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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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sagen, du hast wenige Monate nach dem Zusammenbruch aufgehört, Kleider zu tragen. Sie alle fragen sich nach dem Grund dafür. Angeblich hast du wie jede andere Frau Kleider gemocht, aber offenbar haben sie sich geirrt.«
    »Nein«, sagte Vin leise. »Sie haben Recht.«
    Tindwyl hob eine Braue und blieb neben einer Schaufensterpuppe stehen, die ein hellgrünes, mit Spitze umsäumtes Kleid trug, das unterhalb der Taille durch mehrere Unterröcke aufgebauscht war.
    Vin kam herbei und betrachtete das prächtige Kleid. »Ich hatte angefangen, solche Kleider zu mögen. Das war das Problem.«
    »Ich sehe darin kein Problem, meine Liebe.«
    Vin wandte sich von dem Kleid ab. »Das bin nicht ich. So bin ich nie gewesen – es war nur eine Rolle. Wenn du ein solches Kleid trägst, vergisst du allzu schnell, wer du wirklich bist.«
    »Und diese Kleider könnten niemals ein Teil von dem sein, was du wirklich bist?«
    Vin schüttelte den Kopf. »Diese Kleider sind ein Teil von dem, was sie ist.« Sie nickte in Allriannes Richtung. »Ich muss etwas anderes sein. Härter.« Ich hätte nicht herkommen sollen.
    Tindwyl legte Vin eine Hand auf die Schulter. »Warum heiratest du ihn nicht, Kind?«
    Vin bedachte sie mit einem scharfen Blick. »Was ist denn das für eine Frage?«
    »Eine ehrliche«, erwiderte Tindwyl. Jetzt schien sie viel sanfter zu sein als bei den übrigen Malen, wo Vin ihr begegnet war. Natürlich hatte sie bei diesen Gelegenheiten auch nur mit Elant gesprochen.
    »Dieses Thema geht dich nichts an«, sagte Vin.
    »Der König hat mich gebeten, sein Erscheinungsbild zu verbessern«, sagte Tindwyl. »Ich habe es auf mich genommen, mehr als das zu tun. Ich will einen richtigen König aus ihm machen, falls das möglich ist. Ich glaube, er hat großes Potenzial. Aber das wird er nicht erkennen, solange er sich nicht über
einige Dinge in seinem Leben im Klaren ist. Insbesondere über dich.«
    »Ich …« Vin schloss die Augen und erinnerte sich an seinen Heiratsantrag. An jene Nacht auf dem Balkon, als die Asche sanft durch die Nacht getrieben war. Sie erinnerte sich an das Entsetzen, das sie gespürt hatte. Natürlich hatte sie gewusst, wohin diese Beziehung steuerte. Warum hatte sie solche Angst gehabt?
    Das war der Tag gewesen, an dem sie aufgehört hatte, Kleider zu tragen.
    »Er hätte mich nicht fragen sollen«, sagte Vin leise und öffnete die Augen. »Er kann mich nicht heiraten.«
    »Er liebt dich, Kind«, sagte Tindwyl. »In gewisser Hinsicht ist das bedauerlich. Es wäre alles viel einfacher, wenn er andere Gefühle hätte. Aber so …«
    Vin schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht die Richtige für ihn.«
    »Aha«, meinte Tindwyl. »Ich verstehe.«
    »Er braucht jemand anderes«, erklärte Vin. »Eine bessere Frau. Eine Frau, die eine Königin sein kann und nicht nur eine Leibwächterin. Jemanden …« Vin spürte einen Stich in der Magengegend. »Jemanden, der so ist wie sie.«
    Tindwyl warf einen raschen Blick hinüber zu Allrianne. Sie lachte gerade über irgendeine Bemerkung, die der ältliche Schneider gemacht hatte, während er ihre Maße nahm.
    »Du bist es, in die er sich verliebt hat, Kind«, betonte Tindwyl.
    »Nur weil ich so getan habe, als wäre ich wie sie.«
    Tindwyl lächelte. »Irgendwie bezweifle ich, dass du je wie Allrianne sein könntest, auch wenn du es ernsthaft versuchen würdest. «
    »Vielleicht«, meinte Vin. »Jedenfalls war es mein höfisches Erscheinungsbild, in das er sich verliebt hat. Er wusste nicht, wer ich wirklich bin.«
    »Und jetzt, wo er es weiß, hat er dich verlassen?«
    »Nein, aber …«
    »Alle Menschen sind vielschichtiger, als sie zuerst erscheinen«,
sagte Tindwyl. »Allrianne zum Beispiel ist begierig und jung – und vielleicht ein wenig zu unverblümt. Aber sie weiß mehr vom höfischen Leben, als man glauben sollte, und sie kann offenbar das Gute in einem Menschen erkennen. Das ist eine Gabe, an der es den meisten mangelt.
    Dein König ist ein demütiger Gelehrter und Denker, aber er hat den Willen eines Kriegers. Er ist ein Mann, der den Mut zum Kämpfen hat, und ich glaube, du wirst noch sehen, wozu er fähig ist. Der Besänftiger Weher ist ein zynischer, spöttischer Mann – bis er die junge Allrianne ansieht. Dann wird er weich, und man fragt sich sofort, wie viel von seiner harten Sorglosigkeit nur gespielt ist.«
    Tindwyl verstummte und sah Vin an. »Und du. Du bist so viel mehr, als du dir zugestehen willst, Kind. Warum betrachtest du nur die eine Seite

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