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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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verdient habe.«
    Ein verächtliches Schnaufen. »Hören Sie, ich habe Respekt vor Ihren Leistungen, aber wenn ich Sie hier dulde, wo wird das enden? Immer mehr Menschen versuchen aus den Städten zu fliehen und besetzen Land, auf das sie kein Anrecht haben.«
    »Dann sollten Sie aus den Städten keine Gefängnisse machen. Vielleicht könnten Sie jedem die gleichen Chancen auf ein gutes Leben ermöglichen.«
    »Was glauben Sie, woher ich komme?«, wollte er von mir wissen.
    Ich war mir nicht sicher, also verzichtete ich auf eine Antwort. »Wie soll es jetzt weitergehen?«, fragte ich stattdessen. »Denn ich weiß, dass ich Sie alle erledigen kann, bevor Sie mich erledigt haben.« Allerdings machte ich mir langsam Sorgen wegen des zweiten Pferdes.
    »Ich hingegen bin mir ziemlich sicher, dass Sie das nicht schaffen werden, weil ich andernfalls gar nicht hier raufgekommen wäre.« Es klang sehr selbstbewusst. Nun machte ich mir sehr große Sorgen wegen des Pferds. »Aber ich hätte da eine bessere Idee. Niemand wird sterben, und wir gehen zu meinem Haus, trinken einen Schluck und reden in Ruhe über alles.«
    Alasdair öffnete den Mund und schien zu einem Protest anzusetzen.
    »Verdammt, ich werde Sie erschießen, Alasdair«, warnte ich ihn. Er schloss den Mund, und die Zähne klackten hörbar zusammen. »Das klingt recht vernünftig, solange das Gespräch damit endet, dass ich hierbleiben darf und in Ruhe gelassen werde.«
    »Das wird sich zeigen. Kenny?«
    Kenny schien hinter mir aus dem Boden aufzutauchen. Kenny trug einen Ghillie-Anzug und richtete ein altes, aber uneingeschränkt funktionsfähiges Jagdgewehr auf mich. Das Kaliber war groß genug, um selbst jemandem, der so aufgerüstet war wie ich, das Leben schwer zu machen. Statt Augen hatte er Plastiklinsen, und er war offensichtlich ein Vet. Ich ließ den Bogen sinken. Kenny ließ das Jagdgewehr sinken.
    »Sie haben völlig recht, Mr. Laird«, sagte Kenny. Sein Akzent verriet, dass er aus den West Highlands stammte.

4. Kapitel
    WEST HIGHLANDS
    Laird wohnte in einer verdammten Burg! So lebte also die andere Hälfte. Ich war zu dem Schluss gelangt, dass mir langweilig gewesen war. Vielleicht hatte ich mich erwischen lassen wollen. Vielleicht wollte ich das große Drama. Sie hatten die Trompete gehört und gedacht, es wäre ein Tier. Eins, das sie als kryptozoologisches Exemplar bezeichneten. Nachdem SIE in mir lebten, war ich das vermutlich sogar bis zu einem gewissen Grad.
    Wir waren im Keller, nur dass es, wie ich glaube, nicht Keller genannt wird, wenn es der Keller unter einer Burg ist. Ein Kerker? Es war im Prinzip ein großer unterirdischer Raum aus uralt aussehenden Steinen mit gewölbter Decke und Sandboden. Darin befanden sich Lairds Freunde und Geschäftspartner, von denen viele jubelten oder brüllten oder schrien. Zur Hälfte war ich der Grund, während die andere Hälfte versuchte, mir ins Gesicht zu treten. Es machte mir großen Spaß. Ein Wettkampf in Lochee war noch nie so abgelaufen. Natürlich war ich jetzt eine Art Hybride.
    Ich lehnte mich zurück, um dem Roundhouse-Kick auszuweichen und stützte mich mit der linken Hand auf dem Sand ab, während sein Bein über mir vorbeisauste. Ich stieß mich wieder hoch und schlug ihm zweimal gegen die linke Seite des Kopfes. Er versuchte sich wegzudrehen, aber so erwischte der Haken ihn mit voller Kraft. Er wurde von den Beinen gerissen und landete krachend auf dem Boden.
    Ich fühlte mich verdammt großartig. Ich fühlte mich schneller und stärker. Ich grinste, als ich Blut ausspuckte. Ich war bis zur Hüfte nackt und hielt die Arme wie ein Champion, während die Menge mit viel größerer Begeisterung jubelte, als sie es je in Doogies Wettkampfarena getan hatte.
    Leute traten vor, um mir zu gratulieren. Man reichte mir einen sehr großzügigen Schluck Glenmorangie, während man mir auf den Rücken klopfte. Im Mund vermischten sich das Blut und der Whisky, und Letzterer brannte in meinen Wunden. Mit einem Handtuch wischte ich mir das Blut und den Schweiß vom Körper. Calum lächelte mir zu. Ich grinste zurück und spuckte eine weitere Ladung Blut in den Sand.
    Es machte den Eindruck, dass die andere Hälfte genau wie wir lebte, nur viel begeisterter und mit mehr Stil und Luxus. Niemand schien jemals genug davon zu bekommen, ansonsten gesunden Erwachsenen dabei zuzusehen, wie sie sich gegenseitig verprügelten. Und ich spürte an diesem Abend keine Schmerzen.
    Für einen Reichen war Laird total in

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