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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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zeigten, wie Gregor am Hals hochgehoben wurde. Der Berserker, der ihn hielt, benutzte etwas Scherenartiges an seinem Waffenarm und versuchte Gregors harte Brustpanzerplatte aufzubrechen. Um ans Fleisch ranzukommen. Es war, als würde man jemanden beobachten, der eine Konservendose zu öffnen versuchte, eine ärgerliche, widerspenstige Blechdose.
    Ich weiß nicht, warum es mich so überraschte. Eigentlich hatte ich damit gerechnet. Trotzdem war ich verdutzt, als der Berserker die Leichen wegzog, unter denen ich begraben war. Zögerte ich? So fühlte es sich an, aber die Zeit läuft anders ab, wenn die Reflexe extrem aufgeputscht sind. Dennoch kam es mir vor, als würde ich den asymmetrischen Körper des Berserkers sehr lange Zeit betrachten. Sie waren mehr oder weniger humanoid gebaut: Eine chitinartige Panzerung lag über einem glatten schwarzen Material, das wie eine erstarrte Flüssigkeit aussah. Sie hatten Köpfe, aber keine erkennbaren Gesichtszüge.
    Das Wesen besaß nicht einmal den Anstand, überrascht zu reagieren, einen schwer bewaffneten SAS -Soldaten unter dem Leichenhaufen vorzufinden. Andererseits hatte man uns bereits entdeckt, und wenn einer es wusste, wussten es alle.
    Mir wurde bewusst, dass Mudge mit seiner umgebauten AK -47 auf den Berserker feuerte, der Gregor hochgehoben hatte. Der SmartLink legte das Fadenkreuz dorthin, wo die Kugeln treffen sollten, zumindest theoretisch.
    »Passt auf, wohin ihr schießt«, subvokalisierte Gregor über das taktische Netz. Er klang ruhiger, als ich gewesen wäre, wenn ein Berserker versucht hätte, mich zu schälen, während ein überdrehter Junkie-Journalist in meine ungefähre Richtung ballerte. Andererseits hatte ich meine eigenen Probleme.
    Ich hob die Automatikwaffe von Heckler & Koch und richtete sie auf den Berserker. Dann beging ich einen Fehler. Ich feuerte den Unterlauf mit dem Granatenwerfer auf das Alien ab. Es handelte sich um eine hochexplosive panzerbrechende Granate vom Kaliber 30-mm. Aus nächster Nähe abgefeuert bewirkten die hohe Geschwindigkeit und die panzerbrechende Spitze der Granate, dass sie glatt durch den Berserker hindurchging und ein Loch hinterließ, durch das ich den grauen Himmel sehen konnte.
    Hätte der Berserker auch nur einen Funken Humor besessen, hätte er zumindest einen erstaunten Blick auf das beachtliche Loch in seiner Brust werfen können. Stattdessen machte er unbeirrt damit weiter, nach mir zu greifen. Ich drückte erneut den Abzug der Waffe, aber nun klemmte das unzuverlässige Ladesystem des halbautomatischen Granatenwerfers. Die langen, klauenartigen Finger des Berserkers legten sich um mein Gesicht, und die Krallen versuchten meine implantierte subkutane Panzerung zu knacken. Ich hebelte den Verschluss auf, warf die verklemmte Patrone aus und lud eine neue.
    Ich schrie. Die Krallen des Berserkers hatten die Panzerung durchdrungen, und Blut pisste mir über das Gesicht. Es tat weh. Das war beruhigend. Es ist nett zu wissen, dass man immer noch Nervenenden hat.
    Ich feuerte erneut. Eine Nadelgeschossgranate. Die bessere Wahl. In einem Hagel aus Hunderten von rasiermesserscharfen spitzen Penetratoren beendete der Berserker seine Existenz. Damit hatte ich kein Problem, denn es gab immer noch jede Menge von IHNEN .
    Ich ging in die Knie und auf Schussposition. Fast geistesabwesend feuerte ich wieder. Es war eine zielreiche Umgebung. Oder wie wir es auszudrücken pflegten: Wir waren von Tausenden dieser Arschlöcher umzingelt.
    Den Abzug drücken, bis der nächste Berserker umfällt. Die Waffe bewegen, weiterfeuern. Wiederholen, bis du überrannt wirst oder auf deinem eigenen rostigen Metallpfahl steckst.
    Während meine Hände und der SmartLink beschäftigt waren, bemühte ich mich, die Situation zu verstehen. Sie war, offen gesagt, ziemlich beschissen. Der Rest der Einheit schob sich aus den anderen Leichenhaufen. Sie waren von Verwesungsschleim bedeckt und sahen aus wie Monster aus einem Horror-Viz aus der Zeit vor dem Finalen Menschheitskonflikt.
    Gregor stach mutig und unentwegt mit der dreieckigen Klinge seines Schwertbajonetts auf den Berserker ein, der ihn am Kopf gepackt hatte. Schwarze Flüssigkeit spritzte heraus und floss mit jedem brutalen Hieb über Gregors Arm. Der Berserker ließ ihn fallen. Gregor landete auf den Füßen und trat nach dem Berserker, der dadurch ein Stückchen zurückgestoßen wurde. So hatte er genügend Platz, um seine Railgun auf der gyroskopischen Lafette in Anschlag zu bringen. Er

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