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Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever

Titel: Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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gemästetes Kalb für den verlorenen Sohn zu schlachten, ich denke, ich werde stattdessen Schwan nehmen. Ich mochte Schwan schon immer sehr gern.«
    »Du hättest vorher fragen können«, erwiderte der Waffenmeister.
    »Aber dann hättest du vielleicht nein gesagt«, meinte Harry vernünftig. »Und ich finde wirklich, dass ich ein Anrecht auf etwas Besonderes zur Feier meiner Heimkehr habe, nachdem ich so lang fort war.«
    »Willst du uns nicht deinen beunruhigenden Begleiter vorstellen?«, fragte ich.
    Harry lächelte mich kurz an. »Aber ja, wie ausgesprochen unhöflich von mir! Dies ist mein guter Kamerad und Freund, Roger Morgenstern.«
    »Ich weiß, wer du bist, du Hurensohn!«, sagte Molly, und ihre Stimme war sehr kalt. »Ich habe dir gesagt, was ich mit dir machen würde, falls ich dich je wiedersähe.«
    Sie warf die Arme in einer Beschwörungshaltung hoch. Dunkle Wolken brodelten am Himmel. Blitzstrahlen stießen herab und sprengten den Boden rings um Roger weg, aber ihm selbst konnten sie nichts anhaben. Er stand bloß da und lächelte Molly ungezwungen an, während wir Übrigen uns in Deckung warfen. Molly schrie wutentbrannt auf und entfesselte sämtliche Elemente zugleich gegen die Höllenbrut.
    Harry und der Waffenmeister duckten sich und hasteten außer Reichweite, wohingegen ich hochrüstete. Hagel hämmerte herab, dicke Eisscherben mit rasiermesserscharfen Rändern. Ich stellte mich zwischen Harry und den Waffenmeister auf der einen und das ärgste Unwetter auf der anderen Seite und schirmte sie ab, so gut ich konnte. Roger wurde überhaupt nicht verletzt. Sturmwinde bliesen, Blitze schlugen ein, Hagel prasselte herunter, und Roger Morgenstern rührte sich nicht von der Stelle, stand unbewegt und unversehrt da und lächelte sein enervierendes Lächeln.
    Molly verausgabte sich schnell und konnte bald nur noch zischende Feuerbälle nach Roger werfen, von denen keiner ihn auch nur ansatzweise streifte. Die dunklen Wolken trieben davon und die Elemente beruhigten sich. Rasch ging ich zu Molly hinüber, bevor sie zur Anwendung gefährlicherer Methoden schreiten konnte, rüstete ab und murmelte ihr aus sicherer Entfernung beruhigende, beschwichtigende Worte ins Ohr, bis sie aufhörte, Roger wütend anzustarren, sich abrupt wegdrehte und die Arme um sich schlang. Ich war schlau genug, sie nicht zu stören, solange sie in einer solchen Stimmung war.
    Harry und der Waffenmeister kamen wieder zu uns. »Würde mir bitte mal jemand erklären, was das gerade war?«, fragte der Waffenmeister ein klein wenig gereizt.
    »Wir sind früher ein paar Mal miteinander ausgegangen«, sagte Roger mit überraschend angenehmer Stimme.
    »Das war vor langer Zeit!«, fauchte Molly, mied aber nach wie vor seinen Blick.
    »Und du hast vorher nie daran gedacht, das zu erwähnen?«, fragte ich.
    Sie funkelte mich an. »Nehme ich dich etwa wegen deiner alten Freundinnen ins Verhör?«
    »Ja.«
    Sie schnaubte. »Bei einem Mädchen ist das was anderes!«
    »Aber er ist ein Höllengezücht!«, entrüstete ich mich. »Ein Dämonenhalbblut!«
    Sie zuckte die Achsel. »Es sind immer die bösen Jungs, die das Herz einer Frau ein kleines bisschen schneller schlagen lassen.«
    Bei manchen Unterhaltungen weiß man einfach, dass nichts Gutes dabei rauskommen kann, deshalb richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf Roger. »Als ich dich das letzte Mal sah, hatte dich Truman in einen seiner Gefängnispferche gesperrt. Mit herausgeschnittener Zunge.«
    »Und du hast mich zum Sterben dort zurückgelassen«, sagte Roger locker. »Wie ausgesprochen drood von dir! Aber inmitten des allgemeinen Chaos bin ich entkommen. Niemand hat versucht, mich aufzuhalten - niemand hat es gewagt. Und die Zunge habe ich mir wieder wachsen lassen. Wir Höllengezüchte sind sehr schwer umzubringen.«
    »Und wie konnte Truman dich dann überhaupt fangen und verstümmeln?«, fragte ich, vielleicht ein bisschen bissig.
    Wieder zeigte Roger mit einem Lächeln, das keins war, seine Zähne. »O bitte, als ob ich so töricht wäre, dir das zu verraten!«
    »Na schön«, sagte ich. »Warum bist du hier?«
    »Rache!«, erklärte Roger, und für einen winzigen Moment flackerten helle, feuerrote Flammen in seinen dunklen Augen. »Truman muss bezahlen für das, was er mir angetan hat ... Aber nicht einmal ich darf hoffen, eine Organisation von der Größe des Manifesten Schicksals allein auseinanderzunehmen. Was bedeutet, dass ich Verbündete brauche, und deine Familie scheint

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