Krieger der Stille
Muffi am Herzen lag. »Ihr wisst sicher, dass in der Folge von Sri Mitsus Prozess, den Ihr vorhin erwähntet … Ihr wisst sicher, wie ich schon sagte, dass gewisse … gewisse hochgestellte Persönlichkeiten unseres Planeten sich Ausschweifungen hingeben, die, sagen wir einmal, öffentlich bekannt werden und auf das syracusische
Volk negative Auswirkungen haben könnten und, ehm … ebenso in Hinblick auf Eure Projekte sowie auf andere Völker der Konföderation …«
»Ihr sprecht sicher von diesen widernatürlichen sexuellen Praktiken«, unterbrach Pamynx den Kardinal, weil er wusste, worauf der Geistliche hinauswollte.
»Genau, Exzellenz. Genau. Wenn Euer Projekt gelingen soll; und es gelingt, weil auch die Kirche dafür ist, wäre es äußerst schädlich, dem Universum ein derart marodes Bild der syracusischen Zivilisation zu präsentieren …«
»Exzellenz, er weiß nicht mehr über unser Projekt als das, was bisher publik geworden ist.«
»Setzen Sie trotzdem Ihre Nachforschungen fort, und versuchen Sie herauszufinden, welche weiteren Pläne er hat. Währenddessen überlege ich, wie dieses Problem am besten zu lösen ist.«
»Seine Heiligkeit, Barrofill XXIV., brennt darauf, die Schar seiner Missionare ins Universum zu schicken. Diese Leute warten ungeduldig darauf, ihre in der Unwissenheit lebenden Brüder mit dem Feuer der Erlösung zu erleuchten. Jedoch hätte er gewisse Garantien …«
»Die Sorgen seiner Heiligkeit sind mir bekannt«, entgegnete Pamynx. Da er gerade auf telepathische Weise kommuniziert hatte, entglitt ihm kurz die Kontrolle über seine voluminöse Stimme. Der Kardinal zuckte erschrocken zusammen.
»Wir haben ebenso wenig wie die Kirche ein Interesse daran, dem Rest des Universums ein falsches Bild Syracusas zu vermitteln … Deshalb erscheint uns Menati Ang, der jüngere Bruder des jetzigen Seigneurs, der richtige Mann zu sein, die Nachfolge seines Vaters, des großen Arghetti Ang anzutreten. Menati Ang ist ein aufrechter
Kreuzler von untadeligem Lebenswandel. Außerdem habe ich festgestellt, dass er in gewissen Situationen über ein bemerkenswertes politisches Geschick verfügt. Als Beispiel möchte ich nur erwähnen, dass es ihm gelungen ist, die militärischen Führungskräfte für unsere Sache zu gewinnen. Sollte uns Seine Heiligkeit in unseren Bemühungen unterstützen, entthronen wir Ranti Ang, damit Menati die Macht übernehmen kann.«
»Das ist auch der Wunsch Seiner Heiligkeit. Exzellenz …«
Der Kardinal verneigte sich steif, doch höchst erleichtert.
»Hier meine Anweisungen: Wir verlassen das Haus, als hätten wir von der Anwesenheit des Regenten nichts bemerkt, denn wir dürfen nicht vorzeitig sein Misstrauen erwecken. Die anderen Seigneurs wird er von hier aus nicht informieren, weil er weiß, dass der Sender in Sri Alexus Haus nicht sicher ist. Also muss er das Haus verlassen. Sobald er im Garten ist, sollen die Pritiv-Söldner seine Synapsen mit einem speziellen Strahl stören und ihn dann unauffällig nach Salaün, dem Dirnenviertel der Stadt, bringen und es so einrichten, dass er in der Morgendämmerung vor einem der berüchtigsten Bordelle aufgefunden wird. Dann wird es so aussehen, als hätte er sich heimlich aus dem Palast davongestohlen, um sich mit einer Dirne zu vergnügen, und man wird denken, dass er wegen seiner Ausschweifungen verrückt geworden ist.«
»Aber Exzellenz, ein solches Vorgehen wird zu einer Untersuchung führen und wahrscheinlich zu einem Aufschieben der Asma.«
»Nein, denn die Herrscherfamilie des Marquisats wird von dem legitimen Thronerben, List Wortling, repräsentiert.
Glücklicherweise hat dieser alte Narr ihn mit hierher gebracht. Und da er anwesend ist und ebenfalls der Dayt-General, Jasp Harnet, wird List Wortling sofort die Regierungsgeschäfte übernehmen. Außerdem bleibt der Familie nichts anderes übrig, weil einer der ihren im Dirnenviertel aufgefunden wurde. Die Asma wird also eröffnet. Geben Sie meine Anweisungen an die Söldner weiter und überwachen Sie die gesamte Operation. Ich muss andere wichtige Dinge erledigen, die keinen Aufschub dulden. Solltet ihr scheitern, mache ich Sie persönlich dafür verantwortlich.«
»Sehr wohl, Exzellenz.«
»Noch etwas anderes: Unterziehen Sie alle Diener und Wächter des Palastes Ferkti Ang einer mentalen Überprüfung. Und bringen Sie mir jene Individuen, die dem Regenten geholfen haben. Diese Leute werden ihre Pflichtvergessenheit schwer bereuen. Gehen Sie, und
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