Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever
ziemlich aufgeregt. Mir war nie erlaubt worden, ins Ausland zu reisen. Ich war auch noch nie geflogen. Ich sah die ganze Zeit aus dem Fenster um sicherzugehen, dass ich wirklich unterwegs war. Und doch ... Da lag etwas in der Luft der langen Kabine, eine Atmosphäre von Spannung und Erwartung. Familienmitglieder mit und ohne Rüstung saßen nebeneinander, sie sprachen nicht viel und gaben vor, die Magazine und Bücher zu lesen, die sie mitgenommen hatten. Die getunten Antriebe der Blackhawkes würden uns in weniger als zwei Stunden an unser Ziel bringen, aber es war mehr als genug Zeit für jeden, über alles nachzudenken, das schiefgehen konnte. Da war ich nicht anders. Das war die erste große militärische Operation der Familie, seit ich das Kommando übernommen und alles geändert hatte. Wir mussten das hier gewinnen. Aus allen möglichen Gründen.
Ich fragte mich außerdem, was ich wegen Penny und Mr. Stich unternehmen sollte. Es ist immer der böse Bube, der ein Mädchenherz höher schlagen lässt.
Als ob ich mir nicht schon um genug Dinge hätte Sorgen machen müssen.
Als wir den südamerikanischen Kontinent überflogen und über der Nazca-Ebene heruntergingen, waren wir alle über das Neue des Fliegens hinweg und mehr als bereit für ein bisschen Action. Molly konnte kaum darüber hinwegkommen, dass uns die Torques immun gegenüber jeder Form von Entdeckung machten - was hieß, dass unsere Flugzeuge ebenfalls so gut wie unsichtbar waren. Es gab faktisch nirgendwo Radar oder einen Spionagesatelliten, die unsere Gegenwart entdecken konnten. Nicht einmal für einen Moment.
»Hör zu, vertrau mir«, sagte ich schließlich. »Keiner weiß, dass wir hier sind, keiner weiß, dass wir kommen. Verglichen mit uns sind Stealthbomber rosa angemalt, mit großen neonfarbenen Schildern, auf denen steht: Hey, Matrose, wie wär's mit uns? Das Einzige, was wir tun müssen, ist, andere Flugzeuge zu vermeiden, weil wir eben auf deren Radar nicht auftauchen. Wir bleiben in der Regel über allen Flugkursen, aber es besteht immer die Möglichkeit, in irgendein geheimes Militärmanöver zu geraten oder sogar auf gelegentliche UFOs zu treffen.«
»Moment mal«, sagte Molly. »UFOs, wie fliegende Untertassen? Unheimliche Begegnungen der extrem unwahrscheinlichen Art, bei denen die Aliens einem was in den Hintern stecken? Wirklich?«
»Nicht ganz so«, sagte ich. »Aber es gibt derzeit hundertsiebenunddreißig verschiedene Alien-Rassen auf der Erde, von denen wir wissen. Die meisten halten wir mit verschiedenen langjährigen Verträgen und Abkommen in Schach, andere treten wir ab und an, um sie daran zu erinnern, den Ball flach zu halten. Aber es gibt immer ein paar Unidentifizierte Objekte, die durch die Stratosphäre flitzen und die ihre eigenen, rätselhaften Missionen verfolgen. Und manchmal können die eine verdammte Plage sein.«
»Wirkliche Aliens ...«, staunte Molly. »Das ist echt der Hammer.«
Ich musste lächeln. »Du hast keine Probleme damit, dass wir gerade unterwegs sind, einer Bande von Seelenfressern den Garaus zu machen, aber der Gedanke an Aliens ist erfreulich?«
»Das sind zwei ganz verschiedene Dinge«, meinte Molly stur. »Ich treffe bei meiner Arbeit nicht gerade oft auf Aliens. Alles, was ich kenne, ist magisch. Vampire, Werwölfe, Ghouls, Geisterbeschwörer - alles kein Problem. Mit denen hab ich jeden Tag zu tun. Aber alles, was ich über Außerirdische weiß, habe ich aus Ridley Scotts Alien und John Carpenters Das Ding aus einer anderen Welt. Sag mir einfach, dass die nicht repräsentativ sind. Da muss es doch einen ET geben?«
»Möchtest du die Wahrheit oder eine freundliche Notlüge?«
»Ach, halt die Klappe. Sind wir noch nicht da?«
Wir landeten auf einem privaten Flugfeld, weit weg von denjenigen Ausläufern der Zivilisation, die uns seltsame Fragen nach Pässen und Visa hätte stellen können. Die Familie besitzt oder mietet solche Plätze an allen möglichen Orten in der Welt für Fälle wie diesen. (Natürlich mit einer ganzen Menge falscher Namen und Sicherungen.) Alle verließen die Blackhawks, und die Hitze traf uns wie eine Wand. Die Sonne befand sich direkt über uns in einem wolkenlosen Himmel und meine Haut schmerzte auf der Stelle vor Hitze. Ich aktivierte sofort die Rüstung, nur aus Selbstschutz. Die Familie konnte keinen Heerführer mit Sonnenstich brauchen. Alle anderen Torques-Besitzer taten es mir gleich und ließen den Rest der Truppe deutlich so aussehen, als
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