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Krieg um den Mond (German Edition)

Krieg um den Mond (German Edition)

Titel: Krieg um den Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Seibel
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Raumstation zusammenbauen.“
     
    Innerlich amüsierte Gordon sich darüber, dass sie immer noch nicht wussten, wie es eigentlich gehen sollte. Es war ein enormer Reiz für ihn, die Spannung der anderen so lange wie möglich auszudehnen.
    „Für beide Teile mussten wir neue Wege finden. Den sensiblen Antriebsteil mit dem dazugehörigen Treibstoff schießen wir mit einer Frachtrakete der Europäer hoch. Die Ariane ECA schafft zwanzig Tonnen, was für uns gerade so ausreicht.“
    „Aber die sind auf Jahre ausgebucht“, merkte Ellen an.
    „Richtig“, lächelte Gordon, „aber so schnell geben wir doch nicht auf. Der nächste Start sollte zwei brasilianische Satelliten befördern. Wir haben ihnen die Plätze einfach abgekauft. Es war nur eine Frage des Preises. Für das Lande- und Startmodul werden wir einen zusätzlichen Flug eines Spaceshuttle durchführen. Darin sitzt auch die Mannschaft, die beide Teile zusammenbauen wird. Die Leute auf der ISS werden mit ihren Mitteln die notwendige Unterstützung leisten. Sie sehen, meine Damen und Herren, es ist an alles gedacht.“
    „Aber die Space-Shuttles sind eingemottet“, warf Romano Gonzales ein.
    Gordon bedachte ihn mit einem Blick, als würde er einen kleinen Jungen ansehen, der etwas Dummes gesagt hatte. „Ich dachte, es wäre in unseren Kreisen bei allen bekannt, dass wir einen Space-Shuttle so eingemottet haben, dass er in Notfällen wieder reaktiviert werden kann. Oder glaubt hier jemand ernsthaft, dass wir so idiotisch wären, uns nur auf die Mitflugmöglichkeit bei den Russen zu verlassen? So idiotisch ist kein verantwortlicher Amerikaner.“
    Triumphierend stellte Gordon fest, dass sein Auftritt gelungen war. Alle schwiegen beeindruckt.
    „Wir werden uns von niemand unterkriegen lassen. Wir brauchen keine Kompromisse. Wir werden das schaffen, was wir uns vornehmen.“
    Niemand wagte, ihm zu widersprechen.
     
    ~~~~~

38. Darmstadt, Deutschland
     
    „Überraschung!“, tönte es Olaf entgegen, als er seine Wohnungstür öffnete.
    „Anne. Was willst du denn hier?“
    Damit hatte er wirklich nicht gerechnet an diesem Mittwochabend.
    „Ich will feiern, ausgehen, einen schönen Abend haben. Reicht das?“
    Anne war tatsächlich ausgehfertig angezogen, ganz so, wie Olaf es mochte.
    „Was ist los? Habe ich meinen Geburtstag verpasst?“
    „Ach was. Ich habe heute meine Doktorarbeit abgegeben.“
    In der Schweiz und den Wochen danach war Anne gut vorangekommen. Sie wollte endlich fertig zu werden und hatte dafür in Kauf genommen 14 - 16 Stunden täglich zu arbeiten. Elena war längst wieder in Russland und informierte dort über ihre Beobachtungen in der Schweiz. Olaf selbst hatte Anne zuletzt auch nicht mehr gesehen. Er kannte solche Zeiten aus eigener Erfahrung und konnte Anne gut verstehen. Man hatte ein Ziel vor Augen und wollte es unbedingt erreichen. Er wusste auch um das Gefühl, endlich fertig zu sein, den letzten Punkt zu setzen, den Stapel Blätter zu binden, sie in einen Umschlag zu stecken und ihn zuzukleben. Eben wirklich fertig zu sein.
    „Wenn das so ist - einverstanden. Lass uns feiern! Warte eine Stunde, ich mache mich schnell fertig.“
    Olaf musste lachen, als er Annes verständnislosen Blick sah. „War nur Quatsch. Ich bin doch keine Frau. Bei mir geht es schneller.“
    Olaf schlüpfte in seine Schuhe. „Schon fertig“, strahlte er sie an. „Es kann losgehen.“
    „Dir geht es wohl zu gut heute, was? Kaum lädt man dich ein, da drehst du auf.“
    „Wenn ich dich so sehe, kann es mir nur gut gehen.“
    „Ich werde mir gründlich überlegen, ob ich das als Kompliment durchgehen lasse.“
    „Tu das!“, meinte Olaf, während er seinen Arm um Anne legte und mit ihr hinausging. „Wo soll es eigentlich hingehen?“
    „Zur Comedy Hall! Ich habe mitbekommen, dass du noch nie da warst. Da hast du etwas verpasst.“
    „Comedy Hall? Ich dachte, die ist immer ausgebucht.“
    „Ist sie auch. Aber ich kenne jemanden, der hat mir zwei Karten besorgt.“
    „Du kennst jemanden, der nicht auf dem Mond lebt?“
    „Ja. Dich! Aber ich überlege schwer, ob ich dich nicht auf den Mond schießen soll.“
    „Dann hättest du einen Grund, mich dort zu besuchen.“
    Das Geplänkel ging weiter, bis sie die Comedy Hall erreichten. Jeder wollte das letzte Wort haben. Vermutlich hätten sie drinnen weitergemacht, wenn Annes Handy sie nicht unterbrochen hätte. Sie zeigte Olaf den Namen des Anrufers: General Kowalev.
     
    „Frau

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