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Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever

Titel: Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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tut mir leid, Harry.« Roger lächelte mir kurz zu. »Es wird nicht wieder vorkommen. Nicht böse sein, ja?«
    Ich rüstete ab und schaute erst ihn an und dann Harry. Mir kam der Gedanke, dass die beiden dieses kleine Schauspiel vielleicht nur inszeniert hatten, um zu sehen, wozu die neue Rüstung in der Lage war. Durchtrieben, hinterlistig und ein kleines bisschen paranoid - schließlich waren sie Droods.
    »Lasst uns zurück ins Haus gehen«, sagte der Waffenmeister. »Es wird allmählich kalt hier draußen.«

Kapitel Vier
 
Söhne und Geliebte
 
    »Es ist schön, dich wieder daheim zu haben, Harry«, sagte der Waffenmeister. »Und deinen ... Freund. Kommt mit und ich werde euch irgendwas suchen, wo ihr bleiben könnt. Allerdings weiß ich noch nicht so recht, wo ich euch hinstecken soll; das Herrenhaus ist dieser Tage so überfüllt, dass man sich kaum drehen und wenden kann.«
    »Wir könnten sie in die Verliese stecken«, schlug ich vor.
    Der Waffenmeister warf mir einen kalten Blick zu. »Du weißt sehr wohl, dass wir keine Verliese mehr haben, Eddie. Sie wurden schon vor langer Zeit zu Billardzimmern umfunktioniert.«
    »Ihr habt Billardtische hier?«, fragte Molly, und ihre Miene erhellte sich.
    »Aber ja doch!«, bestätigte ich. »Sie sind äußerst beliebt. Man muss sich sogar in die Queues stellen, um hineinzukommen!«
    »Noch so ein Witz und ich schlag deine Bälle gegeneinander!«
    »Warum kann ich denn nicht Vaters altes Zimmer beziehen?«, wollte Harry wissen. »Die Matriarchin ist doch noch nicht dazu gekommen, es neu zuzuteilen, oder? Dachte ich's mir; die liebe Großmutter war schon immer sehr sentimental, wenn ihr Sohn betroffen war. Und wer hätte ein größeres Anrecht auf das Zimmer des Grauen Fuchses als sein einziger legitimer Sohn?«
    »Tja ... ich schätze, das stimmt«, räumte der Waffenmeister ein. »Ja, James wäre damit einverstanden. Kommt mit mir mit, Harry. Und Roger, und ich werde euch unterbringen.«
    »Wir sehen uns später, Cousin Eddie«, verabschiedete sich Harry.
    »Ja«, antwortete ich, »das werden wir.«
    Der Waffenmeister führte die beiden über den Rasen in Richtung Herrenhaus fort. Molly und ich sahen zu, wie sie gingen, während die Greifen, die sich zurückgezogen hatten, wieder zu uns gewandert kamen, sich neben uns hockten und unglücklich schnaubten und knurrten. Ich tätschelte ein paar Köpfe, zupfte an ein paar Ohren, und einigermaßen zufrieden zogen sie wieder ab. Es beunruhigte mich, dass sie nicht in der Lage gewesen waren, Harrys und Rogers Eintreffen vorherzusagen. Das warf die Frage auf, was die Höllenbrut sonst noch alles vor uns verbergen konnte.
    »Und dabei fing der Tag heute so gut an!«, sagte ich schließlich. »Jetzt ist Harry wieder da, der es kaum erwarten kann, mir ein Messer in den Rücken zu stoßen. Und als ob das nicht reichte, hat er noch ein Dämonenhalbblut mitgebracht. Ich meine, ich bin ja nicht voreingenommen, aber - verdammt, das ist ein Wesen aus der Hölle!« Ich schaute Molly an. »Bist du wirklich mit ihm ausgegangen?«
    »Noch ein Wort darüber von dir, Eddie«, erwiderte sie frostig, »und du wirst mich nie wieder nackt sehen!«
 
    Wir gingen zu meinem Zimmer ins Herrenhaus zurück. Ich verspürte das dringende Bedürfnis nach einer Auszeit. Als ich entschied, wieder ins Herrenhaus einzuziehen, um die Entwicklung der Dinge richtig im Auge behalten zu können, musste ich mich auch entscheiden, wo ich bleiben wollte. Mein altes Zimmer war längst fort, an irgendjemanden in der Familie vergeben, als ich weggegangen war, um ein Frontagent zu sein. (Und unterwegs die ganze Zeit Frei! Endlich Frei! geschrien hatte.) Aber es war ja auch nicht so, als ob ich besonders an der winzigen Dachkammer gehangen hätte: Zu heiß im Sommer, zu kalt im Winter und jedes Mal, wenn nachts der Wind ging, musste ich aufstehen und ein Taschentuch in den Spalt zwischen Fenster und Rahmen quetschen, um es am Klappern zu hindern. (Die Familie hat noch nie etwas von Zentralheizung gehalten - verweichlicht einen nur.)
    Da ich jetzt die Familie führte, hätte ich mir jedes Zimmer nehmen können, das mir zusagte. Ich hätte die Matriarchin aus ihrer Sondersuite werfen können, und keiner hätte mich davon abgehalten. Aber das brachte ich nicht übers Herz; es wäre grausam gewesen ... Alistair gegenüber. Du großer Softie, sagte Molly später, als ich es ihr erzählte. Aber damit lag sie nur zum Teil richtig, denn schon da hatte ich gewusst, dass ich

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