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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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zu früh auf den Beinen und wollte mir was zu essen schnappen«, brummte Spuki. »Madame Beeindruckend da hinten hat mich dabei erwischt, wie ein Wolfshund gegrinst und gesagt: ›Wir benötigen heute deine Dienste, junger Mann.‹«
    Vin nickte. »Sei auf der Hut und lass dein Zinn brennen. Vergiss nicht, dass wir uns im Krieg befinden.«
    Spuki gehorchte sofort. Da Vin sich so nahe bei ihm befand, entdeckte sie rasch seinen allomantischen Puls. Das bedeutete, dass er nicht der Spion sein konnte.
    Wieder einer, den ich von der Liste streichen kann, dachte Vin. Wenigstens ist dieser Ausflug dadurch keine reine Zeitverschwendung.
    Vor den Toren der Festung wartete eine Kutsche. Spuki kletterte auf den Bock neben den Fahrer, und die Frauen nahmen auf den Polstern Platz. OreSeur setzte sich neben Vin, und Allrianne und Tindwyl ließen sich ihnen gegenüber nieder. Allrianne bedachte OreSeur mit einem finsteren Blick und rümpfte die Nase. »Muss dieses Tier unbedingt bei uns auf den Polstern sitzen?«
    »Ja«, sagte Vin, als sich die Kutsche in Bewegung setzte.
    Offenbar erwartete Allrianne eine Erklärung für die Anwesenheit des Hundes, doch Vin gab ihr keine. Schließlich schaute Allrianne aus dem Fenster. »Reicht ein einziger männlicher Diener für unsere Sicherheit aus, Tindwyl?«
    Tindwyl sah Vin an. »Ach, ich glaube, uns wird schon nichts zustoßen.«

    »Dann ist es ja gut«, meinte Allrianne und sah ebenfalls Vin an. »Du bist doch eine Allomantin. Stimmt es, was man über dich sagt?«
    »Was sagt man denn über mich?«, fragte Vin gelassen.
    »Nun ja, man sagt zum Beispiel, du hast den Obersten Herrscher getötet. Und du seiest etwas … also … na ja.« Allrianne biss sich auf die Lippe. »Nun, ja, ein bisschen unstet.«
    »Unstet?«
    »Und gefährlich«, fügte Allrianne hinzu. »Aber das kann ja nicht stimmen. Ich meine, schließlich gehst du doch mit uns einkaufen, nicht wahr?«
    Will sie mich absichtlich provozieren?
    »Trägst du immer solche Kleidung?«, fragte Allrianne.
    Vin steckte in ihrer üblichen Hose und einem lohfarbenen Hemd. »Darin kann man gut kämpfen.«
    »Ja, also …« Allrianne lächelte. »Ich vermute, das ist der Grund, warum wir heute diesen Ausflug machen, nicht wahr, Tindwyl?«
    »Ja, meine Liebe«, bestätigte Tindwyl. Sie hatte Vin während des gesamten Gespräches beobachtet.
    Was hast du gesehen?, fragte sich Vin. Was willst du wirklich?
    »Du bist die seltsamste Adlige, die mir je begegnet ist«, verkündete Allrianne. »Bist du weit vom Hofe entfernt aufgewachsen? Das bin ich auch, aber meine Mutter hat mir ausgezeichneten Unterricht gegeben. Natürlich hat sie versucht, mich zu einer guten Partie zu machen, damit Vater durch mich zu einem vorteilhaften Bündnis kommt.«
    Allrianne lächelte. Es war eine Weile her, seit Vin das letzte Mal gezwungen war, mit Frauen wie ihr zu verkehren. Sie erinnerte sich an die vielen Stunden bei Hofe, in denen sie immer bloß gelächelt und Valette Renoux gespielt hatte. Wenn sie an diese Tage dachte, fielen ihr oft nur die schlimmen Seiten daran ein. Die Verachtung, die sie vom Hochadel erfahren hatte, und das Unbehagen an ihrer Rolle.
    Doch es hatte auch seine guten Seiten gehabt. Elant war eine
davon. Sie wäre ihm nie begegnet, wenn sie nicht die Adlige gespielt hätte. Und die Bälle hatten mit ihrer Farbenpracht, ihrer Musik und ihren Kleidern einen gewissen betäubenden Zauber auf sie ausgeübt. Die anmutigen Tänze, die vorsichtigen Gespräche, die wundervoll geschmückten Räume …
    Das ist jetzt alles vorbei, sagte sie sich. Wir haben keine Zeit für dumme Bälle und Zusammenkünfte, während das Dominium vor dem Zusammenbruch steht.
    Tindwyl beobachtete sie immer noch.
    »Also?«, fragte Allrianne.
    »Also was?«, fragte Vin zurück.
    »Bist du weit vom Hof entfernt aufgewachsen?«
    »Ich bin keine Adlige, Allrianne. Ich bin eine Skaa.«
    Allrianne erblasste, errötete und hob schließlich die Finger an die Lippen. »Oh! Du armes Ding!« Vins geschärfte Ohren hörten etwas neben ihr – ein ganz leises Kichern von OreSeur, das nur für einen Allomanten hörbar war.
    Sie widerstand dem Drang, dem Kandra einen bösen Blick zuzuwerfen. »So schlimm war es nun auch wieder nicht«, sagte sie.
    »Jetzt ist mir klar, warum du keine Ahnung hast, wie man sich richtig anzieht!«, entfuhr es Allrianne.
    »Ich weiß, wie man sich anzieht«, wandte Vin ein. »Ich besitze sogar ein paar Kleider.« Allerdings habe ich seit Monaten keines

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