Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden
Dann bemerkte sie, dass es ein Klumpen Erde war.
Scheiße, egal , dachte sie. Dann sprang sie auf und warf den Klumpen auf den Schweber, als er an ihr vorbeikam. Der Klumpen traf den zweiten Obin, der hinter dem ersten saß, am Kopf. Überrascht verlor er das Gleichgewicht, kippte vom sattelförmigen Sitz und landete auf dem Boden.
Sagan stürmte aus ihrem Versteck im hohen Gras hervor und hatte sich im nächsten Moment auf den Obin gestürzt. Das benommene Wesen versuchte seine Waffe auf Sagan zu richten, doch sie trat zur Seite, riss sie ihm aus der Hand und schlug sie dem Obin auf den Kopf. Der Alien kreischte und blieb am Boden liegen.
Ein Stück entfernt wendete der Schweber und machte sich zum Angriff auf Sagan bereit. Sagan untersuchte die Waffe, die sie in der Hand hielt, um zu sehen, ob sie verstand, wie das Ding funktionierte, bevor der Schweber bei ihr war, doch dann entschied sie, darauf zu verzichten. Sie packte den Obin am Boden, versetzte ihm einen Schlag in den Nacken, damit er still blieb, und durchsuchte ihn nach einer anderen Waffe. Sie
fand etwas, das an seinem Gürtel hing und an ein Kampfmesser erinnerte. Die Form passte nicht zu einer menschlichen Hand, aber dagegen konnte sie im Augenblick nichts tun.
Der Schweber hatte nun vollständig gewendet und hielt genau auf Sagan zu. Sie konnte erkennen, wie die Bugkanone feuerbereit rotierte. Sagan bückte sich, und ohne das Messer loszulassen, hob sie ächzend den Obin vom Boden auf und stieß ihn zum Schweber und in die Schlusslinie der Kanone. Der Obin zuckte, als er von Nadelgeschossen durchsiebt wurde. In seiner Deckung trat Sagan zur Seite, blieb jedoch möglichst nahe an der Flugbahn des Schwebers. Dann holte sie mit dem Messer aus, als der Obin vorbeiraste. Sie spürte einen heftigen Schlag, der die Nerven in ihrem Arm lähmte, und wurde zu Boden gerissen, als das Messer den Körper des Obin traf. Vom Schmerz benommen, blieb sie mehrere Minuten lang liegen.
Als sie sich endlich wieder aufrappelte, sah sie den Schweber ein paar hundert Meter entfernt in der Luft hängen. Der Obin saß immer noch auf dem Sattel, aber sein Kopf baumelte nur noch an einem Stück Haut am Hals. Sagan stieß den Obin vom Gefährt und nahm ihm alle Waffen und Ausrüstungsgegenstände ab. Dann wischte sie, so gut es ging, das Blut von der Maschine und nahm sich ein paar Minuten, um herauszufinden, wie sie bedient wurde. Dann wendete sie mit dem Schweber und flog auf den Zaun zu. Sie konnte mühelos über die Kanonen hinwegsetzen, dann landete sie außerhalb ihrer Reichweite genau vor Harvey und Seaborg.
»Du siehst schrecklich aus«, sagte Harvey.
»So fühle ich mich auch«, sagte sie. »Wollt ihr jetzt mitfliegen, oder möchtet ihr lieber hierbleiben und weiterplaudern?«
»Das hängt davon ab, wohin der Ausflug gehen soll«, sagte Harvey.
»Wir hatten einen Auftrag«, sagte Sagan. »Ich finde, wir sollten versuchen, ihn zu Ende zu bringen.«
»Klar doch! Drei tapfere Soldaten ohne Waffen, die es mit mindestens hundert Obin aufnehmen und eine wissenschaftliche Station im Sturm erobern.«
Sagan nahm eine Obin-Waffe und reichte sie Harvey. »Jetzt bist du nicht mehr unbewaffnet. Jetzt musst du nur noch lernen, wie man damit umgeht.«
»Super«, sagte Harvey, als er die Waffe in Empfang nahm.
»Was glaubst du, wie lange die Obin brauchen, um zu merken, dass einer ihrer Schweber vermisst wird?«, fragte Seaborg.
»Bestimmt nicht lange«, sagte Sagan. »Kommt jetzt. Es wird Zeit, dass wir etwas unternehmen.«
»Wie es scheint, ist die Aufzeichnung abgeschlossen«, sagte Boutin zu Jared und wandte sich dem Monitor auf dem Schreibtisch zu. Jared wusste es schon vor Boutin, weil das Zwicken vor wenigen Augenblicken aufgehört hatte.
»Wie hast du das gemeint, dass ich es bin, der dir helfen wird, die Koloniale Union zu besiegen?«, fragte Jared. »Ich habe nicht vor, dir zu helfen.«
»Warum nicht?«, sagte Boutin. »Bist du nicht daran interessiert, die Menschheit vor dem langsamen Erstickungstod zu bewahren?«
»Sagen wir einfach, dass deine Präsentation mich nicht gänzlich überzeugen konnte.«
Boutin zuckte die Achseln. »So ist es manchmal. Da du ich
oder zumindest so etwas wie ein Faksimile von mir bist, hatte ich natürlich gehofft, dass du meine Ansichten teilst. Aber letztendlich – magst du noch so viele von meinen Erinnerungen oder persönlichen Eigenarten haben – bist du trotzdem ein anderer, nicht wahr? Oder zumindest
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