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Krieg um den Mond (German Edition)

Krieg um den Mond (German Edition)

Titel: Krieg um den Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Seibel
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frisches Hemd und eine kurze Begegnung mit Mirjam wirkten wie ein Vitaminschub. Mirjam Goldsmith, deren Urgroßeltern aus Deutschland eingewandert waren, war seit einem Vierteljahr Praktikantin in seinem Team. Innerhalb kurzer Zeit hatte sie sich zu einer Art zweiter Assistentin entwickelt. Natürlich hatte er in seiner Position eine richtige Sekretärin, Teresa. Aber der ging er lieber aus dem Weg. Sie war ein Überbleibsel aus der Zeit, in der er mit strengen moralischen Maßstäben hantierte, um befördert zu werden. Da hatte er sie eingestellt. Nach seiner Beförderung war sie einfach mit in die neuen Büros gezogen. Nun saß sie da an ihrem Schreibtisch: Konservativ, korrekt, züchtig. Mit einem Wort: Stinklangweilig.
    Mirjam hatte keine Model-Maße, aber sie trug körperbetonte Kleidung, soweit es im Büro möglich war. Sie wusste ihre weiblichen Formen deutlich hervor zu heben. Das gefiel Gordon, wie ihm auch ihr nettes Gesicht gefiel, das von ihren dunklen Haaren eingerahmt wurde, die immer exakt auf Kinnlänge geschnitten waren.
    Man brauchte keine Gedanken lesen zu können, um zu wissen, dass einige nur auf den Beginn einer Affäre warteten. Manche tuschelten sogar, er hätte Mirjam nur deshalb eingestellt. So ganz falsch lagen sie nicht. Gordons Motto war: „Man muss von den großen Tieren lernen - und dann ihre Fehler vermeiden.“ Das war der Weg zum Erfolg.
    Von George W. Bush hatte er gelernt, mit dem Hintergrund christlich-konservativer Unterstützung seine Position zu erreichen. Von Bill Clinton konnte man lernen, wie man in dieser Position Spaß hatte. Er wusste nur noch nicht, wie er „es“ anfangen sollte, denn schließlich gehörten zwei dazu.
    Gordon war am Waschraum angekommen und ging ungeduldig vor der Tür auf und ab. Da kam Mirjam auch schon. Sie musste sich wirklich beeilt haben, den Umweg über sein Büro in so kurzer Zeit zu schaffen. Ihr Atem ging heftig und ihr Gesicht war gerötet, was ihr ein reizvolles Aussehen gab.
    „Hier, bitte. Es war das letzte Hemd in dem Schrank. Haben Sie in den letzten Tagen so viele Hemden gebraucht?“
    Gordon hatte seinen Vorrat an Hemden im Büro auf zehn aufgestockt. An langen Tagen musste er mindestens einmal pro Tag das Hemd wechseln und die letzten 10 Abende war er gar nicht mehr nach Hause gefahren. Die Nächte verbrachte er entweder an seinem Schreibtisch oder in dem Reisebett, das er tagsüber zusammenfalten und unauffällig in eine Ecke des Nebenraums schieben konnte. Wahrscheinlich hatte Mirjam die leeren Bügel gesehen und die zusammengeknüllten Hemden auf dem Boden des Wandschranks.
    „Ja, in der letzten Zeit war es ziemlich stressig und ich bin oft nicht nach Hause gekommen.“
    „Das tut mir leid.“ Mirjam gab Gordon das Hemd, wobei sie ihn wie zufällig an der Hand berührte. Es genügte, um Gordon spüren zu lassen, dass es alles andere als Zufall war.
    „Ich warte hier draußen. Dann kann ich das verschwitzte Hemd gleich mitnehmen. Wenn es Ihnen recht ist, bringe ich Ihre Hemden zur Schnell-Reinigung. In 3 Stunden sind sie fertig.“
    „Das wäre wunderbar.“
    Gordon verschwand im Waschraum, beeilte sich, aus dem klebrigen Hemd zu kommen, und hielt den Kopf unter das kalte Wasser. Wie gut das tat. Er sah sich im Spiegel an und verfolgte die Tropfen, wie sie an seiner Nase und an seinen Wangen hinunterliefen. Kritisch begutachtete er seine Frisur. An seiner rechten Schläfe entdeckte er ein einzelnes graues Haar, das die letzte Färbe-Aktion verpasst hatte. Es besaß keine Überlebenschance und wurde umgehend ausgezupft.
    Gordon musste grinsen.
    Mit Mirjam ist es einfacher als gedacht. Man muss nur an der richtigen Position mit Macht und Einfluss sitzen, dann fliegen die Frauen auf einen.
    Gordon atmete tief die kühle Luft des Waschraums ein. Sein Blut floss irgendwie leichter durch seine Adern. Jetzt war sein innerer Akku wieder voll und er konnte sich den kommenden Aufgaben stellen.
    „Das war genau, was ich jetzt brauchte“, sagte er munter, als er aus dem Waschraum kam. „Sie sind ein Engel.“
    Ein unvoreingenommener Beobachter hätte bemerkt, dass sie sich zwei Sekunden zu lange ansahen, als Gordon Mijam das alte Hemd in die Hand drückte. Aber es gab keinen Beobachter.
    „Hab’ ich gerne gemacht.“ Mirjam ging seitwärts zur nahen Glastür, blickte nochmals kurz zurück und verschwand im Treppenhaus. Gordon wanderte zufrieden den Gang entlang. Jetzt wollte er sich die Test-Bilder aus Cape Canaveral

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