Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden
Union weitermachen lassen.«
»Bis jetzt scheinen wir uns ganz gut geschlagen zu haben.«
»Das liegt nur daran, dass die Koloniale Union das Chaos ausnutzen konnte«, sagte Boutin. »Wenn das Konklave seine Vereinbarungen ratifiziert – und das wird in ein oder zwei Jahren passieren -, wird es der KU nicht mehr möglich sein, neue Kolonien zu gründen. Die Streitmacht des Konklaves wird sie von jedem Planeten vertreiben, den sie zu besetzen versucht. Die KU wird auch keine Kolonien von anderen Völkern mehr übernehmen können. Wir werden handlungsunfähig, und wenn ein anderes Volk entscheidet, eine unserer Welten zu übernehmen, wer soll es dann noch aufhalten? Das Konklave beschützt keine Völker, die sich der Organisation nicht angeschlossen haben. Langsam, aber sicher wird sich unser Lebensraum wieder auf einen einzigen Planeten reduzieren. Falls man uns erlaubt, die Erde zu behalten.«
»Es sei denn, es gibt Krieg«, sagte Jared, ohne ein Hehl aus seiner Skepsis zu machen.
»Richtig. Das Problem ist nicht die Menschheit. Es ist die Koloniale Union. Wir müssen die Koloniale Union loswerden, sie durch eine Regierung ersetzen, die den Menschen tatsächlich hilft, statt sie als Zuchtmasse zu betrachten und sie in Unwissenheit zu halten. Dann müssen wir dem Konklave beitreten, damit wir einen vernünftigen Anteil an neuen Kolonialplaneten erhalten.«
»Wobei du die Führung übernimmst, wie ich vermute.«
»Bis wir die Angelegenheit organisiert haben, ja«, sagte Boutin.
»Abzüglich der Welten, die die Rraey und die Eneshan, deine Verbündeten bei diesem Staatsstreich, für sich beanspruchen.«
»Die Rraey und die Eneshan werden nicht für nichts kämpfen.«
»Und die Obin bekommen die Erde.«
»Die ist für mich«, erklärte Boutin. »Meine persönliche Forderung.«
»Muss nett sein«, sagte Jared.
»Du unterschätzt ständig, wie sehr die Obin nach Bewusstsein streben.«
»Es hat mir besser gefallen, als ich noch dachte, du wolltest dich nur wegen Zoë rächen.«
Boutin zuckte zurück, als hätte man ihm eine Ohrfeige verpasst. Dann beugte er sich wieder näher heran. »Du weißt, wie ich unter der Vorstellung gelitten haben, Zoë zu verlieren«, zischte er. »Du weißt es. Aber ich möchte dir etwas sagen, das du offenbar nicht weißt. Nachdem wir Coral von den Rraey zurückerobert haben, hat der Militärische Geheimdienst der
KVA vorausgesagt, dass die Rraey einen Vergeltungsschlag führen werden, und die fünf wahrscheinlichsten Ziele aufgelistet. Omagh und die Covell-Station standen ganz oben auf dieser Liste. Und weißt du, was die KVA deswegen unternommen hat?«
»Nein«, sagte Jared.
»Gar nichts!« Boutin spuckte die Worte geradezu aus. »Und der Grund dafür war, dass die Schlagkraft der KVA nach Coral noch etwas geschwächt war und irgendein General entschied, dass er viel lieber den Robu eine Kolonialwelt wegnehmen möchte. Mit anderen Worten, es war ihnen wichtiger, ein bisschen neues Land zu erobern, als das zu verteidigen, was wir bereits hatten. Sie wussten , dass es einen Vergeltungsschlag geben würde, und sie haben nichts getan. Und bis die Obin Kontakt mit mir aufnahmen, wusste ich nur, dass meine Tochter sterben musste, weil die Koloniale Union nicht getan hat, was sie eigentlich tun soll: das Leben jener schützen, für die sie die Verantwortung übernommen hat. Sie sollte das Leben meiner Tochter schützen. Glaub mir, Jared. Das alles hat sehr viel mit Zoë zu tun.«
»Und was ist, wenn der Krieg nicht so verläuft, wie du es dir vorstellst?«, fragte Jared behutsam. »Wenn die Obin weiter nach Bewusstsein streben und du ihnen nichts mehr geben kannst?«
Boutin lächelte. »Du spielst darauf an, dass wir die Rraey und die Eneshan als Verbündete verloren haben.«
Jared bemühte sich, seine Überraschung zu verbergen, aber er schaffte es nicht.
»Ja, davon wissen wir«, fuhr Boutin fort. »Und ich muss zugeben, dass es auch mir eine Zeit lang Sorgen bereitet hat. Aber jetzt haben wir etwas, das uns, wie ich glaube, wieder auf
den richtigen Kurs bringen wird. Und wodurch es die Obin schaffen werden, die Koloniale Union im Alleingang zu besiegen.«
»Ich vermute, du wirst mir nicht verraten, was das für eine Geheimwaffe ist«, sagte Jared.
»Ich verrate es dir liebend gern«, sagte Boutin. »Diese Geheimwaffe, bist du.«
Sagan suchte den Boden ab, nach etwas, womit sie kämpfen konnte. Ihre Finger schlossen sich um etwas, das sich fest anfühlte, und zog es hoch.
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