldaten, wie sie die Covandu zertrampelten, bis so gut wie keine mehr übrig waren, die sie noch hätten zertrampeln können.

    »Also, was ist los mit ihm?«, wollte Lieutenant Keyes von Alan wissen, als die Nachbesprechung mit den anderen Truppführern beendet war.
    »Er glaubt, dass wir alle unmenschliche Monster sind«, sagte Alan.
    »Ach das«, sagte Lieutenant Keyes und drehte sich zu mir um. »Wie lange sind Sie schon dabei, Perry?«
    »Seit fast einem Jahr«, sagte ich.
    Keyes nickte. »Dann liegen Sie genau im Zeitplan. Die meisten Leute brauchen fast ein Jahr, bis sie merken, dass sie sich in seelenlose Mordmaschinen ohne Gewissen oder Moral verwandelt haben. Manche früher, manche später. Jensen hier …« – er zeigte auf einen anderen Truppführer – »hat fast fünfzehn Monate gebraucht, bis er ausgerastet ist. Sagen Sie ihm, was Sie getan haben, Jensen.«
    »Ich habe auf Keyes geschossen«, sagte Ron Jensen. »Weil er die Personifikation des bösen Systems war, das mich zu einer Mordmaschine gemacht hat.«
    »Hätte mir fast den Kopf weggepustet«, sagte Keyes.

    »Nur ein Glückstreffer«, räumte Jensen ein.
    »Ja, Sie hatten Glück, dass Sie nicht getroffen haben. Andernfalls wäre ich jetzt tot, und Sie wären ein Gehirn, das in einem Behälter schwimmt und langsam verrückt wird, weil es keinerlei Reize von außen mehr empfängt. Hören Sie, Perry, das passiert jedem von uns. Sie kommen darüber hinweg, wenn Sie erkennen, dass Sie in Wirklichkeit kein unmenschliches Monster sind. Das ist nur Ihr Gehirn, das sich bemüht, mit einer völlig abartigen Situation fertig zu werden. Fünfundsiebzig Jahre lang haben Sie ein Leben geführt, in dem die aufregendsten Momente die waren, wenn Sie eine Frau

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