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Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden

Titel: Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Aber er hat sich an nichts Brauchbares erinnert, was die Frage beantworten könnte, warum Boutin zum Verräter geworden ist.«
    »Zeigen Sie ihm ein anderes Bild von Boutins Tochter.«
    »Wir haben ihm schon alle gezeigt, die wir auftreiben konnten. So viele gibt es gar nicht. Und es gibt nichts mehr von ihren Sachen – weder Spielzeug noch Kinderzeichnungen oder Ähnliches.«
    »Warum nicht?«
    Robbins zuckte die Achseln. »Sie starb, bevor Boutin zur
Phoenix-Station zurückkehrte. Ich vermute, er wollte ihre Sachen nicht mehr bei sich haben.«
    »Das ist ein interessanter Punkt.« Szilard schien, als würde er den Blick auf etwas in weiter Ferne konzentrieren, während er wahrscheinlich Daten von seinem BrainPal abrief.
    »Was?«, fragte Robbins.
    »Ich habe mir Boutins Akte geholt, während Sie gesprochen haben«, sagte Szilard. »Boutin ist ein Kolonist, aber seine Arbeit für die Koloniale Union machte es erforderlich, dass er in eine militärische Forschungseinrichtung versetzt wurde. Bevor er hierherkam, war er in der Covell-Forschungsstation. Schon mal davon gehört?«
    »Klingt vertraut«, sagte Robbins. »Aber ich kann den Namen nicht einordnen.«
    »Hier heißt es, dass man dort unter anderem in Nullschwerkraft gearbeitet hat. Es gab einige biomedizinische Forschungsprojekte, was der Grund war, warum Boutin sich dort aufhielt, aber hauptsächlich ging es um Waffen- und Navigationssysteme. Jetzt kommt etwas sehr Interessantes: Die Station war direkt über einem planetaren Ringsystem positioniert, nicht mehr als einen Kilometer über der Ringebene. Man hat die Ringtrümmer benutzt, um die Navigationssysteme bei kurzen Distanzen zu testen.«
    Jetzt fiel es Robbins wieder ein. Felsplaneten mit Ringsystemen waren sehr selten, und noch seltener gab es menschliche Kolonien auf solchen Welten. Die meisten Kolonisten lebten lieber nicht an Orten, wo es nicht nur einmal alle paar Jahrtausende, sondern regelmäßig vorkam, dass stadiongroße Felsbrocken durch die Atmosphäre stürzten. Und wenn über einer solchen Welt eine militärische Forschungsstation im Orbit positioniert war, war das ziemlich einzigartig.

    »Omagh«, sagte Robbins.
    »Omagh«, bestätigte Szilard. »Ein Planet, der uns nicht mehr gehört. Wir konnten niemals beweisen, ob die Obin ursprünglich die Kolonie oder die Station angegriffen haben. Es ist sogar möglich, dass die Rraey die Kolonie angriffen, worauf dann die Obin die Rraey angriffen, während sie noch vom Kampf gegen die Menschen geschwächt waren und bevor sie Verstärkung anfordern konnten. Was ein Grund ist, warum wir wegen dieser Sache nie einen Krieg gegen sie angezettelt haben. Aber wir wissen, dass sie sich verdammt schnell entschieden haben, das System für sich zu beanspruchen, bevor wir eine Streitmacht auf die Beine stellen konnten, um es zurückzuerobern.«
    »Und Boutins Tochter lebte in dieser Kolonie.«
    »Laut der Liste der Opfer befand sie sich in der Station.« Szilard schickte Robbins die Daten, damit er sie sich selbst ansehen konnte. »Es war eine große Station. Dort gab es zweifellos Familienquartiere.«
    »Oh Gott«, sagte Robbins.
    »Wussten Sie«, fragte Szilard, während er sich gelassen das letzte Stück Steak in den Mund schob, »dass die Covell-Station durch den Angriff nicht vollständig zerstört wurde? Wir haben sogar zuverlässige Daten, die darauf hindeuten, dass die Station größtenteils noch intakt ist.«
    »Aha«, sagte Robbins.
    »Einschließlich der Familienquartiere.«
    »Ach so!«, sagte Robbins, als ihm endlich ein Licht aufging. »Ich kann Ihnen schon jetzt sagen, dass mir nicht gefallen wird, was als Nächstes kommt.«
    »Sie haben gesagt, dass Dirac am stärksten auf Stress und Sinneswahrnehmungen reagiert. Ihn an den Ort zu bringen,
wo seine Tochter starb – und wo sich wahrscheinlich all ihre persönlichen Dinge befinden -, wäre sicherlich eine äußerst nachhaltige Sinneswahrnehmung.«
    »Da wäre nur das kleine Problem, dass dieses System jetzt von den Obin besetzt ist.«
    Szilard zuckte die Achseln. »An diesem Punkt kommt der Stress ins Spiel.« Er legte sein Besteck in der »Fertig«-Position auf den Teller und schob ihn von sich weg.
    »General Mattson hat den Gefreiten Dirac übernommen, weil er nicht wollte, dass er bei einem Kampfeinsatz zu Tode kommt. Wenn Sie ihn nach Omagh schicken, stünde das eher im Widerspruch zu seinen Wünschen.«
    »Andererseits muss der Wunsch des Generals, Dirac von jeglicher Gefahr fernzuhalten,

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