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Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever

Titel: Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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wieder. »Ich weiß nicht, ob ich dir irgendwas von meinem guten Zeug anvertrauen will. Der Bentley ist voller Kratzer zurückgekommen, und dass du mir meine einzigartige Umkehruhr kaputt gemacht hast, habe ich dir immer noch nicht verziehen. Und du hast den besonderen Richtungskompass verloren, den ich für dich angefertigt hatte!«
    »Lass uns als gegeben annehmen, dass ich unachtsam und undankbar bin und nie etwas zu schätzen weiß, was du für mich tust ... und dann weitermachen. Wie wär's damit?«, schlug ich geduldig vor. »Den Repetiercolt habe ich noch, aber ich könnte was Dramatischeres gebrauchen.«
    »Ich hätte da noch diese Nuklearhandgranate ...«
    »Nein!«, lehnte ich äußerst bestimmt ab.
    »Na schön, wie wär's dann mit einem tragbaren Schallgenerator, der die Hoden deiner Feinde in Zeitlupe anschwellen und explodieren lassen kann?«
    »Au ja, bitte!«, sagte Molly.
    »Verlockend, aber nein«, entschied ich. »Ich würde etwas weniger Auffälliges bevorzugen.«
    »Du warst auch bei deinem Essen schon immer sehr mäkelig.«
    »Weitermachen bitte.«
    »Ich habe da einen Kurzstreckenteleporter, an dem ich herumgebastelt habe«, sagte der Waffenmeister und wühlte in dem Gerümpel herum, das sich vor ihm auf dem Arbeitstisch häufte. »Lässt einen auf der Stelle eine halbe Meile springen, in jede beliebige Richtung. Denk einfach an einen Ort, sprich die Worte, und ab geht's. Lässt sich nicht zurückverfolgen. Und im Gegensatz zu Merlins Spiegel überhaupt nicht aufspüren.«
    »Das hört sich doch schon besser an«, meinte ich. »Wieso nur eine halbe Meile?«
    »Weil man bei allem, was darüber hinaus geht, in einer willkürlichen Anzahl von Stücken anzukommen tendiert«, gab der Waffenmeister widerstrebend zu.
    »Das klingt für mich gar nicht gut«, bemerkte Molly.
    »Da bist du nicht die Einzige«, sagte ich.
    »Ach, kommt schon!«, ermunterte uns der Waffenmeister. »Probiert's doch mal! Ah, da ist er ja!« Er hielt ein schlichtes Kupferarmband hoch, hauchte darauf, polierte es am schmuddeligen Ärmel seines Kittels und hielt es mir hin. Es sah sehr nach einem dieser Armreifen aus, die Leute tragen, um Rheumatismus abzuwehren. Der Waffenmeister grinste. »Ich habe schon nach jemandem gesucht, der es im Einsatz für mich ausprobieren könnte. Und betrachtet man mal eure Situation, dann kann es nur von Vorteil sein, plötzlich ganz woanders sein zu können.«
    »Er ist vielleicht gruselig, aber er hat recht«, meinte Molly.
    Widerwillig schob ich das Kupferarmband über mein Handgelenk. »Bei meinem Glück kriegt meine Haut sicher Grünspan ab. Und du hast mir immer noch keine anständige Waffe angeboten.«
    »Du brauchst keine Waffe«, antwortete Molly. »Du hast mich.«
    »Da hat sie nun wieder recht«, sagte der Waffenmeister.
 
    Molly und ich benutzten Merlins Spiegel, um uns zu unserem ersten Ziel zu bringen: dem berüchtigten Sauftempel, dem neutralen Boden und der Lasterhöhle schlechthin - dem Wolfskopfklub. Alles, was ich tun musste, war, an dem silbernen Rahmen des Spiegels zu zupfen und die richtigen Worte zu murmeln, und der Spiegel dehnte sich wie Knetmasse zu Türgröße. Unsere Spiegelbilder verschwanden und wurden von einem schattigen und düsteren Bild unseres Ziels ersetzt. Molly und ich gingen hindurch, und auf einmal standen wir in einer bekannten, aber verlassenen Straße, tief im Herzen des Londoner Stadtteils Soho. Der Spiegel schnurrte zu seiner ursprünglichen Größe zusammen und ich steckte ihn weg.
    Der Wolfskopfklub ist ein sehr bekannter Treffpunkt für all die seltsamen und ungewöhnlichen Leute dieser Welt. Und für die, die nur mal kurz hier reinschauen. Keiner ist sich wirklich sicher, wo genau eigentlich dieser Klub liegt und das sehr anonyme Management will auch, dass das so bleibt. Es gibt jedoch ein paar Zugänge überall in der Welt, wenn Sie wissen, wo genau Sie zu suchen haben. Und wenn Ihr Name auf der Liste steht. Das ist nicht die Art Klub, in den man hineinkommt, indem man den Türsteher besticht. Entweder sind Sie ein Mitglied im besten Sinne, oder Sie sind tot.
    Ich sah mich schnell um, ob wir unbeobachtet waren. Die Straße war verlassen, abgesehen von dem üblichen Müllsortiment und einer Hand voll Ratten mit starkem Magen. Das einzige Geräusch war der ferne Autoverkehr. Es war sehr früh am Abend, doch die Schatten waren bereits da, dunkel und undurchdringlich. Die fleckigen Ziegelmauern rundherum waren mit den üblichen Graffitis

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