Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden
diesem Thema zu lesen. Sagan gönnte sich einen Moment, um in einer Mischung aus Frustration und Belustigung
den Kopf zu schütteln, dass sie ihre streng geheime Fähigkeit zum Gedankenlesen ausgerechnet dann nicht einsetzen konnte, wenn sie ihr am meisten genützt hätte. Sagan brannte keineswegs darauf, Dirac zu töten, aber sie erkannte, dass es hier nicht um ihre persönlichen Vorlieben ging. Viel leicht ist er ja schon tot , dachte sie. Das würde mir zumindest einigen Ärger ersparen .
Sie verdrängte diesen Gedanken. Es gefiel ihr nicht, was diese Überlegung über ihren Charakter aussagte. Sie würde sich um das Problem Dirac kümmern, falls er ihr über den Weg lief. In der Zwischenzeit hatten die drei Überlebenden ganz andere Sorgen. Letztendlich kam es nur darauf an, Boutin in die Bergungskapsel zu schaffen.
Einen Vorteil haben wir , dachte Sagan. Niemand von uns erwartet, dass wir tatsächlich überleben werden. Das gibt uns einige Möglichkeiten.
»Sind wir bereit?«, fragte Sagan.
»Wir sind bereit«, erwiderte Seaborg.
»Verdammt, ja«, sagte Harvey.
»Also ziehen wir es jetzt durch«, sagte sie. »Harvey, du fängst an.«
Jared wachte nach einem kurzen Nickerchen auf und stellte fest, dass Zoë ihn anstarrte. Er lächelte. »Hallo, Zoë.«
»Hallo«, sagte Zoë und runzelte die Stirn. »Ich habe deinen Namen vergessen.«
»Ich bin Jared.«
»Ach ja«, sagte Zoë. »Hallo, Mr. Jared.
»Hallo, Schatz.« Wieder stellte Jared fest, dass es ihm schwerfiel, mit ruhiger Stimme zu sprechen. Er blickte auf das Stofftier,
das Zoë mitgebracht hatte. »Ist das Celeste, die Elefantin?«
Zoë nickte und hielt das Tier hoch, damit er es besser sehen konnte. »Mh-hm«, sagte sie. »Ich hatte auch einen Babar, aber ich habe ihn verloren. Kennst du Babar?«
»Ja«, sagte Jared. »Ich kann mich erinnern, dass ich auch deinen Babar gesehen habe.«
»Ich vermisse meinen Babar sehr«, sagte Zoë leise, doch schon wenig später hellte sich ihre Miene wieder auf. »Aber dann hat Papi mir Celeste mitgebracht, nachdem er zurückgekommen ist.«
»Wie lange war er fort?«
Zoë hob die Schultern. »Sehr lange. Er sagte, er musste noch viele Dinge machen. Aber er sagte auch, dass er die Obin schickt, damit sie mich beschützen und auf mich aufpassen.«
»Haben sie das getan?«
»Ich glaube schon.« Sie zuckte die Achseln und fügte leise hinzu: »Ich mag die Obin nicht. Sie sind langweilig.«
»Das verstehe ich«, sagte Jared. »Es tut mir leid, dass du von deinem Vater so lange getrennt warst, Zoë. Ich weiß, dass er dich sehr lieb hat.«
»Ich weiß«, sagte Zoë. »Ich liebe ihn auch. Ich liebe Papi und Mami und alle Großeltern, die ich nie gesehen habe, und auch meine Freunde in Covell. Sie fehlen mir. Glaubst du, dass auch ich ihnen fehle?«
»Davon bin ich überzeugt«, sagt Jared und zwang sich, nicht daran zu denken, was mit ihren Freunden geschehen war. Er sah, dass Zoë einen Schmollmund zog. »Was ist los, mein Schatz?«
»Papi sagt, dass ich mit dir nach Phoenix zurückgehen
muss. Er sagt, dass du bei mir bleiben wirst, damit er hier seine Arbeit zu Ende bringen kann.«
»Dein Vater und ich haben darüber gesprochen«, sagte Jared vorsichtig. »Möchtest du nicht zurückgehen?«
»Ich will mit Papi zurückgehen«, sagte sie in klagendem Tonfall. »Ich will nicht, dass er wieder fort ist.«
»Er wird nicht lange fort sein«, sagte Jared. »Es ist nur so, dass das Schiff, mit dem wir gekommen sind, um dich nach Hause zu bringen, ziemlich klein ist. Darin werden nur du und ich Platz haben.«
» Du könntest doch hierbleiben.«
Jared lachte. »Das würde ich auch gerne, Schatz. Aber wir werden viel Spaß miteinander haben, während wir auf deinen Vater warten. Das verspreche ich dir. Möchtest du gerne etwas Bestimmtes tun, wenn wir in der Phoenix-Station sind?«
»Ich würde gerne Süßigkeiten kaufen!«, sagte Zoë. »Das gibt es hier nicht. Papi sagt, dass die Obin so etwas nicht kennen. Aber er hat einmal versucht, etwas für mich zu machen.«
»Und wie hat es geschmeckt?«
»Ziemlich übel! Ich möchte Karamelbonbons und Lutscher und Konfekt. Am liebsten mag ich Lakritze.«
»Daran erinnere ich mich«, sagte Jared. »Als ich dich das erste Mal gesehen habe, hast du Lakritze gegessen.«
»Wann war das?«
»Das ist schon sehr lange her, mein Schatz. Aber ich erinnere mich daran, als wäre es gestern gewesen. Wenn wir in der Phoenix-Station sind, kannst du so viel Lakritze und andere
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