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Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever

Titel: Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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einen menschlichen Körper übernimmt oder infiziert, dann frisst oder zerstört er die Seele - darüber ist man sich nicht einig - und bewohnt die verbliebene Hülle, die dann bald ausbrennt, wegen unerträglichen Stresses und der Belastungen, denen der neue Besitzer sie aussetzt. Nachdem der Körper gestorben ist und langsam verfällt, macht er trotzdem weiter. Er wird von der unirdischen Energie des Abscheulichen getrieben, bis der Körper schließlich auseinanderfällt und der Abscheuliche sich einen neuen Wirt suchen geht. Wir nennen die infizierten Menschen Drohnen. Im Grunde sind sie Zombies, für fremde Zwecke angetrieben von einem fremden Willen.
    Sie zerstören Leben und fressen Seelen. Und die Familie hat sie aus ganz persönlichen Gründen hergebracht. Wir hätten wissen müssen, dass uns die Sache aus dem Ruder läuft.
    »Manchmal übernehmen sie ganze Städte«, sagte Harry unerwartet. »Sie fangen bei einer Familie an, und dann nehmen sie sich die ganze Gemeinde, Haus für Haus. Wenn sie die Kontrolle über jeden einzelnen übernommen haben, dann zwingen sie die Stadt aus unserer Realität in irgendeine Dimensionstasche, die sicher ist vor der Entdeckung durch Menschen. Dann benutzen sie diese versteckte Basis, um die angrenzenden Städte anzugreifen. Glücklicherweise verraten sie sich immer, denn sie sind zu gierig. Die Familie radiert diese Städte aus, sobald wir sie finden.
    Ich war vor ein paar Jahren an so einer Razzia beteiligt. Es war in Frankreich, unten bei Bordeaux. Man nennt diese Städte auch Ghoulstädte. Die lokale Verwaltung hatte einen Hilferuf geschickt, nachdem sie bei einer Routinesuche nach einer vermissten Person über eine solche gestolpert waren. Ich war der nächstbeste Frontagent, also nahm ich den Auftrag an. Ich tat mich mit einem französischen Dämonenspezialisten zusammen, ihr Name war Mallorie. Ein bisschen verkopft, aber sie verstand ihren Job. Der Waffenmeister hatte uns einen Dimensionen-Schlüssel beschafft und mit der üblichen, besonderen Expressart zukommen lassen. Und Mallorie und ich haben eine französische Sondereinheit in diesen Ghoulort angeführt.«
    Er hielt einen Moment inne und erinnerte sich. Sein Gesicht war ruhig, überlegt, aber seine Augen spiegelten den Schrecken.
    »Ein schrecklicher Ort. Jeder Albtraum, den man nur haben kann. Das Licht war grell, fast zu grell für menschliche Augen. Die Schwerkraft fluktuierte und die Richtungen änderten sich ständig, wenn man nicht genau hinsah. Die Luft war kaum zu atmen, und es stank von Blut und Innereien und Abfall. Wir waren hineingegangen, weil wir hofften, noch etwas zu retten, aber es wurde bald klar, dass wir zu spät kamen. In dieser Ghoulstadt waren Männer, Frauen und sogar Kinder, aber alle waren infiziert. Die Abscheulichen hatten ihre Seelen gefressen. Die Kinder waren am schlimmsten. Sie versuchten, zu verbergen, was sie geworden waren, um uns anzulocken, aber sie wussten gar nicht einmal, wie sich Kinder benehmen.
    Sie griffen uns an. Haben sich nicht mal die Mühe gegeben, sich wie Kinder zu verhalten. Sie kamen aus jeder Richtung und wedelten mit den Armen wie zurückgebliebene Kinder. Sie kamen mit allen möglichen Waffen auf uns zu. Und mit bloßen Händen und sogar gebleckten Zähnen. Wir haben sie alle getötet. Niedergeschossen, niedergemetzelt, ihre Gesichter in den blutigen Boden getreten. Irgendetwas Menschliches, irgendwie menschlich und dann auch wieder nicht. Etwas, das einmal menschlich gewesen und jetzt hoffnungslos korrumpiert war, hat uns alle verrückt gemacht. Wir töteten und töteten, eine Straße runter und die andere wieder rauf. Wir traten die Leichen aus dem Weg, bis die Rinnsteine überliefen vor Blut. Ein paar taten so, als ob sie sich ergäben, aber es war nur ein Trick, um uns anzulocken.
    Als wir fertig waren, brannten wir die ganze Stadt nieder. Wir haben nichts stehenlassen. Es hat Stunden gedauert sicherzugehen, dass wir auch wirklich alle erwischt haben. Wir haben alle Häuser durchsucht, und sie manchmal aus Verstecken unter Treppen oder hinter Schränken hervorgezogen. Am Ende, als wir die brennende Ghoulstadt wieder verlassen hatten und wieder in unsere Welt zurückgekehrt waren, haben sogar erfahrene französische Parasoldaten offen geheult. Manchmal ... träume ich, ich bin wieder da. Das werde ich wohl immer.«
    Er sah sich um. Wir alle hatten intensiv zugehört. Er hatte seine Rüstung heruntergefahren, damit wir alle sein Gesicht sehen konnten,

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