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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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Borderline-Serienkillerin und mutmaßliche Kannibalin. Sie führte die Erste Baptistenkirche von Austin Texas an, die trotz des Namens ebenfalls eine Gang war – oder vielleicht nur die Hilfstruppe einer Frau – oder vielleicht beides. Da auch The Wait eine Gang von Crawling Town war, lief die Rettungsaktion in Form diplomatischer Verhandlungen ab. Genauer gesagt, in Form von Diplomatie mit vorgehaltenen Waffen und ausgestoßenen Drohungen. Wir durften uns nicht gewaltsam mit The Wait auseinandersetzen, weil wir Außenseiter waren.
    Mudge, Rannu und ich waren hier, um ihrer Existenz ein Ende zu setzen. Meine letzte Schlacht.
    Ein Auto tauchte aus dem Staub vor uns auf. Ich bremste leicht und beobachtete den Geist der Sensordaten des großen Trucks genau hinter mir auf der topografischen Karte in meinem IVD . Ich wollte ihm nicht zu nahe kommen. Das Auto vor mir demonstrierte den Grund dafür.
    Ich sah, wie der Fahrer ausscherte, um dem riesigen gepanzerten Rad auszuweichen, das rechts von ihm durch den Staub rollte. Er übersteuerte, schätzte den Abstand auf seiner linken Seite falsch ein und landete zwischen zwei Rädern des militärischen Personentransporters von The Wait. Das Auto, das viel zu schwach für diese Umgebung wirkte, verhedderte sich in den Panzerplatten und wurde in den Radlauf hinaufgezogen. Zwischen den zwei Rädern wurde es wie ein rohes Ei zerquetscht.
    Es ging sehr schnell. Mudge beobachtete das Geschehen fasziniert. Teile des Autos regneten auf unser Fahrzeug. Ich orientierte mich auf der Karte und bewegte das Lenkrad nur so weit, um nicht mit dem Wrack zusammenzustoßen, das immer noch zwischen den Rädern des Personentransporters klemmte. Ich gab dem Wagen einen Befehl über das Kabel, das in einen der vier Stecker in meinem Genick eingestöpselt war. Er beschleunigte leicht und brachte uns aus der Gefahrenzone.
    Man musste schon ein guter Fahrer sein, wenn man mitten im stadtgroßen Konvoi unterwegs war, der Crawling Town darstellte. Wenn man am Rand des Ganzen fuhr, ging man das Risiko ein, von den Aasgeiern erwischt zu werden, die den Zug begleiteten.
    »Scheiße«, keuchte Mudge. »Willst du, dass ich fahre?«
    »Ich möchte, dass du es von Grund auf lernst«, erwiderte ich in mürrischem Tonfall.
    Mudge warf mir einen Blick zu. »Was ist dein Problem?«
    Beim letzten Mal war The Wait klar im Vorteil gewesen. Jetzt waren wir bewaffnet und auf sie vorbereitet. Ich hatte die Unterstützung von Rannu, einem erfahrenen und fähigen Ex- SAS -Agenten, und von Mudge, der oft genug mit uns losgezogen war, um sich für das Regiment zu qualifizieren. Wir wollten es schnell hinter uns bringen. Einen absolut überflüssigen Teil der Menschheit aus der Welt schaffen, bevor die Lords von Crawling Town überhaupt bemerkten, dass wir da waren. Warum hatte ich dann so schlechte Laune?
    »Gott?«, subvokalisierte ich.
    Mudge beobachtete mich. »Willst du ’ne Zigarette?«, fragte er mich.
    Das machte mich richtig sauer.
    »Ja, Jakob«, antwortete Gott. Er war jetzt überall. In meinen Ohren klang er wie einhundert beruhigende, einschmeichelnde Stimmen, die gleichzeitig zu mir sprachen. Das Lustige daran war, dass The Wait nicht mehr tun musste, als Gott zu fragen, wo wir waren, und nach den Verhaltensparametern, die wir für ihn definiert hatten, würde Gott es ihnen sagen müssen. Wir hofften, dass The Wait nicht daran gedacht hatte, nach uns zu fragen.
    Wenn ich jemanden geärgert hätte, der über meine Fähigkeiten verfügte, würde ich mich allerdings regelmäßig nach seinem Aufenthaltsort erkundigen.
    »Ich hab dir doch gesagt, dass ich aufgehört habe«, blaffte ich Mudge an. Eigentlich sollte ich nicht unter Nikotinentzug leiden, weil meine internen Systeme das Gift längst beseitigt haben mussten, aber trotzdem verspürte ich den Drang nach einer Zigarette. Dass Mudge verzweifelt Kette rauchte, soff und Drogen einschmiss, war nicht hilfreich. Es war, als wollte er alles aufholen, was ihm entgangen war. Schließlich waren Drogen aller Art auf dem Rückflug vom Sirius-System Mangelware gewesen, obwohl er immer wieder gefordert hatte, etwas zu synthetisieren. Selbst das Essen war Glückssache gewesen – und etwas, woran ich mich nicht gern zurückerinnerte.
    Natürlich hätte ich überprüfen können, ob sich jemand nach uns erkundigt hatte. Die Überprüfung der Geheimhaltung in einer Welt, in der es keine Geheimhaltung mehr gab, woran wir selber schuld waren. Irgendwie hätte es gepasst.
    »Wo

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