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Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever

Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever

Titel: Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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soll dich holen, Edwin, was hast du hier verloren? Hast du nicht schon genug Unheil angerichtet? Du hast meinen Sohn James umgebracht! Den Allerbesten von uns - und ein besserer Mann, als du es je sein wirst! Du hast meinen Mann zugrunde gerichtet. Und du hast die Familie kastriert, indem du ihr die Torques weggenommen hast! Hast uns wehrlos im Angesicht unserer Feinde zurückgelassen und die ganze Menschheit ohne Verteidigung. Ich hätte meine Tochter nie diesen Mann heiraten lassen dürfen. Hätte dich nie von zu Hause fortgehen lassen dürfen. Und ich hätte dich schon vor langer Zeit töten sollen, Edwin!«
    »Kann nicht behaupten, dass irgendwas davon besonders überraschend für mich kommt, Großmutter«, sagte ich nach einer Weile. »Ich wusste immer, dass du mir gegenüber mehr Verpflichtung als Liebe empfindest. Kinder merken so was.«
    »Was willst du, Edwin?«
    »Ich will deine Hilfe, Großmutter. Ja, dachte ich mir, dass das deine Aufmerksamkeit weckt. Ich brauche deine Hilfe und Mitarbeit, um die Familie wiederaufzubauen und wieder stark zu machen. Stark und einig. Eine geteilte Familie kann sich nicht behaupten, und die Geier versammeln sich bereits. Ich tue, was ich kann, um für Führung zu sorgen, aber wohin mein Blick auch fällt, entsteht eine neue Splittergruppe. Deine Billigung wäre ein großer Schritt auf dem Weg zu dem Ziel, die Familie hinter mir zu einen. Deshalb bitte ich dich, allen Groll und alle Kränkungen, alte und neue, zu vergessen und mir zu helfen. Um der Familie willen.«
    »Nein«, sagte Martha völlig ruhig und genoss die Enttäuschung in meinem Gesicht. »Ich werde nicht gegen dich kämpfen, Edwin, aber ich werde dir auch nicht helfen. Ich werde dich diese Familie führen lassen, und wenn du alles vermasselt und die Familie zugrunde gerichtet hast, dann werden sie zu mir kommen und mich anbetteln, die Familie wieder zu führen - und ich werde ihnen ihren Wunsch erfüllen. Und ich werde alles rückgängig machen, was du getan hast, und wieder das aus der Familie machen, was sie vor dir war. Das, was sie sein soll.«
    »Menschen werden sterben, Martha.«
    »Sollen sie doch! Sollen sie den Preis für ihre Treulosigkeit zahlen!«
    Penny trat vor; sie wirkte tatsächlich schockiert. »Aber ... Matriarchin? Was ist mit alles für die Familie?«
    »Lasst mich allein!«, sagte Martha Drood. »Ich bin müde.«

    Penny und ich gingen zurück durch das Vorzimmer, Seite an Seite. Die wartenden Leute schienen verblüfft, uns beide zusammen zu sehen, hatten aber genug Verstand, um nichts zu sagen. Diejenigen, die ich aus dem Schlafzimmer geschmissen hatte, hatten nichts Eiligeres zu tun, als an mir vorbeizustürzen, begierig darauf, die Matriarchin zu fragen, was gerade vorgefallen war. Ich fragte mich, wie viel sie ihnen wohl erzählen würde. Wieder auf dem Gang, schloss ich die Tür zur Suite fest hinter mir und setzte an, mit Penny zu sprechen, hielt dann aber inne und führte sie ein Stück weiter den Korridor hinunter. Nur für den Fall, das jemand das Ohr an die Tür gedrückt haben sollte. Ich hätte es ihnen zugetraut - ich an ihrer Stelle hätte es auch getan.
    »Penny«, begann ich, »du siehst ja, wie die Dinge liegen. Ich brauche deine Hilfe. Ich bitte dich aus demselben Grund darum, aus dem ich die Matriarchin gebeten habe: weil ich das nicht allein machen kann. Hilf mir, die Angelegenheiten zu führen - um der Familie willen!«
    Penny betrachtete mich nachdenklich, und ihr kühler Blick war so unleserlich wie immer. »Was genau hast du dir da vorgestellt? Soll ich deine Sekretärin sein?«
    »Tritt meinem Inneren Zirkel bei! Hilf, die Politik zu bestimmen! Hilf, Entscheidungen zu treffen, auf die es ankommt!«
    Einen Moment lang wirkte sie richtig schockiert, und ich musste lächeln. Was sie auch zu hören erwartet hatte - das war es nicht gewesen. Eine Zugehörigkeit zum Inneren Zirkel würde ihr wirkliche Macht innerhalb der Familie geben und eine echte Chance, mich zu beeinflussen. Sie holte tief Luft, was interessante Sachen mit ihrem engen weißen Pullover anstellte, und war sofort wieder ihr altes, kühles und beherrschtes Selbst.
    »Warum zum Teufel solltest du jemand wie mich wollen, eine Hardliner-Traditionalistin?«
    »Um dafür zu sorgen, dass ich redlich bleibe«, sagte ich. »Um mir die Dinge zu erzählen, die ich wissen muss, ob ich sie hören will oder nicht. Um mich im Zaum zu halten, wenn ich zu weit gehe; wenn ich versuche, Änderungen zu rasch durchzusetzen.

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