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Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever

Titel: Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Mr. Stich.
    »Ist das Zimmer, das wir Ihnen gegeben haben, nicht bequem genug?«
    »In all den Jahren habe ich eine Menge Zimmer kennengelernt«, sagte Mr. Stich. Er hatte seinen Blick geradeaus gerichtet und sah Penny nicht an. »Sie sind eigentlich immer gleich. Einfach Orte, an denen ich für eine Weile bleiben kann, bevor ich weiterziehen muss. In der letzten Zeit habe ich ein kleines Notizbuch bei mir, um mich daran zu erinnern, wo ich übernachte und welchen Namen ich gerade verwende. Für mich gibt es kein Heim, nicht mehr. Das ist eins der vielen menschlichen Dinge, die ich aufgeben musste, um zu werden, was ich bin. Mein Zimmer hier ist absolut passend. Sogar luxuriös. Aber nein, ich fühle mich nicht wohl hier im Herrenhaus. Mir wird nicht gestattet, zu töten und die Versuchung ist groß. Das ist wider meine Natur. Es nagt an meiner Seele, bis ich nichts anderes als Blut sehen kann. Und deshalb verbringe ich so viel Zeit in Ihrem großen Park, fort von der ... Versuchung.«
    »Ich glaube, ich habe Sie noch nie so viel auf einmal sagen hören«, meinte Penny. »Sie sind ein sehr interessanter Mann, Mr. Stich.«
    Er sah sie das erste Mal an. »Sie haben keine Angst vor mir?«
    »Ich bin eine Drood«, erwiderte Penny. »Es braucht schon einiges, uns Angst einzujagen. Außerdem sind Sie bald in Südamerika, um gegen die Abscheulichen vorzugehen. Da wird es selbst für Sie genug zum Töten geben, wissen Sie.«
    »Das ist nicht dasselbe«, sagte Mr. Stich. »Ich muss morden, das Fleisch zerschneiden und Blut vergießen, um das Leid in den Augen der Opfer zu sehen. Das tue ich. Es ist alles, was ich habe.«
    »Und Sie töten immer nur Frauen?«
    »Ja. Weil es nunmehr die einzige Form der Intimität ist, die ich kenne. Meine Strafe und meine Belohnung.«
    »Ist es wahr, ... dass Sie all die Dinge getan haben, die man Ihnen nachsagt?«
    »Aber ja. All das und mehr. Machen Sie keinen Fehler, Penny: Ich habe schreckliche Dinge getan und darin geschwelgt. Ich habe meine Arme tief in die Eingeweide des Schreckens versenkt und rot tropfend bis zum Ellbogen wieder herausgezogen. Sie haben mich Jack the Ripper genannt und das war ich. Die Dinge, die ich Marie Kelly in diesem kleinen verlassenen Zimmerchen antat ... Ich habe sie wie ein Buch geöffnet und ihre Geheimnisse gelesen. Ich habe einmal der Presse einen Brief geschickt, und habe ihnen meine Adresse gegeben - aus der Hölle stand darauf. Und das war erst der Anfang.«
    »Und Sie ... müssen töten? Sie sind gezwungen dazu?«
    »Ja.«
    »Dann ..., wenn Sie keine Wahl haben, dann ist es doch gar nicht Ihre Schuld, oder?«
    »Doch, das ist es, Penny. Ich habe diese sechs Frauen aus freiem Willen getötet. Ich habe die Agonie und den Schrecken in ihren sterbenden Augen genossen und ihre letzten Atemzüge wie den feinsten Wein gekostet. Und wenn diese besondere Form der Unsterblichkeit auch nicht das ist, was ich nach der Schlachtzeremonie erwartet hatte, es ist die Hölle, die ich für das Böse bekommen habe, damals in diesem ungewöhnlich warmen Herbst 1888.«
    »Aber hier haben Sie noch niemanden getötet«, bemerkte Penny.
    »Ich habe mein Wort gegeben. Aber es wird nicht lange halten. Das tut es nie.«
    »Das ist ein neuer Ort. So etwas wie das Drood'sche Herrenhaus haben Sie noch nie erlebt. Alles ist hier möglich. Selbst die Erlösung. Kommen Sie mit zurück ins Herrenhaus. Und vielleicht ... vielleicht kann ich Ihnen zeigen, dass Sie stärker sind als Sie ahnen.«
    Er sah sie für einen langen Moment an. »Das kann nur übel enden, Penny.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Penny. »Ich habe so etwas nie geglaubt.«
    Ich sah durch den Spiegel, dass sie beiläufig einen Arm durch den seinen zog und ihn über die weiten, grünen Rasenflächen zum Haus zurückführte.
 
    Ich muss in meinem Flugzeugsitz eine Grimasse geschnitten haben, weil Molly mich mit dem Ellbogen in die Rippen stieß. »Was ist, Liebchen? Flugangst?«
    »Nein, das ist es nicht. Ich habe nur ... nachgedacht.«
    »Hör mit den Grimassen auf, das macht nur Falten. Weißt du, das ist echt ein tolles Flugzeug, Eddie. Ich bin in allen Fluglinien Erste Klasse geflogen, natürlich mit gefälschten Tickets, aber keine kam all dem hier gleich. Echt komfortable Sessel, ein großer Spielraum für die Beine - und es scheint kaum so, dass wir uns bewegen. Ich glaube, selbst der US-Präsident hat es in der Air Force One nicht so bequem.«
    Ich musste bei ihrer Begeisterung lächeln. Ich war selbst

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