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Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden

Titel: Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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würdest du das Bewusstsein auslöschen, das sich bereits in meinem Kopf befindet.«
    »Ja«, sagte Boutin.
    »Du würdest mich damit töten«, sagte Jared.
    »In gewisser Weise schon. Aber ich habe soeben eine Aufzeichnung deines Bewusstseins angefertigt, weil ich ein paar Daten für die Feinabstimmung des Transfers brauche. Die
Kopie ist all das, was du vor fünf Minuten warst. Also wärst du nur zu einem kleinen Teil gestorben.«
    »Du Mistkerl!«
    »Und wenn ich mein Bewusstsein in deinen Körper überspielt habe, werde ich als Überträger des Virus tätig. Mich würde es natürlich nicht beeinträchtigen. Aber alle anderen werden seine volle Wirkung zu spüren bekommen. Dann lasse ich deine Kameraden erschießen, und anschließend kehren Zoë und ich in der Bergungskapsel, die ihr dankenswerterweise mitgebracht hat, in den Einflussbereich der Kolonialen Union zurück. Ich werde sagen, dass Charles Boutin tot ist, und die Obin werden sich so lange zurückhalten, bis das BrainPal-Virus zuschlägt. Dann rücken sie an und zwingen die Koloniale Union zur Kapitulation. Und dann haben du und ich die Menschheit gerettet.«
    »Halt mich da raus«, sagte Jared. »Ich habe nichts mit deinen Plänen zu tun.«
    »Wirklich nicht?«, sagte Boutin amüsiert. »Hör mir zu, Dirac. Die Koloniale Union wird nicht mich als das Werkzeug ihres Niedergangs sehen. Weil ich dann schon längst tot bin. Diese Rolle wirst du übernehmen, nur du ganz allein. Aber sicher hast du etwas mit meinen Plänen zu tun, mein Freund. Du hast gar keine andere Wahl.«

14
    »Je mehr ich über diesen Plan nachdenke, desto weniger gefällt er mir«, sagte Harvey zu Sagan. Zusammen mit Seaborg kauerten sie am Waldrand in der Nähe der wissenschaftlichen Station.
    »Dann versuch nicht so viel nachzudenken«, riet ihm Sagan.
    »Das dürfte dir doch gar nicht besonders schwerfallen«, sagte Seaborg. Er gab sich Mühe, die Stimmung aufzuheitern, hatte damit aber nur wenig Erfolg.
    Sagan blickte auf Seaborgs Bein. »Wirst du es überhaupt schaffen? Dein Humpeln ist schlimmer geworden.«
    »Mir geht es gut«, sagte Seaborg. »Ich werde hier auf keinen Fall untätig herumsitzen, während ihr beiden das Missionsziel erfüllt.«
    »Das meine ich gar nicht«, sagte Sagan. »Ich wollte darauf hinaus, dass ihr beide, du und Harvey, die Rollen tauschen könntet.«
    »Es geht mir gut«, bekräftigte Seaborg. »Außerdem würde Harvey mich umbringen, wenn ich ihm die Show stehle.«
    »Darauf kannst du einen lassen«, sagte Harvey. »Diese Scheiße ist genau das, worin ich richtig gut bin.«
    »Mein Bein tut weh, aber ich kann damit laufen und rennen«, sagte Seaborg. »Es wird schon gehen. Hauptsache, wir sitzen hier nicht mehr allzu lange herum und quatschen. Sonst wird mein Bein steif.«
    Sagan nickte und wandte sich wieder der wissenschaftlichen
Station zu, die eher eine bescheidene Ansammlung von Gebäuden darstellte. Auf der Nordseite lag die Kaserne der Obin, die kompakt gebaut war. Entweder wollten oder brauchten die Obin keine große Privatsphäre in ihren Wohnunterkünften. Genauso wie Menschen versammelten sich die Obin zu den Mahlzeiten. Dann würden sich sehr viele von ihnen in der Messe aufhalten. Es war Harveys Aufgabe, dort für Ablenkung zu sorgen, um auch die Obin in anderen Teilen der Station anzulocken.
    Auf der Südseite des Komplexes befand sich der Energiegenerator, der in einem großen, schuppenähnlichen Gebäude untergebracht war. Die Obin benutzten Aggregate, bei denen es sich im Wesentlichen um riesige Batterien handelte. Sie wurden ständig von Windrädern aufgeladen, die ein Stück von der Station entfernt standen. Seaborgs Aufgabe war es, irgendwie die Energieversorgung zu kappen. Er würde mit dem arbeiten müssen, was vorhanden war.
    Dazwischen lag die eigentliche wissenschaftliche Station. Nachdem die Energie ausgefallen war, würde Sagan hineingehen, nach Boutin suchen und ihn herausholen, ihn notfalls bewusstlos prügeln, um ihn zur Bergungskapsel schaffen zu können. Falls sie auf Dirac stieß, würde sie eine schnelle Entscheidung treffen, ob er nützlich oder wie sein Vorgänger zum Verräter geworden war. In letzterem Fall würde sie ihn töten müssen, schnell und gnadenlos.
    Sagan vermutete, dass sie Dirac so oder so würde töten müssen, weil sie nicht glaubte, dass ihr genug Zeit blieb, um über seine Vertrauenswürdigkeit zu entscheiden. Außerdem konnte sie ihr neues BrainPal-Modul nicht benutzen, um seine Gedanken zu

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