Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden
Fall nur bildlich gesprochen), während sieben Mitglieder des Dreizehnten durch den Wald streiften. Die Chancen standen sehr schlecht.
::Hör auf, mich so anzustarren::, sagte Seaborg.::Das ist nicht meine Schuld.::
::Ich habe nichts gesagt::, erwiderte Jared.
::Aber du hast es gedacht.::
::Ich habe es auch nicht gedacht. Ich habe nur die Daten analysiert.::
::Was für Daten?::
::Wie sich der Dreizehnte Trupp bewegt und denkt::, sagte Jared.::Auf der Grundlage dessen, was unsere Leute erfahren haben, bevor sie starben. Ich suche nach etwas, das wir zu unserem Vorteil nutzen können.::
::Kannst du das vielleicht etwas schneller machen?::, sagte Yukawa.::Hier bei uns sieht es verdammt trostlos aus.::
Jared schaute zu Seaborg hinüber.
::Na gut::, sagte Seaborg seufzend.::Ich bin für alle Vorschläge offen. Was ist bei deiner Analyse herausgekommen?::
::Du wirst mich für verrückt halten::, sagte Jared.::Aber mir ist da etwas aufgefallen. Bisher haben weder wir noch sie allzu häufig nach oben geschaut.::
Seaborg blickte zum Blätterdach des Waldes hinauf. Die Sonne schien zwischen den Zweigen der Bäume von Terra und einheimischer Arten von Phoenix hindurch – dicke, bambus ähnliche Triebe, von denen beeindruckende Äste abgingen. Die zwei Vegetationstypen standen nicht in genetischer Konkurrenz – weil sie sich auf unterschiedlichen Welten entwickelt hatten, waren sie naturgemäß nicht kompatibel -, aber sie konkurrierten um Sonnenlicht und reckten sich so hoch
wie möglich in den Himmel, damit ihre Blätter Fotosynthese beziehungsweise das Fotosyntheseäquivalent der Phoenix-Flora betreiben konnten.
::Wir schauen nicht nach oben, weil es da oben außer Bäumen nichts gibt::, sagte Seaborg.
Jared zählte im Kopf die Sekunden ab. Er kam bis sieben, als Seaborg endlich::Oh!:: sagte.
::Oh::, stimmte Jared ihm zu und rief eine Karte der Gegend auf.::Wir befinden uns hier, Yukawa und Berkeley sind dort, und dazwischen liegt nichts außer Wald.::
::Und du glaubst, dass wir in den Bäumen von hier nach dort kommen?::
::Das ist nicht die Frage::, sagte Jared.::Die Frage ist, ob wir es schnell genug tun können, um Yukawa und Berkeley zu helfen, und leise genug, um nicht selbst erschossen zu werden.::
Jared stellte bald fest, dass die Idee, sich in den Baumwipfeln fortzubewegen, in der Theorie leichter war als in der Praxis. In den ersten zwei Minuten wären sowohl er als auch Seaborg beinahe zweimal abgestürzt. Die Bewegung von einem Ast zum nächsten beanspruchte mehr Koordination, als sie beide erwartet hatten. Die Äste der Phoenix-Bäume vertrugen längst nicht so viel Gewicht, wie sie angenommen hatten, und an den terranischen Bäumen gab es eine überraschend große Anzahl von toten Ästen. Ihr Vorankommen war langsamer und lauter, als ihnen lieb war.
Ein raschelndes Geräusch kam aus dem Osten. Jared und Seaborg umarmten die Stämme von unterschiedlichen Bäumen und erstarrten. Zwei Mitglieder des Dreizehnten Trupps tauchten aus dem Unterholz auf, dreißig Meter entfernt und
sechs Meter unterhalb von Jared. Die beiden waren wachsam und misstrauisch und hielten nach Opfern Ausschau. Aber sie blickten nicht nach oben.
Aus dem Augenwinkel sah Jared, wie Seaborg langsam nach seiner Vauzett griff.::Warte::, sagte Jared.::Wir befinden uns immer noch am Rand ihres Sichtfelds. Warte, bis wir hinter ihnen sind.:: Die zwei Soldaten zwängten sich weiter durch das Gebüsch und bewegten sich an Jared und Seaborg vorbei. Dann nickte Seaborg Jared zu. Lautlos nahmen sie ihre Vauzetts von den Schultern, stabilisierten sie, so gut es ging, und zielten auf die Rücken der Soldaten. Seaborg gab den Befehl, ein kurzer Feuerstoß folgte. Die Soldaten erstarrten und stürzten zu Boden.
::Die Übrigen haben Yukawa und Berkeley in der Zange::, sagte Seaborg.::Jetzt hauen wir sie heraus.:: Er bewegte sich weiter. Jared amüsierte sich, wie schnell Seaborgs Unternehmungsgeist zurückgekehrt war, nachdem er noch vor Kurzem völlig zerstört gewesen war.
Zehn Minuten später hatten Yukawa und Berkeley fast ihre gesamte Munition verbraucht, und Jared und Seaborg sahen die noch übrigen Mitglieder des Dreizehnten Trupps. Links von ihnen, acht Meter tiefer, lagerten zwei Soldaten hinter einem großen umgestürzten Baumstamm, auf der rechten Seite und etwa dreißig Meter weiter hatten sich zwei hinter einer Gruppe von Felsbrocken verschanzt. Diese Soldaten setzten Yukawa und Berkeley zu, während der fünfte Mann dabei
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