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Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever

Titel: Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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für sie eine Neuigkeit war.
    »Das ist richtig«, sagte Harry munter. »Roger ist mein Stiefbruder. Und dein Neffe, Onkel Jack.«
    »Der alte Graue Fuchs war sexuell wirklich sehr aktiv«, sagte Molly. »Aber selbst dann - ein Sukkubus? Das ist einfach ... geschmacklos.«
    »Lustdämonen sind Aristokraten in der Hölle«, erläuterte Roger. »Und gesammelte Seelen sind die Währung.«
    »Halt die Klappe!«, sagte der Waffenmeister. »Halt einfach die Klappe!«
    »Jawohl, Onkel«, sagte Roger.
    »Es ist spaßig, wie Roger und ich uns kennengelernt haben«, erzählte Harry. »Das kam nur, weil wir alle verwandt sind. Vater und ich arbeiteten gemeinsam an einer Mission, wie wir es häufig taten, wenn wir gleichzeitig im selben Teil der Welt landeten. Vater und ich waren in Paris und dort dem Fantom, dem legendären Dieb und Attentäter, auf der Spur. Er führte mich in einen gewissen kleinen, abgelegenen Nachtclub am Westufer, wo man Informationen aller Art erhalten konnte, wenn man sich ein wenig Mühe gab. Ein schmieriges Lokal, das sich das Plus Ca Change nannte ... Und dort bin ich Roger begegnet. Wir kamen ins Plaudern, während Vater die benötigten Informationen aus einem Haufen Rocker-Werwölfen herausprügelte. Wir beide kamen fabelhaft miteinander aus - das Fantom haben Vater und ich zwar nie eingeholt, aber Roger und ich blieben miteinander in Verbindung.«
    »Dann willkommen zu Hause, Harry«, sagte ich. »Und du auch, Roger. Kommt mit uns ins Herrenhaus, wir werden euch schon unterbringen. Aber wenn einer von euch auch nur einmal außer Kontrolle gerät, dann werde ich ihn niederschlagen und auf seinem Kopf eine Riverdance-Vorführung geben!«
    »Das ist bloß raue Liebe«, erklärte Harry Roger, »du wirst dich daran gewöhnen. Das ist eben die Drood-Art. Was macht unser lieber alter Seneschall, Eddie?«
    »Schmeißt den Laden immer noch mit eiserner Faust in eisernem Handschuh«, antwortete ich, ohne mich ködern zu lassen. »Kommt mit - und nimm deinen Schwan mit, Harry. Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.«
    »Schön zu Hause zu sein, Eddie«, sagte Harry. »Kann nicht behaupten, dass ich mich jemals so willkommen gefühlt habe. Ich vermute, wenigstens das haben du und ich gemeinsam: Die Lieblingssöhne unserer Familie waren wir nie.«
    Plötzlich ertönten schnaubende, hustende Geräusche, und wir blickten uns beide um. Die Greifen hatten uns endlich aufgespürt und kamen herübergeschlendert, um die Neuankömmlinge mit einem ordentlichen Schnüffeln zu überprüfen. Harry ließ es resigniert über sich ergehen, und dann wandten die Greifen sich Roger zu. Sein Geruch gefiel ihnen überhaupt nicht; mit tiefen, grollenden Stimmen knurrten sie ihn an. Einer schnappte sogar nach ihm und Roger trat ihm so in die Rippen, dass er drei, vier Meter durch die Luft segelte. Mit schnellen Bewegungen stellte ich mich zwischen Roger und die Greifen.
    »Tu das nicht!«, sagte ich.
    »Sonst?«, sagte er.
    Es war eine unverblümte Herausforderung - und eine, der ich begegnen musste, wenn ich irgendeine Autorität im Herrenhaus für mich beanspruchen wollte. Ich sprach innerlich die Worte und rüstete binnen eines Moments hoch, und die silberne fremde Materie floss über mich wie eine zweite Haut. Ich ballte eine silberne Hand zur Faust und hielt sie Roger vors Gesicht. Unter seinen Augen ließ ich dicke, silberne Dornen aus den Knöcheln wachsen. Unmenschlich schnell schoss Roger nach vorn, die Finger wie Klauen, das unglaublich breite Lächeln voller Zähne wie die eines Haifischs. Ich wich nicht von der Stelle und versetzte ihm einen Faustschlag ins Gesicht, hinter dem meine ganze gepanzerte Kraft lag. Wie vom Blitz getroffen blieb er stehen, und die schiere Wucht des Aufpralls ließ seinen Kopf so hart nach hinten fliegen, dass es einem normalen Menschen das Genick gebrochen hätte. Roger taumelte zurück, dann fing er sich rasch wieder. Langsam schüttelte er den Kopf und fuhr sich mit einer Hand ans Gesicht: Seine Nase war gebrochen, wenngleich kein Blut floss. Roger packte die Nase mit der linken Hand und brachte sie mit einem Ruck, der von einem schmerzhaft klingenden Knacken begleitet wurde, wieder in die richtige Stellung. Ich zuckte bei dem Geräusch zusammen, und ich bin mir sicher, dass es mir nicht allein so ging.
    »Angeber!«, sagte Harry nachsichtig zu Roger. »Jetzt benimm dich! Ich habe für dein Verhalten garantiert, schon vergessen? Willst du mich schlecht aussehen lassen?«
    »Sicher. Es

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