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Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Krieg der Seelen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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ehrlich gesagt sind meine Offiziere und ich der Ansicht, dass er diese Entscheidung getroffen hat, weil es ihm Spaß macht, die Schiffe selbst zu vernichten, so wie es ihm auch eine Freude gewesen zu sein scheint, kurz vor seinem Eintreffen im Tsung-System ein Drittel unserer Flotte auszulöschen. Ich hoffe, dies gibt Ihnen eine kleine, ungefähre Vorstellung davon, wie machtlos wir hier draußen derzeit sind, Veppers, alter Knabe, während wir darauf warten, dass Sie uns die verdammten Ziele nennen.
    Unterdessen gehen wir weiter gegen den vermeintlichen Smatter-Ausbruch vor, der problematischer ist, als wir erwartet haben, und außerdem müssen wir selbst einige der Fabrikaria-Schiffe zerstören, deren Produktion uns erhebliche Mühe kostete, damit es für die Kultur so aussieht, als seien wir tatsächlich die besten Kumpel, die auf der gleichen Seite kämpfen.
    Oh! Fast hätte ich es vergessen: Ein NR -Schiff sorgt für ziemliche Unruhe auf und in Vebezua! Ja! Ein anderes Schiff, vermutlich ein Kultur-Schiff, ein weiteres Kriegs schiff der Kultur, soll vor ihm aus dem Vebezua-System geflohen sein, nachdem es etwas oder jemanden auf dem Planeten abgesetzt hat, und vielleicht hat es die Absicht, an dem Spaß hier bei der Scheibe teilzunehmen und die vormals prächtige Fabrikaria-Flotte noch schneller zu erledigen. Hinzu kommt, dass die NR sehr misstrauische, fast sogar feindselige Geräusche von sich geben, wenn es um uns und Sie geht, Veppers, und sie helfen nur deshalb nicht bei der Vernichtung der Fabrikaria-Flotte, weil sie sehen wollen, wie schnell das Kultur-Schiff mit ihr fertigwird– angeblich sind das wichtige Informationen. Allerdings bedeuten Präsenz und wahrscheinliche Feindseligkeit der NR , dass die Schiffe, denen es gelingen sollte, sich von der Tsungarialischen Scheibe abzusetzen, vielleicht von den NR zerstört werden.
    So. Jetzt wissen Sie, was im Augenblick geschieht. Ich sehe mich Schande, Demütigung, Degradierung, Kriegsgericht und Ruin gegenüber und, oh, bitte glauben Sie mir, lieber Mr. Veppers, wenn mich ein solches Schicksal ereilt, werde ich alles in meiner Macht Stehende tun, dass Sie mit mir fallen, geschätzter Verbündeter und Mitverschwörer.«
    Bettlescroy holte tief Luft, hob den Kopf und vollführte eine beschwichtigende Geste mit den Händen. » Nun, ich wage mir kaum vorzustellen, wie viele unserer Schiffe vernichtet wurden, während ich hier mit Ihnen rede, aber ich fürchte, es sind einige Tausend. Bitte, Veppers, wenn wir angesichts einer Situation, die immer mehr auf eine verheerende Katastrophe zusteuert, noch irgendetwas retten wollen, so müssen Sie uns sagen, wo sich die Ziele befinden. Nennen Sie uns wenigstens einige von ihnen, die nächsten, denn uns werden nur noch wenige Schiffe zur Verfügung stehen, wenn Sie sich endlich dazu herablassen, uns zu sagen, wo…« Bettlescroy zögerte. » …die verdammten…« Er legte eine neue Pause ein und atmete tief durch. » …Ziele…« Eine letzte Pause. » …sind.«
    Veppers seufzte. » Danke, Bettlescroy. Mehr wollte ich gar nicht wissen.« Er lächelte. » Einen Moment…« Er schloss den Audiokanal der Übertragung und wandte sich an Jasken. Auf dem Schirm war zu sehen, wie Bettlescroy schrie und mit beiden Fäusten auf den Schreibtisch schlug. Es fiel Veppers nicht leicht, den Blick davon abzuwenden.
    » Sir?«
    » Jasken, ich bin halb verhungert. Bitte sehen Sie nach, ob die Küche etwas für mich hat, ja? Nur den einen oder anderen Bissen und guten Wein. Selbst Wasser würde mir genügen, aber suchen Sie zuerst nach trinkbarem Wein. Nehmen Sie sich auch selbst etwas.« Veppers lächelte und nickte zum Kommunikator, wo Bettlescroy gerade zu versuchen schien, den Rand des Schirms abzubeißen. » Ich komme hier allein zurecht.«
    » Sir«, sagte Jasken und verließ den Raum.
    Veppers beobachtete, wie sich die Tür des Arbeitszimmers schloss, drehte sich dann wieder zum Schirm um und öffnete den Audiokanal.
    » … Wo?«, heulte Bettlescroy.
    » Sind Sie bereit für den Empfang der Zieldaten?«, fragte Veppers ruhig.
    Schwer atmend und mit großen Augen starrte Bettlescroy auf den Schirm. An seinem elegant geschwungenen Kinn zeigte sich etwas, das Speichel sein mochte.
    » Gut«, sagte Veppers und lächelte. » Die wichtigsten Ziele– die einzigen, die wirklich eine Rolle spielen– sind in der Nähe und leicht erreichbar: Sie befinden sich unter den Waldstreifen meines Espersium-Anwesens. Wenn ich es mir recht

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