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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Verzweiflungstat sein, aber es war auch nicht die Tat eines Mannes, der die Situation beherrschte. Cett trieb ein gewagtes Spiel.
    Und er schien es zu genießen.

    Cett lächelte, während der Saal schweigend abwartete. Sowohl die Ratsherren als auch die Zuschauer waren so entsetzt, dass sie kein Wort herausbekamen. Schließlich gab Cett einigen seiner verkleideten Soldaten einen Wink. Die Männer hoben Cetts Stuhl hoch und trugen ihn auf das Podium. Die Ratsmitglieder unterhielten sich nun flüsternd, wandten sich an ihre Gehilfen und Gefährten und versuchten eine Bestätigung dafür zu bekommen, dass es sich tatsächlich um Cett handelte. Die meisten Adligen hingegen saßen schweigsam da – was nach Vins Ansicht Bestätigung genug war.
    »Er ist nicht so, wie ich es erwartet habe«, flüsterte Vin Weher zu, während die Soldaten auf das Podest kletterten.
    »Hat dir niemand gesagt, dass er ein Krüppel ist?«, fragte Weher.
    »Nicht nur das nicht«, antwortete Vin. »Er trägt nicht einmal einen Anzug.« Er hatte eine Hose und ein Hemd an, aber statt des Jacketts eines Adligen hatte er sich nur eine abgewetzte schwarze Jacke übergestreift. »Und dann dieser Bart! Er kann ihn sich nicht erst im letzten Jahr zugelegt haben. Er muss ihn schon vor dem Zusammenbruch gehabt haben.«
    »Du kanntest nur Adlige aus Luthadel, Vin«, sagte Hamm. »Aber das Letzte Reich war groß und die Heimat vieler verschiedener Gesellschaften. Nicht jeder kleidet sich so wie die Leute hier.«
    Weher nickte. »Cett war der mächtigste Adlige in seinem Land und brauchte sich deshalb keine Gedanken über Traditionen und Kleiderordnungen zu machen. Er hat getan, was er wollte, und der örtliche Adel hat ihn dazu ermutigt. Im Letzten Reich gab es hundert verschiedene Höfe mit hundert verschiedenen kleinen ›Obersten Herrschern‹, und jede Region hatte ihr eigenes politisches Kräftespiel.«
    Vin wandte sich wieder dem Podium zu. Cett saß weiterhin auf seinem Stuhl und hatte noch nichts gesagt. Schließlich stand Graf Penrod auf. »Das ist höchst unerwartet, Graf Cett.«
    »Gut!«, meinte Cett. »So war es schließlich geplant!«

    »Wollt Ihr vor dem Rat sprechen?«
    »Ich glaube, das tue ich bereits.«
    Penrod räusperte sich, und Vins zinnscharfe Ohren fingen das verächtliche Gemurmel der Adligen über »westliche Adlige« auf.
    »Ihr habt zehn Minuten, Graf Cett«, sagte Penrod und setzte sich.
    »Gut«, sagte Cett. »Im Gegensatz zu dem Jungen da drüben will ich euch genau sagen, aus welchem Grunde ihr mich zum König wählen sollt.«
    »Und was ist das für ein Grund?«, wollte einer der Kaufleute wissen.
    »Der Grund besteht darin, dass ich eine ganze Armee vor eurer verdammten Türschwelle liegen habe!«, antwortete Cett mit einem Lachen.
    Der Rat wirkte entsetzt.
    »Ist das eine Drohung, Cett?«, fragte Elant gelassen.
    »Nein, Wager«, erwiderte Cett. »Nur Ehrlichkeit – etwas, das ihr Adligen aus dem Zentralen Dominium unter allen Umständen vermeidet. Eine Drohung ist nichts anderes als ein umgekehrtes Versprechen. Was habt Ihr noch gleich diesen Leuten gesagt? Dass Eure Geliebte das Messer an Straffs Kehle hat? Habt Ihr damit nicht angedeutet, dass Ihr Eure Nebelgeborene abzieht und die Stadt der Zerstörung preisgebt, falls Ihr nicht gewählt werdet?«
    Elant errötete. »Natürlich nicht!«
    »Natürlich nicht«, wiederholte Cett. Er hatte eine laute Stimme – mächtig und alles andere als schüchtern. »Ich täusche nichts vor, und ich verstecke mich nicht. Meine Armee ist hier, und ich habe vor, diese Stadt einzunehmen. Doch es wäre mir lieber, wenn Ihr sie mir einfach übergebt.«
    »Ihr seid ein Tyrann«, meinte Penrod offen heraus.
    »Ach ja?«, fragte Cett. »Ich bin aber ein Tyrann mit vierzigtausend Soldaten. Und das sind doppelt so viele wie die, die Eure Stadtmauer bewachen.«
    »Was sollte uns davon abhalten, Euch einfach als Geisel zu
nehmen?«, fragte einer der anderen Adligen. »Es hat den Anschein, dass Ihr Euch uns ausgeliefert habt.«
    Cett stieß ein bellendes Lachen aus. »Wenn ich heute Abend nicht in mein Lager zurückkehre, hat meine Armee den Befehl, anzugreifen und die Stadt dem Erdboden gleichzumachen! Vermutlich wird sie danach von Straff Wager vernichtet, aber das kann mir und auch Euch egal sein, denn dann sind wir alle schon längst tot!«
    Schweigen senkte sich über den Saal.
    »Seht Ihr, Wager?«, fragte Cett. »Drohungen wirken wunderbar. «
    »Erwartet Ihr wirklich, dass wir Euch zu

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