Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever
gehofft.«
»Moment mal!«, mischte Molly sich ein. »Wenn der Spiegel uns Szenen von absolut überall in der Gegenwart zeigen kann - dann können wir ihn benutzen, um Leute in der Dusche nachzuspionieren oder auf der Toilette! Vielleicht kann man sogar belastende Fotos machen! Die Möglichkeiten für Erpressungen sind unendlich!«
»Deine Hexe sollte mal aus den Wäldern kommen«, murmelte der Waffenmeister.
»Lass es uns ausprobieren!«, forderte Molly mich auf. »Komm schon, du weißt, dass du's willst!«
Ich nahm den silbernen Spiegel aus der Tasche und wog ihn nachdenklich in der Hand. »Ich nehme an, wir sollten ihn erproben, im Geiste wissenschaftlicher Forschung. Nur um uns zu vergewissern, dass er auch das kann, was er eigentlich sollte.«
»So ist es recht, Junge!«, sagte der Waffenmeister fröhlich.
Ich seufzte. »Ihr beide habt einen ganz schlechten Einfluss auf mich!«
Ich gebrauchte die aktivierenden Worte und befahl dem Spiegel, mir zu zeigen, was die Matriarchin machte, genau in diesem Augenblick. Molly und der Waffenmeister drängten sich zu beiden Seiten an mich, und wir starrten hinein. Unsere Spiegelbilder wurden undeutlich und verschwammen und wurden dann plötzlich von einer Ansicht des Schlafzimmers der Matriarchin ersetzt. Es war, als ob wir von irgendwo in der Nähe der Tür zuschauten, ungesehen und ungeahnt. Martha saß jetzt auf einem Stuhl neben dem Bett und beachtete Alistair nicht mehr, der auf die Decke starrte und leise, träumerische Laute von sich gab. Wahrscheinlich war eine starke Dosis von irgendwas in der Suppe gewesen. Das Schlafzimmer der Matriarchin war immer noch voller Freunde und Anhänger, aber jetzt hatte sie neue Gäste: Harry und den Seneschall. Ich war nicht wirklich überrascht, einen der beiden hier zu sehen: Harry, weil er Unterstützung brauchte, wenn er eine neue Machtbasis innerhalb der Familie errichten wollte, und den Seneschall, weil ich immer gewusst hatte, in welche Richtung seine Sympathien gingen, schon bevor ich ihn in meinen Inneren Zirkel eingeladen hatte. Halte deine Freunde in deiner Nähe, aber deine Feinde noch näher, besonders wenn sie der Familie angehören.
Kein Roger allerdings. Vermutlich hoffte Harry, dass aus den Augen aus dem Sinn bedeutete. Wir drei starrten in den Handspiegel, sahen zu und lauschten schweigend, während die Stimmen im Zimmer aus weiter Ferne deutlich zu uns drangen.
»Hallo, Großmutter!«, sagte Harry und beugte sich vor, um ihre angebotene Hand zu küssen. »Es ist eine Weile her, nicht wahr?«
»Es gab Gründe, wie du wohl weißt«, erwiderte die Matriarchin. »Aber jetzt bist du hier, wieder da, wo du hingehörst, und das ist alles, worauf es ankommt. Es ist schön, dich wiederzusehen, Harry. Du hast das Aussehen deines Vaters.«
»Und das meiner Mutter, hat man mir gesagt«, antwortete Harry.
Die Matriarchin ignorierte das. »Viel hat sich geändert, aber die Bedürfnisse der Familie müssen immer an erster Stelle kommen. Du kannst jetzt der Familie dienen, mehr als du es in deinem selbst auferlegten Exil je getan hast. James war immer mein Lieblingssohn, reich an Macht und Ansehen. Sei du mein Lieblingsenkel, Harry! Gewinne die Kontrolle über die Familie von Edwin, dem Verräter, zurück! Stelle den ordnungsgemäßen Zustand der Dinge wieder her! Und alle alten ..., sagen wir Auseinandersetzungen sollen vergeben und vergessen sein.«
Harry lächelte. »Das ist der Grund, weshalb ich hier bin, Großmutter.«
Ich schaltete den Spiegel mit einem Wort aus, und die Szene wurde von unseren zurückkehrenden Spiegelbildern weggewischt.
»Verräterischer kleiner Drecksack!«, sagte Molly. »Hat nicht lang gebraucht, um dir sein Messer in den Rücken zu stoßen, was?«
»Ich kann nicht behaupten, dass mich etwas davon überrascht«, antwortete ich und steckte den Spiegel wieder in die Tasche. »Enttäuscht, aber überrascht nicht.«
»Willst du, dass ich ihn in etwas Kleines und Ekliges verwandle?«
»Ich kann Harry aufhalten«, sagte ich. »Ich muss. Großmutter hält viel von Blutlinien, Kindern und Enkeln und Urenkeln.«
»Muss ich das verstehen?«, fragte Molly.
»Nein«, sagte ich.
»Du und deine Familiengeheimnisse!«, meinte Molly. »Als ob mich das interessierte!«
»Ich werde ein Auge auf den verlorenen Sohn haben, bis du zurückkommst«, knurrte der Waffenmeister. »Aber verlass dich nicht darauf, dass ich ihn davon abhalten kann, irgendwelche Dummheiten anzustellen! Ich mag vielleicht
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