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Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden

Titel: Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Wilsons Geschmack. Es erinnerte ihn an den Sarkasmus des Charles Boutin, wie er ihn gekannt hatte. Wilson reagierte gleichzeitig mit Freude und Misstrauen auf diese Wandlung: Freude, weil seine und Cainens Arbeit allmählich Fortschritte machte, und Misstrauen, weil Boutin letztlich zum Verräter an der Menschheit geworden war. Wilson fand Jared sympathisch genug, um ihm kein solches Schicksal zu wünschen.
    »Er ist hässlich, aber hochmodern.« Wilson ging zum Gefährt hinüber und klopfte auf das kühlschrankgroße Objekt. »Das ist der kleinste Skip-Antrieb, der jemals gebaut wurde. Frisch aus der Werkstatt angeliefert. Und er ist nicht nur klein, sondern überdies ein Beispiel für den ersten wirklichen Fortschritt, den wir seit Jahrzehnten in der Skip-Technik erzielt haben.«
    »Lassen Sie mich raten«, sagte Jared. »Er basiert auf der Consu-Technologie, die wir den Rraey gestohlen haben.«
    »Aus Ihrem Mund klingt das wie etwas Schlimmes.«
    »Ist doch klar«, sagte Jared und tippte sich gegen den Kopf. »Die Consu-Technologie ist schuld, dass ich in diesem Dilemma stecke. Sagen wir einfach, dass ich keine gleichgültige Einstellung zu ihren Anwendungen habe.«
    »Ein berechtigter Einwand«, sagte Wilson. »Aber das hier ist etwas Besonderes. Ein Freund von mir hat es ausgearbeitet,
wir haben des Öfteren darüber geredet. Bei den meisten Skip-Triebwerken ist es so, dass man sich in eine Zone mit relativ flacher Raumzeit hinausbewegen muss, bevor man ihn aktivieren kann. Man muss sich recht weit von einem Planeten entfernen. Dieses System ist nicht so wählerisch. Es funktioniert schon an einem Lagrange-Punkt. Wenn man also einen Planeten mit einem nicht allzu kleinen Mond hat, gibt es in unmittelbarer Nähe schon fünf Punkte, wo die Schwerkraftkrümmung des Raums gering genug ist, um den Skip einzuleiten. Wenn man irgendwann die Kinderkrankheiten beseitigt hat, könnte es die Raumfahrt revolutionieren.«
    »Kinderkrankheiten?«, wiederholte Jared misstrauisch. »Ich soll dieses Ding benutzen. Es ist nicht gut, wenn es Kinderkrankheiten hat.«
    »Der Haken ist, dass der Antrieb zickig wird, wenn er zu viel Masse transportieren soll. Das würde zu einer Verzerrung der lokalen Raumzeit führen, und dann stellt dieser Skip-Antrieb recht merkwürdige Sachen an.«
    »Zum Beispiel was?«, fragte Jared.
    »Zum Beispiel explodiert er«, sagte Wilson.
    »Das klingt nicht gerade ermutigend.«
    »Nun ja, explodieren beschreibt es vielleicht nicht ganz akkurat. Glauben Sie mir, die physikalische Beschreibung dessen, was wirklich passiert, klingt noch viel verrückter.«
    »Sie müssen nicht weiterreden.«
    »Aber Sie müssen sich deswegen keine Sorgen machen«, fuhr Wilson fort. »Man braucht eine Masse von mindestens fünf Tonnen, wenn man das Ding aus dem Gleichgewicht bringen will. Das ist der Grund, warum dieser Schlitten wie ein Strandbuggy aussieht. Das Ganze liegt deutlich unterhalb der
Massegrenze, selbst wenn Sie eingestiegen sind. Ihnen dürfte eigentlich nichts passieren.«
    » Dürfte eigentlich ?«
    »Mensch, jammern Sie nicht rum wie ein kleines Kind!«, sagte Wilson.
    »Ich bin noch nicht mal ein Jahr alt«, sagte Jared. »Ich habe alles Recht der Welt, mich wie ein kleines Kind zu benehmen. Und jetzt helfen Sie mir, in das Ding einzusteigen.«
    Jared manövrierte sich auf den Korbsitz des Gefährts. Wilson schnallte ihn an und verstaute seine Vauzett in einem Gepäckcontainer neben dem Sitz. »Machen Sie jetzt einen Systemcheck«, sagte Wilson. Jared aktivierte seinen BrainPal und stellte die Verbindung mit dem Schlitten her. Er überprüfte den Zustand des Skip-Antriebs und der Ionentriebwerke. Alles war im grünen Bereich. Das Gefährt hatte keine Bedienungselemente; Jared würde ihn mit seinem BrainPal steuern. »Mit dem Schlitten ist alles in Ordnung«, sagte Jared.
    »Was sagt Ihr Anzug?«, fragte Wilson.
    »Auch in Ordnung.« Der Schlitten hatte ein offenes Cockpit, und Jareds Uniformanzug war für das Weltraumvakuum formatiert, einschließlich einer Kapuze, die sein Gesicht vollständig einschließen würde. Der nanobotische Stoff des Anzugs war fotosensitiv und leitete visuelle und andere elektromagnetische Informationen direkt an seinen BrainPal weiter. So würde Jared unter der geschlossenen Kapuze viel besser »sehen« können als sonst. Um die Hüfte trug er ein Luftaufbereitungssystem, das ihm nötigenfalls eine Woche lang atembare Luft zur Verfügung stellte.
    »Dann wären Sie jetzt

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