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Krieg um den Mond (German Edition)

Krieg um den Mond (German Edition)

Titel: Krieg um den Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Seibel
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Reise mit einem Vertreter ab - und der ließ ihn auch noch warten. Der Händedruck der beiden Männer war so eisig, dass die Luft gefror.
    „Ich hatte eine verbindliche Zusage Richard Wincent zu treffen“, begann Dr. Bardouin.
    „Der hat einen wichtigen Termin beim Präsidenten.“
    Aus dem Tonfall war unmissverständlich herauszuhören, dass Gordon den Termin mit Dr. Bardouin alles andere als wichtig fand.
    „Sie müssen mit mir vorlieb nehmen. Hier ist meine Vollmacht.“ Patzig schob Gordon den ausgedruckten Anhang der E-Mail über den Tisch.
    Dr. Bardouin überflog ihn kurz. „Also gut. Machen wir das Beste daraus. Wir wissen, dass Ihre Mond-Mission gescheitert ist. Die Chinesen haben Ihre Rakete abgeschossen.“
    „Ach. Und weiter?“
    „Wir wissen, dass Sie durch fortwährende Sabotage große Probleme haben, etwas Neues auf die Beine zu stellen.“
    „Wir werden es schaffen.“
    „Ihr Land hat die chinesischen Startbasen zerstört.“
    „Sehr gut.“
    Dr. Bardouin spürte, dass es so zu keinem Gespräch kommen würde. Gordon Forell blockte alles ab. Deshalb änderte er seine Taktik. „Das ganze Geschehen ist fortwährend eskaliert. Die Schäden wurden immer größer. Glauben Sie nicht, dass die Chinesen zurückschlagen werden und alles noch schlimmer kommt?“
    „Wir werden uns wehren.“
    „Wir könnten versuchen zu verhandeln. Die Chancen sind jetzt nicht schlecht. Die Chinesen sind auch in ihrer Entwicklung zurückgeworfen und werden alleine Schwierigkeiten haben. Es wäre für alle Seiten billiger, wenn man die Mond-Mission gemeinsam aufbauen würde. Die Erkenntnisse von dort oben könnten allen zugutekommen. Es würde Ihnen nichts entgehen.“
    „Abgelehnt.“
    Gordon verschränkte die Arme und lehnte sich zurück. Genauso hart wie seine Worte war sein Gesichtsausdruck.
    Dr. Bardouin versuchte erneut, diesen Brocken aufzuweichen. „Können Sie mir erklären, warum Sie so ablehnend sind? Dann finden wir möglicherweise einen Ansatzpunkt.“
    „Ich habe kein Interesse an einem Ansatzpunkt. Wir haben das intern diskutiert und unsere Entscheidung steht fest. Richard Wincent ist in Washington, um genau das dem Präsidenten zu vermitteln.“
    „Es läuft alles auf einen Krieg hinaus und wir haben die Chance ihn zu verhindern.“
    „Das ist reine Spekulation. Daran beteilige ich mich nicht.“
    „Sie wollen ganz offensichtlich kein Gespräch.“ Dr. Bardouin wurde an ein verstocktes Kind erinnert, so wie Gordon ihn ansah. „Gestatten Sie mir ein offenes Wort. Ich habe den Eindruck, dass Sie persönlich in der Klemme sitzen und deshalb alles blockieren. Haben Sie kein Gefühl für die Verantwortung, die Sie haben, wenn Sie so weitermachen?“
    „Ihr persönlicher Eindruck interessiert mich nicht. War das jetzt alles?“
    Dr. Bardouin sah Gordon einen Moment lang schweigend an. Dann erhob er sich und strahlte plötzlich eine Autorität aus, die Gordon überraschte. „Ich stelle fest, dass wir so nicht weiterkommen. Sie sind nicht in der Lage, verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen. Ihr Vorgehen läuft auf einen Krieg hinaus, und ich werde alles tun, um das zu verhindern. Glauben Sie mir, ich werde nicht zulassen, dass Menschen wie Sie diesen Versuchen im Weg stehen.“
    Ohne einen Gruß ging Dr. Bardouin zur Tür hinaus.
    Gordon war froh diesen Termin endlich hinter sich zu haben. Sollte der Europäer doch reden. Was juckte ihn das? Worte. Nichts als Worte. Gordon ging in sein Büro, stellte das Telefon ab und widmete sich dem verbliebenen Rest Whisky.
     
    Die Rückreise von Dr. Bardouin gestaltete sich schwieriger als geplant. Bis Orlando ging alles gut. Aber danach bekamen sie die Ausläufer eines Hurrikans zu spüren, der sich südlich von Florida aufbaute und den Flieger zu einem großen Umweg zwang. Aus dem Fenster konnte Dr. Bardouin in der Ferne die mächtigen Wolkenwände sehen. Er war froh, mit den dort tobenden Gewalten nichts zu tun zu haben.
     
    ~~~~~

40. Miami, Florida
     
    „Gut, dass du kommst, Harrison. Ich hatte schon befürchtet, mit diesem Mist alleine zu bleiben.“
    Harrison war Mitarbeiter des Nationalen Wetterdienstes, NOAA, in Miami. Sie waren für Süd-Florida zuständig und hatten alle Hände voll zu tun. Die Hurrikan-Saison schlug in diesem Jahr besonders heftig zu. Erst gestern mussten sie den Hurrikan Kelvin von Kategorie 2 auf 3 hoch stufen. Er näherte sich langsam von Süden und war der Grund, weshalb an der südlichen Küste Floridas die Warnung

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