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Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone

Titel: Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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kleiner sind und man genauer zielen muss. Hinzu kommt der Punkt, dass
sich niemand gerne von einem gerade mal zwei Zentimeter großen Gegner töten lässt.
    Irgendwann jedoch hat man alle Flugzeuge abgeschossen und alle Panzer vernichtet und muss sich daraufhin direkt mit den Covandu auseinandersetzen. Die übliche Kampfmethode ist folgende: Man tritt auf sie. Man setzt einfach den Fuß auf einen Covandu, übt Druck aus, und damit ist die Sache erledigt. Während man das tut, feuert der Covandu mit seiner Waffe und schreit, so laut es seine winzigen Lungen ihm ermöglichen. Vielleicht kann man das leise Piepsen sogar hören. Aber es nützt ihnen nichts. Unsere Anzüge sind darauf ausgelegt, für Menschen tödliche Geschosse abzuwehren, sodass man die winzigen Staubkörnchen, die ein Covandu einem in die Füße schießen will, kaum bemerkt. Man bemerkt kaum das Knirschen, wenn man auf einen dieser Zwerge tritt. Wenn man den nächsten sieht, tut man es einfach noch einmal.
    Das taten wir mehrere Stunden lang, während wir durch die Hauptstadt von Cova Banda stapften, gelegentlich innehielten, wenn wir einen Raketenwerfer auf einem fünf oder sechs Meter hohen Wolkenkratzer bemerkten und ihn mit einem einzigen Schuss ausschalteten. Einige Leute aus unserer Kompanie pumpten stattdessen eine Schrotladung in ein Gebäude, worauf die Splitter, von denen jeder einzelne groß genug war, um einem Covandu den Kopf abzureißen, wie wahnsinnig gewordene Gummibälle herumschossen. Aber hauptsächlich ging es ums Tottreten. Godzilla, das berühmte japanische Monster, das schon zum zigsten Mal wiederbelebt worden war, als ich die Erde verlassen hatte, hätte sich hier pudelwohl gefühlt.
    Ich erinnere mich nicht mehr genau, wann ich angefangen hatte, zu weinen und gegen Wolkenkratzer zu treten. Aber ich
musste es schon einige Zeit getan haben. Als Alan endlich zu mir kam, um mich zur Besinnung zu bringen, teilte Arschloch mir mit, dass ich es geschafft hatte, mir drei Zehen zu brechen. Alan führte mich zurück zum Stadtpark, wo wir gelandet waren, und sagte mir, dass ich mich eine Weile setzen sollte. Sobald ich es getan hatte, tauchte ein Covandu hinter einem Felsen auf und richtete seine Waffe auf mein Gesicht. Es fühlte sich an, als würden winzige Sandkörnchen gegen meine Wange geweht.
    »Verdammt noch mal!«, brüllte ich, schnappte mir den Convandu und warf ihn wütend gegen den nächsten Wolkenkratzer. Er flog in hohem Bogen davon, schlug mit einem leisen Wump gegen das Gebäude und stürzte dann zwei Meter in die Tiefe. Alle weiteren Covandu in der Umgebung schienen zum Entschluss zu gelangen, auf weitere Mordversuche zu verzichten.
    Ich sah Alan an. »Hast du keinen Trupp, um den du dich kümmern musst?« Er war befördert worden, nachdem ein tobender Gindalianer seinem Truppführer das Gesicht vom Kopf gerissen hatte.
    »Ich könnte dir dieselbe Frage stellen«, sagte er achselzuckend. »Sie kommen auch allein zurecht. Sie haben ihre Befehle, und es gibt hier kaum noch nennenswerten Widerstand. Nur noch ein paar Aufräumarbeiten, die Tipton ohne Schwierigkeiten leiten kann. Keyes sagte mir, dass ich dich rausholen und fragen soll, was, zum Teufel, mit dir los ist. Also: Was, zum Teufel, ist los mit dir?«
    »Scheiße, Alan«, sagte ich. »Ich habe die letzten drei Stunden damit verbracht, auf intelligente Wesen zu treten, als wären es Ameisen. Das ist los mit mir. Ich habe sie unter meinen verdammten Schuhsohlen zerquetscht! Das alles hier …« –
ich schwenkte den Arm über die Umgebung – »ist einfach völlig abartig, Alan. Diese Leute sind nur einen Zoll groß! Es ist, als würde Gulliver den Liliputanern die Hölle heiß machen.«
    »Wir können uns die Kriege nicht aussuchen, John«, sagte Alan.
    »Wie fühlst du dich bei diesem Krieg?«
    »Er beunruhigt mich schon ein wenig«, sagte Alan. »Es ist alles andere als ein anständiger Kampf. Wir machen diese Leute einfach nur fertig. Andererseits gibt es tatsächlich einen Verletzten in meinem Trupp. Ihm ist das Trommelfell geplatzt. Also finde ich, dass wir uns eigentlich nicht beklagen können. Und die Covandu sind auch nicht völlig hilflos. Unter dem Strich ist der Stand zwischen ihnen und uns ziemlich ausgeglichen.«
    Das stimmte überraschenderweise sogar. Bei einer Weltraumschlacht waren die Covandu wegen ihrer geringen Größe im Vorteil. Ihre Schiffe waren für uns nur schwer zu erfassen, und ihre Kampfjäger richteten zwar nur wenig Schaden an, konnten

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