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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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Schreie waren inzwischen ein ständiger Hintergrundlärm auf allen Kanälen. Es war nicht nett von mir, aber ich wünschte, er würde damit aufhören.
    Dann kam das Beste, was wir in diesem Kampf auffahren konnten. Sie rückten wie eine Armee aus Vagabunden an – Hacker aus der großen Wirtschaft und dem organisierten Verbrechen, Amateure und SigTech-Veteranen, virtuelle Gladiatoren aus der Sport- und illegalen Snuffszene. All die schmutzigen Kämpfer des Netzes, hinterlistige Betrüger, Glücksritter und die unterschiedlichsten Drecksäcke. Einige waren Ex-Soldaten, viele waren Kriegsdienstverweigerer, und ich hatte das unangenehme Gefühl, dass etliche noch viel zu jung waren, um Kriegsdienst leisten zu dürfen. Sie traten in Avataren auf, die das gesamte Spektrum von Vorbildern aus der populären Kultur bis zu religiösen Gestalten abdeckten. Ein paar kamen als sie selbst.
    Sie waren wütend und mit den besten Angriffs- und Verteidigungsprogrammen ausgestattet, die Morag, der Heide, Salem und Heckschütze auf der Basis ihrer gesammelten Erkenntnisse hatten entwickeln können. Wir hatten ihnen die besten Software-Schwerter und -Schilde gegeben, die der Heide im Datenpaket zur Erde geschickt hatte. Uns war klar gewesen, dass Rolleston die Erde bombardieren würde, aber wir hätten nur wenig dagegen tun können, und für die Mächtigen war einfach zu wenig Zeit geblieben, um die Zielgebiete evakuieren zu lassen. Das Paket hatte auch eine leidenschaftliche Bitte von Mudge um Unterstützung enthalten. Er hatte sie zusammengestellt, als wir im Kampfshuttle zu Rollestons Geburtshaus geflogen waren.
    Die Sonne wurde größer, und die Dunkelheit zog sich zurück. Ein wenig. Während sich praktisch jedes isolierte Computersystem auf der Erde, im Orbit und in der Flotte für Gott öffnete.
    Ich beobachtete, wie die Vagabundenarmee auf die Dämonen und die Engel traf. Es war ein undisziplinierter Haufen, und alle zogen ihre silbernen Fäden hinter sich her. Die Verzögerung zwischen ihren Gedanken, wo auch immer sie eingeklinkt waren, und der Handlung ihrer Avatare betrug weniger als eine Sekunde. Das hatte damit zu tun, dass sie in einer virtuellen Umgebung agierten, die sehr weit von ihren Körpern entfernt war. Die Zeitspanne war winzig, aber manchmal genügte sie, um ihren Gegnern einen Vorteil zu verschaffen, insbesondere den Engeln.
    Dämonen wurden emporgeschleudert, als die neue Armee sich in die Schlacht warf und unfeine Taktiken einsetzte. Gruppen von Hackern, die sich kannten, gingen gemeinsam gegen Ziele vor, vernichteten eins und wandten sich dem nächsten zu. Die Vagabunden hatten vielleicht nicht die Ausbildung, die Disziplin oder die Technik der angreifenden Hacker, aber sie kamen in großer Zahl, und sie hatten die Bombardierung großer Teile der Erde gesehen. Sie waren wütend, was ungemein motivierend sein konnte.
    Der Heide schickte uns die Übertragung von der schwarzen Glasebene. Ein Engel ragte über den Vagabunden, den restlichen militärischen Hackern unserer Flotte und den Signaltechnikern auf. Mit jedem Hieb seines Speers aus weißem Feuer fegte er zahlreiche Hacker beiseite und tötete ihre realen Körper, wo auch immer sie sich in Netz-Trance befanden. Ich sah, wie Papa Neon den Engel angriff und jedes schmutzige kleine Zauberprogramm auf ihn warf, das er hatte. Er konnte ihn ablenken, parierte einen Speerstoß mit seinem leuchtenden Stab, unterlief die Deckung des Engels und riss ihm ein Stück aus dem Körper. Dann sprang Papa Neon hoch in die Luft und biss den Engel, der wie eine Puppe zuckte. Seine Knochen stachen durch die Haut, und weiße Flammen schossen ihm aus den Augen.
    Doch nicht überall lief der Kampf so gut. Nur wenige Hacker konnten es mit den Engeln aufnehmen. Säulen aus schwarzem Feuer verbanden die Glasebene mit den vier schwarzen Sonnen und verbrannten reihenweise Avatare, ohne darauf zu achten, zu welcher Seite sie gehörten. Über der Ebene wogte wütend das Meer aus Feuer.
    Die Kampfjäger der Barbarossa kamen in Sicht. Einer wurde zerrissen, als ein dicker roter Laserstrahl die Maschine überhitzte und zur Explosion brachte. Die anderen Kampfjäger feuerten ihre Railgun-Buggeschütze und gleichzeitig alle ihre Raketen auf die Abwehrdronen ab.
    Der Verteidigungsring der Drohnen schoss zurück. Der Weltraum war von einem Gitternetz aus roten Laserstrahlen erfüllt. Raketen setzten ihre Submunition frei. Sprengköpfe explodierten im Raum, und einige erreichten sogar ihre

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