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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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Scout-Schweber gesteckt. Ich konnte nicht erkennen, ob sie Implantate hatten, was vermutlich bedeutete, dass sie reich genug waren, um sich die Art von Kybernetik leisten zu können, die nicht nach Kybernetik aussah. Ihre Muskulatur war im Sportstudio erarbeitet worden, doch einige neigten auch zum Fettansatz, was ebenfalls ein untrügliches Anzeichen für Reichtum war. Ich fragte mich, was sie jagen wollten. Mich?
    Der Mann auf dem Pferd war anders. Zunächst einmal schwieg er. Seine Outdoorkleidung war ebenfalls teuer, aber praktisch und häufig benutzt. Es gab keine Anzeichen für Implantate, aber sein Gesicht war stark vernarbt, und bereits an der Art, wie er sich im Sattel bewegte und die Umgebung überblickte, erkannte ich, dass er ein Veteran war. Sein Gesicht war wettergegerbt und hatte harte Züge. Außerdem war er älter als die anderen. Er schien in den Fünfzigern zu sein, ein weiteres Anzeichen für Vermögen.
    »Jakob Douglas!«, rief der auf dem Pferd.
    Woher wussten sie von mir? Natürlich. Mein Gespräch mit Gott. Sie mussten ihn nur fragen. Ich unterdrückte ein Stöhnen.
    »Ich bin Calum Laird. Das hier ist mein Land«, fuhr er fort. »Kommen Sie raus. Wir würden einfach nur gern mit Ihnen reden.« Seine Worte wurden von albernem Gelächter der anderen begleitet. Allmählich machten sie auf mich den Eindruck eines betrunkenen Lynchmobs.
    Scheiß drauf, warum sollte ich nicht meine Nachbarn kennenlernen? Ich erhob mich und trat zwischen den Bäumen hervor, den Bogen gespannt, den Pfeil angelegt.
    »Was wollen Sie?«, rief ich.
    Alle zuckten zusammen, nur nicht der Kerl auf dem Pferd. Entweder griffen sie nach ihren Waffen oder richteten die auf mich, die sie bereits in den Händen hielten. Ich zielte auf den schnellsten von ihnen. Der Pfeil traf die Flanke des Scout-Schwebers, nicht weit von seinem Bein entfernt, und drang tief in den Motorblock des Fahrzeugs ein. Ich war beeindruckt vom Bogen und meiner zufälligen Treffsicherheit. Der Mann schrie auf, und der Schweber sank langsam zu Boden. Ich hatte bereits einen weiteren Pfeil angelegt.
    »Machen Sie keine Dummheiten«, warnte ich sie. Der Reiter hatte sich immer noch nicht gerührt. »Ich möchte nur in Frieden gelassen werden.«
    »Sie sind ein illegaler Eindringling, Sie Drecksack!«, sagte der pummelige Mann auf dem ermordeten Scout-Schweber.
    »Alasdair, es reicht«, sagte Calum, dann wandte er sich an mich. »Ich möchte nur auf meinem Land leben, ohne dass sich hier irgendwelche Fremden herumtreiben. Also vermute ich, dass man nicht immer bekommt, was man sich wünscht.« Es war kein Highland-Akzent, er musste von weiter südlich kommen, aber ich konnte ihn nicht genauer einordnen. Sein Tonfall war gleichmäßig, hatte keine Spur vom Oberschicht-Akzent seiner Begleiter.
    »Wie es aussieht, haben Sie hier ziemlich viel Platz. Sie werden es kaum bemerken, dass ich hier bin, und ich werde nur jagen, wenn es sein muss.«
    »Es ist sein Land, Sie mieser Terrorist!«, schrie besagter Alasdair. Es klang fast wie ein Quieken. Die anderen vier murmelten zustimmend. Also schien Alasdair eine klare Meinung zu den Ereignissen in der Atlantis-Speiche zu haben.
    »Alasdair?«, sprach ich ihn an. Doch er reagierte nicht. »Wenn Sie mich noch einmal anblaffen, werde ich Ihren Schweinekopf mit einem Pfeil spicken. Haben Sie mich verstanden?«
    Ich wollte niemanden töten, aber dieser Kerl ging mir gewaltig auf den Sack.
    Alasdair öffnete den Mund, und ich überlegte, ob ich es schaffte, mit dem Pfeil einen Hoden zu treffen.
    »Sei still, Alasdair«, sagte Laird gelassen. Er war es gewohnt, Befehle zu geben. »Ich weiß, wer Sie sind: 5. Para-Bataillon der Pathfinders , Meuterer, unehrenhaft entlassen, Atlantis und das wenige, das wir über die Ereignisse in den Hundezähnen wissen. Beeindruckende Leistungen, aber Sie scheinen gern Schwierigkeiten zu machen.«
    »Das alles liegt jetzt hinter mir. Wie ich sagte, möchte ich nur in Ruhe gelassen werden.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob das so einfach ist, mal ganz abgesehen von Ihrem ungezwungenen Umgang mit Eigentumsrechten …«
    »Ich habe in einem zweieinhalb mal zweieinhalb Meter großen Plastikwürfel ohne Fenster gewohnt. Wie viel Platz zum Leben brauchen Sie?«
    »He, Kumpel, ich habe es mir erarbeitet!« Jetzt schien er wütend zu werden. Anscheinend hatte auch er ein wenig Straßenvergangenheit.
    »Wenn Sie alles über mich gelesen haben, wissen Sie, dass auch ich mir meinen Lebensunterhalt

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