Krieg der Seelen: Roman (German Edition)
überlege… Jemand, vermutlich die NR , hat bereits damit begonnen, sie zu zerstören, als er meinen Flieger angriff.
Jedenfalls, um es zu wiederholen: Unter jedem Waldstreifen befindet sich etwas, das für unwissende Augen nach großen pilzartigen Strukturen aussieht. Aber dieser Eindruck täuscht. Es sind Substrate. Niederenergetische, biobasierte, nicht unbedingt ultraschnelle, aber überaus effiziente und sehr widerstandsfähige Substrate, zehn bis dreißig Meter dick, zwischen den Wurzeln der Bäume. Im ganzen Anwesen dürfte es über einen halben Kubikkilometer Substrate geben, über das ganze Anwesen verteilt. Der Datenverkehr von und zu den Prozessorkernen findet über die phasengesteuerten Satellitenverbindungen in der Nähe des Haupthauses statt. Damit meine ich die Verbindungsstationen, von denen alle glauben, sie dienten nur zur Kontrolle von Virtualitäten und Spielen.
Dort müssen Sie zuschlagen, Bettlescroy. Die Substrate unter den Waldstreifen enthalten über siebzig Prozent der Höllen in der ganzen Galaxis.« Veppers lächelte erneut. » Zumindest von denen, die uns bekannt sind. Früher waren es noch ein wenig mehr, aber vor kurzer Zeit habe ich die Verwaltung der NR -Hölle abgegeben, nur zur Sicherheit. Seit über hundert Jahren kaufe ich Höllen, Legislator-Admiral. Während des größten Teils meines geschäftlichen Lebens habe ich die notwendigen Verarbeitungskapazitäten geschaffen und andere Leute von einer schweren rechtlichen und juristischen Last befreit. Die meisten Höllen befinden sich hier, in diesem System, auf diesem Planeten. Deshalb bin ich in Hinsicht auf die Ziele immer so ruhig geblieben. Glauben Sie, genug Schiffe nach Sichult schicken zu können, um mein Anwesen in Schutt und Asche zu legen?«
» Ist das Ihr Ernst?« Bettlescroy schluckte. » Die Ziele befinden sich auf Ihrem Anwesen? Welchen Sinn hat das?«
» Ich kann alles glaubwürdig bestreiten, Bettlescroy. Sie müssen die Waldstreifen zerstören, mein Land verwüsten, die Satellitenverbindungen vernichten und das Haus dem Erdboden gleichmachen. Das Haupthaus ist seit Jahrhunderten im Besitz meiner Familie, und mir liegt viel daran, wie auch am Rest des Anwesens. Davon gehen zumindest alle aus. Wer würde glauben, dass ich selbst hinter all der Zerstörung stecke?«
» Aber Sie… Nein, Augenblick.« Der kleine GFKF ianer schüttelte den Kopf. » Ich muss die notwendigen Anweisungen erteilen.« Der Legislator-Admiral beugte sich über den Schreibtisch und sah dann wieder auf. » Das ist alles? Die Waldstreifen des Espersiums, mit dem Haupthaus in der Mitte?«
» Ja«, bestätigte Veppers. » Richten Sie die Zielerfassung darauf.«
Bettlescroy brauchte nur wenige Sekunden, um seine Befehle zu erteilen. Sein Bild verschwand für einige weitere Sekunden vom Schirm, und Veppers vermutete, dass der Legislator-Admiral diese Zeit nutzte, sich zu fassen. Als er wieder auf dem Schirm erschien, waren die Kopfschuppen geglättet und das Gesicht abgewischt; Bettlescroy zeigte wieder elegante, schöne Unerschütterlichkeit.
» Wollen Sie sich das wirklich antun, Veppers? Sich und dem Vermächtnis Ihrer Familie?«
» Wenn ich dadurch am Leben bleibe und meinen Profit genießen kann– natürlich. Und der Profit wird enorm sein, weitaus größer als meine Verluste. Das Haus kann neu gebaut werden, die Kunstschätze darin lassen sich ersetzen, und die Waldstreifen… Die habe ich ohnehin satt, aber ich schätze, man könnte sie innerhalb kurzer Zeit neu anlegen, wenn es unbedingt sein müsste. Soweit ich weiß, hinterlassen die Energiewaffen keine nennenswerte Radioaktivität, und hyperschnelle kinetische Geschosse noch weniger, oder? Und die Sprengköpfe der Raketen sind sauber, nicht wahr?«
» Sie sind thermonuklearer Natur und so sauber, wie sie sein können«, sagte Bettlescroy. » Sie sollen zerstören, nicht kontaminieren.«
» Na bitte. Es ist nicht so, dass ich auf meinem Anwesen oft zelten gehe, und deshalb bricht es mir kaum das Herz, wenn es hier oder dort ein bisschen strahlt. Ich will ganz ehrlich sein: Das Gelände dient in erster Linie dazu, eine Barriere zwischen mir und den proletarischen Horden zu schaffen. Wenn es damit endet, dass die Hügel und Wiesen im Dunkeln glühen, isolieren sie mich noch besser von den breiten Massen. Außerdem kann ich mir einfach ein neues Anwesen kaufen, ein ganzes Dutzend, wenn ich will.«
» Und die Leute?«
» Welche Leute?«
» Was soll aus den Personen werden, die auf
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