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Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone

Titel: Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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flachgelegt haben. Und plötzlich wird Ihnen klar, dass Sie mit einer Vauzett auf Weltraumtintenfische ballern, bevor sie Ihnen etwas antun können. Heilige Scheiße. Die Leute, die deswegen nicht durchdrehen, sind diejenigen, denen ich nicht über den Weg traue.«
    »Alan ist noch nicht durchgedreht«, sagte ich. »Und er ist schon genauso lange dabei wie ich.«
    »Das stimmt«, sagte Keyes. »Wie erklären Sie sich das, Rosenthal?«
    »Tief in mir kocht ein riesiger Kessel voller Wut, Lieutenant.«
    »Aha, Unterdrückung«, sagte Keyes. »Ausgezeichnet. Versuchen Sie es zu vermeiden, auf mich zu schießen, wenn der Kessel überkocht, ja?«
    »Ich kann Ihnen nichts versprechen, Lieutenant«, sagte Alan.
    »Wissen Sie, wie ich das Problem gelöst habe?«, sagte Aimee Weber, eine Truppführerin. »Ich habe eine Liste mit allen Dingen von der Erde gemacht, die ich vermisse. Es war ziemlich deprimierend, aber andererseits wurde mir dadurch klar,
dass ich noch nicht alles verloren hatte. Wenn man etwas vermisst, hat man dazu immer noch eine Verbindung.«
    »Und was haben Sie vermisst?«, fragte ich.
    »Shakespeare-Aufführungen im Freien zum Beispiel«, sagte sie. »An meinem letzten Abend auf der Erde sah ich eine Inszenierung des Macbeth , die einfach wunderbar war. Mein Gott, war das großartig! Und hier bekommen wir ja nicht allzu viele Theateraufführungen zu sehen.«
    »Ich vermisse die Schokoladenkekse meiner Tochter«, sagte Jensen.
    »Sie kriegen Schokoladenkekse in der Modesto «, sagte Keyes. »Die sind sogar verdammt gut.«
    »Aber nicht so gut wie die meiner Tochter. Das Geheimnis ist die Melasse.«
    »Das klingt ja widerlich!«, sagte Keyes. »Ich kann Melasse nicht ausstehen.«
    »Gut, dass ich das nicht gewusst habe, als ich auf Sie geschossen habe«, sagte Jensen. »Sonst hätte ich Sie nicht verfehlt.«
    »Ich vermisse das Schwimmen«, sagte Greg Ridley. »Ich bin immer im Fluss neben meinem Grundstück in Tennessee geschwommen. Die meiste Zeit war das Wasser arschkalt, aber so hat es mir gefallen.«
    »Achterbahnen«, sagte Keyes. »Die ganz großen Dinger, bei denen man das Gefühl hat, dass einem die Eingeweide durch die Schuhe rausgezogen werden.«
    »Bücher«, sagte Alan. »Ein dicker fetter Wälzer an einem Sonntagmorgen.«
    »Was ist mit Ihnen, Perry?«, sagte Weber. »Gibt es irgendetwas, das Sie vermissen?«
    Ich hob die Schultern. »Eigentlich nur eine Sache.«

    »Es kann nicht idiotischer als Achterbahnfahrten sein«, sagte Keyes. »Raus damit. Das ist ein Befehl.«
    »Das Einzige, was ich wirklich vermisse, ist, verheiratet zu sein«, sagte ich. »Ich vermisse es, mit meiner Frau dazusitzen, einfach nur zu reden oder gemeinsam zu lesen oder irgendwas zu tun.«
    Totenstille. »Den habe ich noch nie gehört«, sagte Ridley.
    »Scheiße, das fehlt mir überhaupt nicht«, sagte Jensen. »Die letzten zwanzig Jahre meiner Ehe waren nichts, wovon man gerne erzählt.«
    Ich blickte mich um. »Hat niemand von Ihnen einen Ehepartner, der ebenfalls in der Armee ist? Jemanden, mit dem Sie Kontakt halten?«
    »Mein Mann hat sich vor mir rekrutieren lassen«, sagte Weber. »Aber er war schon tot, bevor ich meine Ausbildungszeit abgeschlossen hatte.«
    »Meine Frau ist an Bord der Boise stationiert«, sagte Keyes. »Gelegentlich schickt sie mir eine Nachricht. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass sie mich sehr vermisst. Ich vermute, achtunddreißig Jahre an meiner Seite waren genug.«
    »Wer hierherkommt, verspürt nicht mehr den Wunsch, sein altes Leben fortzusetzen«, sagte Jensen. »Natürlich vermissen wir die kleinen Dinge des Lebens, aber wie Aimee sagt, hilft uns das, nicht völlig den Verstand zu verlieren. Es ist wie eine Reise in die Vergangenheit, vor dem Zeitpunkt, als man all die Entscheidungen getroffen hat, die das weitere Leben bestimmt haben. Wenn man zurückgehen könnte, würde man noch einmal die gleichen Entscheidungen treffen? Dieses Leben hat man schon einmal geführt. Abgesehen von meiner letzten Bemerkung bereue ich keine einzige meiner Entscheidungen. Aber ich habe es auch nicht eilig, dieselben
Entscheidungen noch einmal zu treffen. Meine Frau ist irgendwo hier draußen, klar. Aber sie ist ganz zufrieden mit ihrem neuen Leben ohne mich. Und ich muss sagen, dass ich auch nicht wild darauf bin, diese Dienstverpflichtung wieder zu aktivieren.«
    »Das muntert mich nicht gerade auf, Leute«, sagte ich.
    »Was genau vermisst du am Verheiratetsein?«, wollte Alan wissen.
    »Nun ja,

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