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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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das, was sie wirklich waren: riesige Samenkapseln mit der neuesten Version von Crom, die auf die Erde abgefeuert wurden. Rolleston hatte es als Crom Cruach bezeichnet. Jede Kapsel enthielt unzählige Bionaniten, die sich vermehren, wachsen, infizieren und verändern sollten. Es war sein Versuch, die Erde zu »terraformen«. Sie nach seinen Vorstellungen neu zu erschaffen. Die gesamte Welt sollte zu einem Spiegelbild seines kranken Geistes werden.
    Es kam zu Abwehrversuchen. Einige waren sogar erfolgreich. Das Einzige, was uns jetzt noch eine gewisse Hoffnung gab, war der Umstand, dass die Ausbreitung von Crom Cruach ein verhältnismäßig langsamer Prozess war.
    Wir steckten immer mehr Treffer ein, die durch die Metallhülle des Schiffs hallten. Ich spürte den Unterschied in der Handhabung des Kampfschiffs. Die Piloten hatten nun alle Hände voll zu tun.
    Während einer Raumschlacht gab es keine Enteraktionen. Der Weltraum war viel zu groß, und niemand war verrückt genug, in ein Schiff einzudringen, in dem es von Feinden wimmelte. Außer Merle. Und nun uns. Es ging letzlich darum, die Geschwindigkeit anzupassen. Und zu hoffen, dass das Zielschiff nicht den Kurs änderte. Schließlich gab man sich selbst noch einen letzten kleinen Schubs und passte auf, dass man nicht als Fleck auf dem Schiffsrumpf endete. Eigentlich ganz einfach, nur dass die benötigte Mathematik äußerst kompliziert war. Außerdem befanden wir uns – ich glaube, ich habe es schon gesagt – mitten in der größten Raumschlacht der Menschheitsgeschichte.
    Blieb zu hoffen, dass unser Pilot, dessen Namen ich mir nicht einmal gemerkt hatte, wirklich gut war.
    »Näher kann ich euch nicht ranbringen«, meldete unser namenloser Pilot schließlich über die interne Kom. Im taktischen Netz herrschte Stille. Als würden alle auf etwas warten. Der Kopf von Mudges Rüstung drehte sich zu mir herum.
    »Bereit?«, fragte ich. Wie es schien, hatte ich wieder das Kommando über den Einsatz in der realen Welt.
    Nacheinander bestätigten sie ihre Bereitschaft. Es konnte losgehen.
    Wir verließen die umgebaute Bombenkammer und benutzten die Flugsysteme, um unsere Position in winzigen Schritten anzupassen. Ursprünglich hatten wir geplant, in der Nähe unseres Kampfschiffs zu bleiben, um uns zu orientieren. Rannu und ich waren die Ersten, der Heide und Morag folgten als Nächste, doch dann brach das Schiff plötzlich auseinander. Metall verbog sich, wurde zerrissen und verwandelte sich in Trümmerstücke, die von schwarzen Strahlen und explodierenden Sprengköpfen zerfetzt wurden. Also kamen Merle und Mudge schließlich aus einem Trümmerfeld hervor. Wir gingen auf Kurs und zündeten die Flugsysteme, während Teile des Schiffs mit hoher Geschwindigkeit gegen unsere Rüstungen knallten und uns in verschiedene Richtungen katapultierten. Es war ein harter Kampf, die Explosionszone zu verlassen, und unsere intelligenten Navigationssysteme mussten ständig den Kurs neu berechnen. Als wir endlich raus waren, gaben wir nur noch einmal kurz Schub und hofften dann, dass unsere Tarnung wirkte. Dass man uns an Bord für irgendwelche Trümmerteile hielt. Und wir hatten den Vorteil, dass bislang noch niemand so blöd gewesen war, eine solche Aktion während eines großen Flottenmanövers auszuprobieren.
    Es war, als würden wir in Licht eintauchen. Das Rot der Laserstrahlen, das Blau und Weiß der Partikelstrahlen, das weiße Plasmafeuer, das Brennen der Raketentriebwerke, das sich multiplizierte, wenn sie sich in einen Schwarm aus Submunition auflösten. Wir konnten die langen Leuchtspuren der Railgun-Salven sehen. Punktverteidigungssysteme vernichteten heranfliegende Sprengköpfe. Die Panzerplatten des Schiffsrumpfs zerschmolzen, Stück für Stück, sobald sie unter einem Plasmatreffer erblühten.
    Abwehrdrohnen sahen aus wie Insektenschwärme rund um die größeren Schiffe. Sie feuerten auf Kampfflieger, Abfangjäger, andere Drohnen und Raketen. Raum-Mechs nahmen jedes feindliche Schiff in Reichweite wie eine kriechende Artillerie unter Beschuss.
    Ein paar unserer Kampfjäger schossen unter uns vorbei. Sie waren kaum mehr als übergroße Triebwerke, die gepanzerte, keilförmige, mit Gel gefüllte Waffenplattformen bewegten. Ohne Schwerkraft waren sie zu Manövern imstande, deren Beschleunigungskräfte ungeschützte und unverstärkte Knochen zu Pulver zermahlen hätten. Die Jäger wurden von einer organischen Fregatte der Schwarzen Schwadron verfolgt, deren schwarze

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