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Krieg um den Mond (German Edition)

Krieg um den Mond (German Edition)

Titel: Krieg um den Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Seibel
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wir Leute vor den Bildschirmen halten, bringt uns bares Geld!“
     
    Der Raum zur Koordination der Internet-Übertragung befand sich auf dem gleichen Flur nur durch den Aufzugsschacht vom Fernseh-Raum getrennt. Auch dort gab es mehrere Bildschirme, aber nur einen in der Mitte. Er zeigte die startbereite Rakete mit der Digital-Anzeige für den Count-down im Vordergrund.
    Ob Mirjam schon wieder hier ist? Wenn sie sich beeilt hat, kann sie es geschafft haben.
    Im Prinzip war Laufschritt die normale Gangart seines Teams während der letzten beiden Wochen. Nur Mallone sah man nie laufen. Gordon entdeckte Mirjam sofort, als er den Raum betrat. Sie stand mit dem Rücken zu ihm und diskutierte mit Balton. Gordons Puls beschleunigte sich.
    Was hat Balton mit Mirjam zu tun?
    „Balton! Was gibt es hier zu diskutieren? Stimmt etwas nicht?“
    Baltons Kopf ruckte zur Seite. Sein müder Gesichtsausdruck ähnelte dem von Geoffrey. „Bei uns ist alles in Ordnung, Gordon. Mirjam hat mir mitgeteilt, dass das Justizministerium auch sein ‘go’ für die Server gegeben hat.“
    „Das Justizministerium? Was haben wir mit dem Justizministerium am Hut?“
    „Wir haben es geschafft, dass uns einige Bundesbehörden für eine Übergangszeit Kapazität auf ihren Servern zur Verfügung stellen. Dort wird alles gespiegelt, was wir von uns aus übertragen wollen.“
    „Und was bringt das?“
    „Wir haben einen unserer Server so eingerichtet, dass er die Internet-Anfragen auf alle gespiegelten Server verteilt. Die Leute merken nichts davon. Sie sehen das, was wir zeigen, und sie denken, sie sind bei uns. So konnten wir unsere Kapazitäten kurzfristig sogar verfünffachen. Nach dem Start haben wir Zeit, bei uns selbst mehr aufzubauen, wenn es nötig ist.“
    Das war eine geniale Lösung. Und wer Bundesbehörden kannte, für den war die Reaktionszeit von einer Stunde ein echtes Wunder. „Und dabei hat euch Mirjam geholfen?“
    „Ja. Sie hat das Justizministerium aufgetan.“
    „Dann muss man sie ja direkt loben dafür. Ausgezeichnet, Mirjam.“
    Gordon fiel nicht auf, dass er die Arbeit der anderen mit keinem Wort erwähnte.
    „Und nun will ich die Add-Ons sehen, die wir im Internet anbieten.“
    Gordon wanderte von Computer zu Computer und ließ sich erklären, was jeweils geplant war: Links zu Hintergrundinformationen, Animation des Mond-Rovers, Gewinnspiele, Bildschirmschoner für PC und Handy, Chat, Apps für iPhone und iPad. Es war eine ganze Menge, was Baltons Team auf die Beine gestellt hatte. Sogar das Startgeräusch der Rakete konnte man sich als Klingelton für sein Handy herunter laden.
    Wie grässlich. Das werde ich Amanda schenken und sie dann jede Stunde anrufen.
    Die Zeit verging wie im Flug. Als Gordon mit der Runde fertig war, zeigte die Digitalanzeige 00:02:25. Gordon entschied sich, den Start hier zu erleben. Was im Fernsehen übertragen wurde, konnte er auf drei Monitoren verfolgen, die unter der Decke angebracht waren. Auf dem linken lief ununterbrochen CNN und auf den anderen beiden wechselten sich populäre Fernsehsender ab.
     
    ~~~~~

9. Darmstadt 00:02:25
     
    Die Party-Gesellschaft wechselte in das Kontrollzentrum und verteilte sich zwischen den Pulten, die in weiten Bögen so angeordnet waren, dass man von jedem Platz aus einen guten Blick auf die Bildschirmgalerie an der Frontseite hatte. Der Großbildschirm in der Mitte zeigte das Bild von CNN: Die Rampe mit der startbereiten Rakete und dem eingeblendeten Count-Down: 00:02:25. Während in Darmstadt dunkle Nacht war, beleuchtete die tief stehende Abendsonne die Szenerie in Florida.
    „Das muss man den Amerikanern lassen“, raunte Anne in Olafs Ohr. „Sie haben einen ausgeprägten Sinn für Show.“
    Eine normale Unterhaltung war im Kontrollzentrum jetzt nicht möglich. Der Ton von CNN war abgestellt und eine passende Musik lief über die Lautsprecher. Dazu hatte jemand die Ausgabe eines Mediaplayers auf die anderen Bildschirme gelegt. Alle Lichter waren gelöscht, so dass bunte Farbspiele den gesamten Raum erleuchteten.
    „Ich finde unsere Show aber auch nicht schlecht“, gab Olaf zurück.
    „Da hast du Recht. Deshalb: danke für die Einladung.“
    Anne war im Lauf des Abends zusehends lockerer geworden. Sie hatte sich einen Spaß daraus gemacht Olaf dauernd zum Büfett zu schicken, um dies oder das zu holen. Er erwies sich als humorvolles Gegenüber, mit dem man über alles Mögliche plaudern konnte. Sie ließ sich sogar überreden die Cocktails zu

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