Krieg der Kulturen (German Edition)
Blick dahinter, wo wir die antiken
Tempelanlagen der Schutzgöttin der Stadt Athena Lindia
sahen.
Es war schon fantastisch, wie gut die Ausgrabungen hier
waren. Nach diesen Treppensteigen war ich total kaputt,
meine Beine streikten, mein Magen grummelte und mein
Kopf schmerzte von der heißen Sonne, die trotz Hut auf
mein Haupt brannte.
Wir liefen weit, sehr weit und schauten uns sämtliche
Ruinen an, die auf dem Weg zur Yacht lagen, die Zeit war
für mich kein Ziel mehr, sie rannte nur so davon und die
Dunkelheit sorgte für eine gewisse Aufregung bei Lars und
Dean, also bewegten sie mich dazu, etwas schneller zu
laufen, um mich weniger Gefahren auszusetzen,
schließlich gab es keinen ausgesprochenen sicheren Ort
für mich.
Zurück auf der Yacht nahm ich gleich ein Vollbad. Das
Essen stand schon auf dem Tisch, eine Flasche Wein
daneben, meine Wasserflasche unter dem Tisch, die
Ananas rollte hin und her und Victoria setzte sich gleich
neben meine Bodyguards und unterhielt sich sehr
angeregt. Ich bekam aber nur noch die Hälfte mit, noch
im Sitzen fielen mir die Augen zu.
Erst in der Villa wachte ich wieder auf. Wie ich dort
hinkam, konnte ich mir an allen zehn Fingern abzählen.
Dean telefonierte wieder mal ununterbrochen, während
Lars sich immer noch sehr angeregt mit Victoria
unterhielt.
Mein Blick streifte immer wieder Dean am Telefon und
nach einer ganzen Weile sagte er zu uns, „wir fliegen in
ein paar Tagen nach Tibet, wo die Konferenz stattfindet.“
Wir setzten uns vor die Villa auf eine der vielen von
Säulen umgebenen Terrassen. Neben den Säulen standen
wunderschöne Blumenkübel. Wir redeten über Gott und
die Welt, tranken Wein, aßen eine Kleinigkeit und
merkten nicht einmal, wie schnell die Zeit verging. Lars
stand noch immer Wache am Eingang, um uns vor
ungebetenen Gästen zu schützen.
Die Tage in der Villa und auf der Insel waren für mich sehr
schön, noch besser wären sie mit Max an der Seite und
ohne Bodyguards im Rücken. Ich lernte so vieles kennen
und meine Eindrücke waren so stark, dass ich auf jeden
Fall mit Max noch einmal hierher zurückkommen werde,
wenn der ganze Trubel vorbei ist. Auch Kater Felix würde
sicher gerne hierher zurückkommen, man sah ihm seine
Zufriedenheit an. Die Zeit verging wie im Fluge, immer
wenn es irgendwo schön ist, vergeht die Zeit am
schnellsten und so auch für mich, meinen Kater und meine
Bodyguards, wobei sich Lars sehr intensiv mit Victoria
anfreundete und … naja das könnte mehr als nur eine lose
Freundschaft werden, schließlich sind sie beide auch noch
jung und nicht vergeben.
„Schade, schon morgen fliegen sie nach Tibet“, sagte
Victoria sehr traurig.
„Lars kommt bestimmt bald wieder“, meinte ich mit
tröstenden Worten.
„Meinen Sie?“
„Gewiss, ich bin sicher, dass er sie gerne wieder sehen
möchte.“
„Ihr Wort in Gottes Ohr, ich wäre aber glücklich“, sagte
sie noch zu mir, während sie sich an die Hausarbeit in der
Villa machte.
Der Morgen kam heran und niemand wollte sich so richtig
bewegen außer Dean, der schon die Fahrtroute zum
Flughafen festlegte und sich auch sonst noch um alles
kümmerte, da Lars momentan nicht so ganz bei der Sache
war. Selbst Felix versteckte sich in seinem kleinen Korb,
um nicht wieder reisen zu müssen. Er merkt es schon
Stunden vorher, wenn wir wieder fahren.
Wenn ich die Menschen hier so ansehe, würde ich denken,
hier ist die Welt noch in Ordnung, kein Terror, keine
Schießerei auf den Straßen und jeder scheint glücklich zu
sein. Vielleicht denkt ein jeder von ihnen, dass es
hoffentlich so still und ruhig bleibt. Man kommt sich vor
wie in eine andere Welt. Voll Glück und Harmonie. Am
liebsten würde ich für immer hier bleiben, wohlgemerkt
mit Max. Auf jeden Fall lasse ich mir hier ein Haus bauen,
wenn alles vorüber ist und die Welt endlich Frieden
findet, die Menschen nicht mehr um ihre Liebsten weinen,
die Kinder ohne Angst auf den Spielplätzen toben und
jeder so glücklich sein wird, wie er es mag. Leider gibt es
bis dahin noch viel zu tun, um alle Menschen glücklich zu
sehen.
Erst dann werde ich ein neues Bild malen, „Einigung der
Kulturen“, so könnte es heißen.
Wir verabschiedeten uns von allen, die dort bleiben
mussten.
Danach setzten wir uns in die Limousine und fuhren bis
zum Schiff, das schon auf uns wartete, um uns auf das
Festland zu bringen. Es war nicht all zu weit, die Insel, auf
der wir waren, lag in der Nähe vom Festland. Nachdem
wir vom Schiff aus schon unsere
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